Bürgerliche Repräsentation in oberdeutschen und siebenbürgischen Städten im 15. und 16. Jahrhundert
Internationale Konferenz
Nürnberg, Caritas-Pirckheimer-Haus, 4. bis 6.Oktober 2013
Die internationale Tagung, die vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Klaus Herbers) in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. organisiert wird, untersucht in einem regional komparatistischen Ansatz die Ausprägungen und Wirkungsweisen von Repräsentation und stellt dabei das Patriziat in oberdeutschen Städten im Heiligen Römischen Reich – allen voran die freie Reichsstadt Nürnberg – mit der wirtschafts-, sozial und kulturgeschichtlich aufs engste miteinander verbundenen bürgerlichen Oberschicht in den Städten des historischen Königreichs Ungarn – allen voran Siebenbürgens – gegenüber. Die Tagung ist dabei interdisziplinär ausgerichtet, mit einem starken Fokus auf die Wirtschafts-, Kultur- und Kunstgeschichte.
Die inhaltlichen Schwerpunkte „Wirtschafts- und Kulturkontakte: Nürnberg – Siebenbürgen“, „Bücher und Archive“ sowie „‘Repraesentatio‘ als zentraler Stimulus für Kunstaufträge“ spiegeln die Sektionen der Tagung wider. Ausgehend von der auch historiografisch interessanten Wirtschaftsgeschichte, die die beiden Regionen verbindet, wird sich der zweite Schwerpunkt den Archivalien (v.a. Urkunden) und dem zentralen Medium zur Aufzeichnung der Familiengeschichte, den Geschlechterbüchern, widmen. Der dritte Schwerpunkt beschäftigt sich mit den Kunstaufträgen, die vom Patriziat initiiert wurden und die medienübergreifend die verschiedenen Kunstgattungen (Malerei, Plastik, Architektur), das Kunsthandwerk, die Numismatik sowie die Sphragistik umfassen, in Abhängigkeit von (sozial-) historischen Rahmenbedingungen sowie stilistischen und ikonographischen Traditionen der Repräsentation.
Neben den Fachvorträgen ist ein halber Exkursionstag dem Objektstudium in den Kirchen (St. Sebald, St. Lorenz) und Sammlungen (Germanisches Nationalmuseum) von Nürnberg gewidmet, wo sich die Repräsentationsmedien und Repräsentationsmittel des Nürnberger Patriziats, vor allem im Kontext der bürgerlichen Sepulkralkultur, in großer Anzahl und in zum Teil herausragender Qualität studieren lassen.
Die Tagung wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.
PROGRAMM
Freitag, 04.10.2013
14:15
Begrüßung der Tagungsgäste
Einführung in das Tagungsthema
Impulsvortrag
Memoria in der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sepulkralkultur von Hermannstadt /Sibiu und Nürnberg
Marco Bogade (Oldenburg)
15:15-15:30
Kaffeepause
Themenschwerpunkt: Wirtschafts- und Kulturkontakte: Nürnberg – Siebenbürgen
15:30-18:00
Zum Patriziat in Nürnberg
Peter Fleischmann (Nürnberg)
Nürnberger Handelsgeschichte mit Südosteuropa
Michael Diefenbacher (Nürnberg)
Wirtschafts- und Handelsgeschichte des siebenbürgischen Patriziats im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Maria Pakucs (Bukarest/București)
Patriziertracht in Siebenbürgen
Irmgard Sedler (Kornwestheim)
18:00
Abendessen
Samstag, 05.10.2013
Themenschwerpunkt: Bücher und Archive
9:00-10:00
Siebenbürgische Urkunden als Repräsentationsmittel
Adinel Dinca (Klausenburg/Cluj-Napoca)
Das Buch als Repräsentationsmittel bei den Siebenbürger Sachsen (15.-16. Jahrhundert)
Attila Verók (Eger/Erlau)
10:00-10:30
Kaffeepause
10:30-12:30
Das Burzenländer Sächsische Museum in Kronstadt als Stätte der Musealisierung frühneuzeitlicher städtischer Bürgerkultur unter besonderer Berücksichtigung der Patrizierporträts
Silvia Popa/Thomas Sindilariu (Kronstadt/Brașov)
Die Pfinzing-Bibel im Kontext der Nürnberger Geschlechterbücher
Maria Deiters (Berlin)
Nürnberger Privatkapellen
Gerhard Weilandt (Greifswald)
Projektvorstellung: Der Kronstädter Paramentenschatz
Evelin Wetter (Riggisberg)
12:30-18:00
Thematische Führungen: Nürnberg und Siebenbürgen
- Germanisches Nationalmuseum
- St. Sebald
- St. Lorenz
ab 18:30
Abendessen
20:00
Genealogische Verbindungen zwischen Nürnberger und siebenbürgischen Patrizierfamilien
Konrad Gündisch (Oldenburg)
Sonntag, 06.10.2013
Themenschwerpunkt: „Repraesentatio“ als zentraler Stimulus für Kunstaufträge
8:15-9:45
Städtebau und Urbanistik in Siebenbürgen
Paul Niedermaier (Hermannstadt/Sibiu)
Bürgerliche Repräsentationsarchitektur in Hermannstadt/Sibiu
Hermann Fabini (Hermannstadt/Sibiu)
Die Stadtkirche als Repräsentationsmittel des aufstrebenden Bürgertums: die St. Nikolauskirche zu Bistritz
Michaela Sanda Solontai (Klausenburg/Cluj Napoca)
9:45-10:30
Andacht in St. Klara
11:00-12:30
Die Stromer – eine Nürnberger Patrizierfamilie in Siebenbürgen
Ciprian Firea (Klausenburg/Cluj-Napoca)
Repräsentation der Familie Polner im Spiegel der Schässburger Malerei des 15.-16. Jahrhunderts
Emese Sarkadi Nagy (Budapest)
Abschlussdiskussion und Ausblick
13:00-14:00
Mittagessen
Abreise
KONTAKT
Dr. Marco Bogade
marco.bogadeuni-oldenburg.de
Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch
konrad.guendischbkge.uni-oldenburg.de
Quellennachweis:
CONF: Bürgerliche Repräsentation in siebenbürgischen Städten (Nürnberg, 4-6 Oct 13). In: ArtHist.net, 14.09.2013. Letzter Zugriff 30.06.2025. <https://arthist.net/archive/5901>.