Neue Perspektiven auf das Schaffen und den Nachlass von Moritz Meurer (1839–1916).

Seit 1943 ist das Naturalienkabinett im Besitz des Nachlasses des in Waldenburg geborenen Künstlers und Kunstgewerbereformers Moritz Meurer (1839–1916). Der Nachlass mit rund 16.000 Kunstwerken wie Grafiken und Fotografien, Dokumenten und Korrespondenzen spiegelt die Entwicklung der europäischen Kunstgewerbelehre und der angewandten Künste um 1900 und ist gleichfalls von internationaler Bedeutung für die Geschichte der Designausbildung und das künstlerische Naturstudium. Knapp 80 Jahre lang blieb der Nachlass nahezu unbearbeitet magaziniert.

Zwischen September und Dezember 2024 wurde das Material erstmals fachwissenschaftlich gesichtet und bewertet. Möglich war dies durch eine großzügige Förderung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Sächsische Landessstelle für Museumswesen, den Kulturraum Vogtland-Zwickau und den Förderverein des Naturalienkabinetts, den WunderkammerRat e.V.

In einem öffentlichen Workshop in der Historischen Bibliothek von Schloss Waldenburg werden die Ergebnisse präsentiert und zusammen mit zahlreichen Kollegen aus der nationalen wie internationalen Künstler- und Kunstgewerbeforschung diskutiert. In einer Hands-on-Sektion werden zahlreiche, noch nie ausgestellte Arbeiten erstmals öffentlich gezeigt. Ziel ist es, Moritz Meurer im internationalen Kanon der Kunstgewerbe- und Design-Pioniere weiter fest zu verankern und Möglichkeiten auszuloten, den Nachlass langfristig öffentlich zugänglich zu machen.

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Donnerstag, 5. Juni 2025, 13:30 Uhr

Begrüßung
Jörg Götze, Bürgermeister der Stadt Waldenburg
Katja Margarethe Mieth M.A., Direktorin Sächsische Landesstelle für Museumswesen
Mandy Lippold, Kulturraumsekretärin Kulturraum Vogtland-Zwickau

Einführung in den Bestand Meurer und in den Workshop // Fanny Stoye M.A., Leiterin Museum Naturalienkabinett Waldenburg
Dr. des. Angela Nikolai, wiss. Projektmitarbeiterin Aufarbeitung Meurer-Nachlass

13:50 UHR
SEKTION A: VERORTUNG MEURER: DIE PERSEPKTIVE DER
KUNSTGEWERBESCHULEN

Moritz Meurer. Seine Pflanzenstudien zwischen Historismus und Moderne // Prof. Dr. Sabine Thümmler, ehem. Direktorin Kunstgewerbemuseum Berlin

Ohne Meurer kein Blossfeldt? Karl Blossfeldt und sein Lehrmaterial im Bestand des Archivs der Universität der Künste Berlin // Dr. Anastasia Dittmann, Archivleiterin Universität der Künste Berlin

Meurer-Rezeption an der Kunstgewerbeschule Dresden und aktuelle Fragen zum Bestand // Klára Němečková M.A. & Dipl.-Rest. Clara von Engelhardt, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum

Die Rezeption Moritz Meurers an der Kunstakademie Breslau // Kai Wenzel M.A., stellv. Direktor Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur

15:15 UHR KAFFEEPAUSE

15:45 UHR SEKTION B: HANDS-ON MEURER
Gemeinsame Diskussion am Nachlass in der Historischen Bibliothek
17:15 UHR Ende, gemeinsames Abendessen mit den Referenten
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Freitag, 6. Juni 2025, 9:30 Uhr

Begrüßung und Einführung in den Tag // Fanny Stoye M.A. & Dr. des. Angela Nikolai

9:40 UHR SEKTION C: KÜNSTLER, PÄDAGOGE, REFORMER, FORSCHER? NEUE PERSPEKTIVEN AUF MEURERS SCHAFFEN

Meurers Reiseskizzen im Kontext der deutschen Landschaftszeichnung im 19. Jahrhundert // Dr. Claudia Valter, wiss. Mitarbeiterin Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Der Deutsche Künstlerverein in Rom und Meurers Mitgliedschaft //
Dr. Sarah Kinzel, Provenienzforscherin Lindenau Museum Altenburg

Reisen und Skizzieren. Architekten und Kunstgewerbetreibende in Italien // PD Dr.-Ing. habil. Simon Paulus, TIB Hannover, Projekt Sammlung Albrecht Haupt

10:45 UHR KAFFEEPAUSE

Die „Kunstform“ für die „Zweckform“ – die Bedeutung von Meurers Vorlagenwerken für den Ornamentzeichenunterricht an der Technischen Hochschule Berlin im frühen 20. Jahrhundert Pflanzen-Architekturen // Stefanie Fink M.A., Leiterin für Kunst und Kultur in der Stiftung "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau"

„Den eigentlichen Dank aber schulden die Benutzer des Buches all den Herren…“ Professionalisierung & Dilettantismus in der Geschichte der deutschsprachigen Ägyptologie // Dr. Thomas Gertzen, Freie Universität Berlin

Ägyptenbilder im Nachlass Meurer und die Rolle von Georg Schweinfurth // Karl Pietrek M.A., Mitarbeiter Stadt- und Kulturgeschichtliches Museum Torgau

Bilder als Geschäftsmodell. Reproduktionsanstalten im Aufbruch //
Dr. Franziska Lampe, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Photothek/Sammlungen

12:30 UHR MITTAGSIMBISS

13:30 UHR SEKTION D: ABSCHLUSSDISKUSSION

15:00 UHR ENDE

Für die kostenlose Teilnahme am Workshop können Sie sich anmelden per E-Mail (museumwaldenburg.de) oder telefonisch unter 037608 22519. Die Platzkapazitäten sind begrenzt!