Der Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. bietet seit Februar 2021 ein eigenes digitales Forum für Diskussion und Austausch an. Einmal im Monat werden aktuelle Themen der kritischen Kunstgeschichte vorgestellt und diskutiert. Die Lunchtalks sollen zur Vernetzung von Studierenden und der in Hochschule, Museum oder als Selbstständige tätigen Kunsthistoriker:innen und Kulturwissenschaftler:innen beitragen, ihren – und unseren – Fragen Raum bieten und zur Debatte anregen. 60 Minuten für einen engagierten und offenen Austausch, der die Community an einen gemeinsamen virtuellen Tisch bringt.
Nächste Lunchtalks:
- 17. November 2025: Kritische Kunstgeschichte ohne Kritik des Antisemitismus?
- 15. Dezember 2025: Macht vs. Machtkritik. Zur Verteidigung der kritischen Kunstwissenschaften
- 12. Januar 2026: Intersektionalität und Ausstellungsgeschichte
Montag, 17. November 2025, 13.–14.00 Uhr
Kritische Kunstgeschichte ohne Kritik des Antisemitismus?
Die UV-AG Kunst und Antisemitismus im Gespräch mit Andreas Huth
Die AG Kunst und Antisemitismus hat sich Anfang des Jahres neu gegründet. Ausgangspunkt war die Frage, warum keiner der kritischen Ansätze innerhalb des Faches, wie sie sich seit den 1960ern gerade im Umfeld des Ulmer Vereins herausgebildet haben, das Verhältnis von Kunst und Antisemitismus zum Forschungsgegenstand gemacht hat. Antisemitismus als Bildmotiv, als implizite Struktur des diskursiven Ausschlusses oder aber Antisemitismus im Fach und in den Kunstinstitutionen sind eigentümliche Auslassungen sowohl der linken Kunstgeschichte als auch der gesamten Disziplin. Bislang hat die AG vor allem als Lektürekreis gearbeitet und diskutiert, wie Ansätze und Erkenntnisse der Antisemitismusforschung für kunstgeschichtliche Untersuchungen fruchtbar gemacht werden können. Im Lunchtalk präsentieren wir erste Ergebnisse dieser Diskussionen und geplante weitere Vorhaben.
Zoom-Meeting beitreten: https://us06web.zoom.us/j/88127312857?pwd=AYM8yrKeu9faQPN5bOUdUQNKkepfzh.1
Meeting-ID: 881 2731 2857 // Kenncode: 833947
Montag, 15. Dezember 2025, 13.–14.00 Uhr
Macht vs. Machtkritik. Zur Verteidigung der kritischen Kunstwissenschaften
Diskussion mit Henrike Haug und Andreas Huth
Wie frei ist die Kunstwissenschaft mit machtkritischer Perspektive aktuell noch? Leider ist das keine theoretische Frage mehr: Alte Konservative und neue Rechte führen – einander bereits oft genug ergänzend – einen zunehmend aggressiveren Kampf gegen jede Art von Forschung, die Diskriminierungen anspricht, selbst wenn es historische sind. Während die einen Empörungsstürme orchestrieren und mit parlamentarischen Anfragen das Feld bereiten, beginnen die anderen durch Kürzungen von Geldern und Stellen schon jetzt mit dem Umbau der Wissenschaft. Zur Begleitmusik gehören hasserfüllte Kommentare im Netz, Angriffe auf Museen, die Klage über die ‚woke' Cancel Culture und individuelle Einschüchterungsversuche.
Im Lunchtalk wollen wir darüber sprechen, wie wir bedrohte Kolleg:innen und angegriffene Institutionen unterstützen, konkrete Hilfe leisten und uns selbst schützen können. Dafür müssen wir auch die Berufsverbände, Hochschulen und Institutionen in die Pflicht nehmen.
Zoom-Meeting beitreten: https://us06web.zoom.us/j/86540396230?pwd=ekDhejKb6XpILraK1mXCXJ9OIqJTlK.1
Meeting-ID: 865 4039 6230 // Kenncode: 567116
Montag, 12. Januar 2026, 13.–14.00 Uhr
Intersektionalität und Ausstellungsgeschichte
Gespräch zwischen Maria Bremer (Ruhr-Universität Bochum), Isabelle Lindermann (Akademie der Bildenden Künste Wien/Ulmer Verein), Shirin Graf (Kunsthochschule Kassel) und Fiona McGovern (Ruhr-Universität Bochum), moderiert von Nina Lucia Groß (MK&G Hamburg/Ulmer Verein).
Aktuell verfügt der Begriff der Intersektionalität über hohe Konjunktur. Im Ausstellungsmodus bezeichnet dieses Konzept sowohl das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen als auch Strategien zu deren Sichtbarmachung und Überwindung. Welche Möglichkeiten bietet die Berücksichtigung dieser Faktoren in der Analyse etablierter Ausstellungsgeschichten? Inwiefern lassen sich auf diese Weise kunsthistorische Zugänge zu expositorischen Zusammenhängen erweitern oder infrage stellen? Und kann dadurch Tendenzen zur Partikularisierung dieses kunsthistorischen Arbeitsbereichs entlang singulärer Identifikationskategorien entgegengewirkt werden? Anlässlich des im Herbst 2025 erschienenen Hefts der kritischen berichte möchten wir am Montag, den 12. Januar 2026, dazu einladen, diese und weitere Fragen gemeinsam mit den Herausgeberinnen Maria Bremer und Isabelle Lindermann sowie den Autorinnen Shirin Graf und Fiona McGovern zu diskutieren.
Zoom-Meeting beitreten: https://us06web.zoom.us/j/84614872687?pwd=w94qrNkSiThZaXmSWpc8bebwRkW5re.1
Meeting-ID: 846 1487 2687 // Kenncode: 142601
Quellennachweis:
ANN: Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins (Online, 17 Nov 25 -12 Jan 26). In: ArtHist.net, 28.10.2025. Letzter Zugriff 29.10.2025. <https://arthist.net/archive/51004>.