Im Angesicht des Wandels. Ost | Porträt | Fotografie.
Anlässlich der Ausstellung "Helga Paris. Häuser und Gesichter. Halle 1983–85" (Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale), 2026) und als Fortsetzung der ersten beiden Symposien zur ostdeutschen Fotografie ("Long Time, No See", 2022 und "Erbe sichern, um Zukunft zu gestalten", 2024), lädt die Gruppe ’89+ der Deutschen Gesellschaft für Photographie erneut zu einem Symposium ein, das sich diesmal der Porträtfotografie im Kontext des östlichen Deutschlands widmet – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Begriff "Porträt" wird zugleich weiter gefasst, als Porträt relevanter Akteure, aktueller Fragestellungen und historischer Entwicklungen. Das Symposium richtet sich generations- und herkunftsübergreifend an künstlerisch-fotografisch Schaffende und Verwertende sowie Wissenschaftler:innen, die akademisch, publizistisch oder kuratorisch tätig sind oder waren.
Im Fokus steht sowohl das fotografische Porträt als Ausdruck gesellschaftlicher, politischer und kultureller Realitäten und ein "Porträt" aktuell relevanter Themen mit Blick auf ostdeutsche Fotografie. Beiträge können sich beispielsweise folgenden Bereichen widmen:
• Wie und warum wurden Menschen in der DDR fotografisch porträtiert – und welche Bedeutungen, Zuschreibungen oder Widerstände sind darin eingeschrieben? Gab es einen Widerspruch zwischen den Ansprüchen einer kollektiv geprägten Gesellschaft und einer individuellen Autor:innenschaft bzw. auch dem Einzelporträt? Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung in der späten DDR.
• Wer hat in der DDR die Fotografie wie gedeutet, eingeordnet und vermittelt bzw. wer hat das fotografische Schaffen aus kunstgeschichtlicher und kuratorischer Sicht begleitet und geprägt? Welche Außensicht gab es vor 1990 auf fotografische Positionen "Made in the GDR"? Welche danach?
• Wie positionieren sich heutige Künstler:innen und Fotograf:innen im Osten Deutschlands bzw. mit ostdeutschen Biografien in Auseinandersetzung mit diesem Erbe – welche Kontinuitäten, Brüche oder neuen Sichtweisen treten hervor?
• Neben dem Themenschwerpunkt Porträt sind ausdrücklich auch Beiträge willkommen, die sich mit zeithistorischen und aktuellen Fragen zur Fotografie und Fotogeschichte im Osten Deutschlands und Europas befassen.
Das Symposium möchte unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen: künstlerische, fotografische, kunsthistorische, theoretische wie auch zeitgenössisch-praktische Ansätze. Eingeladen sind Beiträge, die verschiedene Facetten in der Rezeption, Historisierung und Deutung beleuchten, gesellschaftskritische Fragestellungen aufwerfen oder künstlerische bzw. fotografische Positionen aus relevanten Epochen vorstellen.
Ziel ist ein offener Austausch, der nicht auf abschließende Antworten zielt, sondern Raum für neue Erkenntnisse, Begegnungen und Diskussionen schafft.
Einreichung: Wir bitten um Abstracts (ca. 300 Worte) und eine Kurzbiografie (max. 150 Worte) bis zum 28. November 2025 an: 89plusdgph.de.
Das Symposium findet vom 25. bis 26. Juni 2026 in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Halle (Saale) statt. Siehe: https://dgph.de/aktuelles/im-angesicht-des-wandels-ost-portraet-fotografie-call-papers
Das Organisationsteam ist die Arbeitsgruppe 89plus der Deutschen Gesellschaft für Photographie: Daniel Blochwitz, Dr. Jule Schaffer, Dr. Adelheid Komenda, u.a.
Quellennachweis:
CFP: Im Angesicht des Wandels (Halle, 25-26 Jun 26). In: ArtHist.net, 31.10.2025. Letzter Zugriff 04.11.2025. <https://arthist.net/archive/51033>.