CFP Sep 24, 2025

Die Schweiz zwischen sublim und pittoresk (Zurich, 5 Jun 26)

Kunsthistorisches Institut der Universität Zürich und Graphische Sammlung der ETH Zürich, Jun 05, 2026
Deadline: Nov 1, 2025

Linda Vogel

Symposium: Die Schweiz zwischen sublim und pittoresk. Forschungen zur Schweizer Zeichnung und Druckgraphik im 18. und 19. Jahrhundert.

Im Rahmen der Ausstellung «Gletscher und Stromschnellen. Gezeichnete Schweiz um 1800» in der Graphischen Sammlung der ETH (1.4.–5.7.2026) organisiert das Kunsthistorische Institut der Universität Zürich ein Symposium zu Forschungen zu Zeichnungen und Druckgrafik in der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert. Die eintägige Tagung findet am Freitag, 5. Juni 2026, in Zürich statt und soll eine Plattform zur Diskussion aktueller Projekte zur Kunst in der Schweiz aus der akademischen Forschung und Museumswelt bieten.

Mit dem aufkommenden Alpentourismus in der zweiten Hälfte 18. Jahrhundert wurde eine intensive Zeichnungspraxis und vielfältige Bildproduktion in der Schweiz entwickelt. Kunstschaffende begleiteten Naturforscher auf Expeditionen, dokumentierten Gletscher, geologische Phänomene und Pflanzen, und lieferten damit unverzichtbares Bildmaterial für wissenschaftliche Publikationen. Dem gegenüber stand die wachsende Nachfrage eines breiteren Reisepublikums nach Bildern der von ihnen bereisten und neu entdeckten Orten in der Schweiz im Sinne von Souvenirs. Geschäftstüchtige Künstler wie Johann Ludwig Aberli und andere aus dem Kreis der Schweizer Kleinmeister sahen darin ihre Chance: Illustrationen zu Reisebeschreibungen und einzelne Veduten in kleinen Formaten, die sich gut transportieren liessen, waren ihre Antwort. Sie prägten nachhaltig das landschaftliche Bild der Schweiz. Gleichzeitig beflügelte diese Bildproduktion die Zusammenarbeit von Künstler:innen, Verleger:innen und Wissenschaftler:innen. Topographisch getreue Naturauffassung und künstlerische Imagination standen in enger Wechselwirkung. Dabei zeigen sich zwei Hauptstrategien: Zum einen wird eine pittoreske Landschafts- und Genremalerei etabliert, die sich besonders durch eine Idealisierung des idyllischen Schweizer Bauernlebens auszeichnet, zum anderen erfährt die Bergwelt eine Erhöhung bis hin zu einer einschüchternden Monumentalität.

Die Kunst der Schweizer Kleinmeister bot in den vergangenen Jahren Anlass für wertvolle Grundlagenforschung. Der Fokus lag dabei grösstenteils auf der Beschäftigung mit den druckgrafischen Erzeugnissen, während der Blick auf das Medium der Zeichnung bisher nur marginal vertieft wurde. Die Zeichnung war im Werkprozess der Künstler:innen jedoch zentral. Aus dem folgend umrissenen Themenspektrum freuen wir uns deshalb besonders über Vortragsvorschläge, die sich mit Zeichnungen sowie Fragen rund um Material und Technik beschäftigen. Die an der Konferenz präsentierten Projekte sollen ein Schlaglicht auf punktuelle Vertiefungen und Spezialisierungen werfen, aber auch breitere Verbindungen zur europäischen Kunst der Zeit aufzeigen. Die Vorträge sollen einerseits die oben beschriebene Kreation eines Schweizbildes und dessen Rezeption beleuchten. Andererseits sollen das Verständnis für die vielfältige künstlerische Arbeit, die Künstlerausbildung, die Netzwerke unter den Kunstschaffenden und die Handelsbeziehungen zu international tätigen Verlegern, Buch- und Kunsthändlern in der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert das Themenspektrum erweitern.

Es dürfen Arbeitsberichte zu aktuell laufenden sowie kürzlich abgeschlossenen Projekten vorgestellt werden. Die Einreichung von interdisziplinären und praxisorientierten Beiträgen, die sich an der Schnittstelle von Forschung, Museumsarbeit und Konservierung/Restaurierung befinden, sind explizit erwünscht.

Die Referate sollen max. 20 Minuten lang sein. Themenvorschläge können in englischer oder deutscher Sprache eingereicht werden.

Bitte senden Sie ein Kurzexposé zu Ihrem Beitrag (max. 1 Seite) sowie einen kurzen tabellarischen Lebenslauf in einer einzigen PDF-Datei bis am 1. November 2025 per E-Mail an Linda Vogel, linda.vogelkhist.uzh.ch.

Sie werden bis Ende Dezember 2025 über die Teilnahme informiert. Bei Bedarf kann ein Reisekostenzuschuss beantragt werden.

Im Anschluss wird ein Tagungsband publiziert. Die Beiträge sind bis am 1. September 2026 in druckreifer Form einzureichen. Weitere Informationen werden rechtzeitig kommuniziert.

Bei Fragen stehen Ihnen Dr. Michael Matile (michael.matileuzh.ch) und Linda Vogel MA (linda.vogelkhist.uzh.ch) gerne zur Verfügung.

Reference:
CFP: Die Schweiz zwischen sublim und pittoresk (Zurich, 5 Jun 26). In: ArtHist.net, Sep 24, 2025 (accessed Oct 12, 2025), <https://arthist.net/archive/50692>.

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