In Kontrasten. Ambivalente Elemente in den Künsten / En contraste(s). Éléments ambivalents dans les arts.
In Debatten über die Künste ist Ambivalenz zu allen Zeiten und in allen Medien ein viel diskutierter Topos. Dieser Befund steht in direktem Zusammenhang mit dem künstlerischen Werk selbst, das vielschichtig verfasst und vielfältig lesbar ist. Aus diesem Grund erweist sich Ambivalenz im Kontext der kritischen oder wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit ästhetischen Ausdruckformen häufig als adäquates Deutungsmuster, dem folglich schon zahlreiche Publikationen gewidmet sind. Im Zentrum dieses Studientags steht nicht die (künstlerische) Ambivalenz an und für sich. Vielmehr soll über Phänomene nachgedacht werden, die aus ihrem Bezugskontext heraustreten, um sich von diesem strukturell, formal oder semantisch zu unterscheiden. Diese «ambivalenten Elemente» haben also Teil an Anderem – und bilden mit diesem Anderen zusammen einen Werkzusammenhang.
Der Fokus der Diskussion liegt bei Elementen von Bauten und Kunstwerken, in denen eine bestimmte Form der Ambivalenz zum Ausdruck kommt, die also in dezidierter oder latenter Form zumindest mehrdeutig, un(ter)determiniert, indifferent, zwiespältig oder subversiv erscheinen. In jedem Fall sind diese ambigen Elemente jedoch als komplex und paradox zu verstehen. Im Rahmen von vier verschiedenen Fallstudien wird es darum gehen, den Ort, die Konzeption, die Funktionen und die Wirkungsweisen von ambivalenten Elementen in Bauten, Bildern oder theoretischen Diskurse zu diskutieren. Diese Auseinandersetzung versteht sich als Partizipation in einem dynamischen Analyse- und Auslegungsprozess, der die performative Dimension der Studienobjekte aufgreift und widerspiegelt.
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Programm / Programme
09.45 Begrüssung / Accueil
10.15 Marie Theres Stauffer, Quentin Béran, Université de Genève
Einführung / Introduction
Sektion I / Session 1
Vorsitz / Présidence : Sylvia Allisson, Université de Genève
10.30 – 11.30 Christian Freigang, Freie Universität Berlin
Zur Ambivalenz der «vollendeten Form». Perrets Architektur und ihre Rezeption
Répondante : Emilie Brütsch, Université de Genève
11.30 – 12.30 Gaëlle Nydegger, Université de Genève
Détourner la ville normée. Pratiques urbaines dissidentes et queer à Lausanne et Genève
Répondante : Elena Cogato Lanza, EPF Lausanne
Sektion / Session 2
Vorsitz / Présidence : Camilla Paolino, Université de Genève
14.00 – 15.00 Chloé van Tiel, Lausanne
La rencontre du rideau et du mur-rideau. Étude des Case Study Houses en Californie (1945 – 1966)
Répondant : Quentin Béran, Université de Genève
15.00 – 16.00 Stefan Kristensen, Université de Strasbourg
L'équivoque du natal
Répondant : Damien Delorme, Université de Genève
16.20 – 17.30 Dario Gamboni, emer. Université de Genève
Vallotton pile ou face
Répondante : Ileana Parvu, Haute École d’Art et du Design Genève
Am Samstag, 10. Mai 2025, findet eine Besichtigung von Bauten der Architekten Léon Bovy sowie Paul Reverdin & Gabriel Bovy stattt / Le samedi 10 mai 2025, une visite des bâtiments des architectes Léon Bovy ainsi que Paul Reverdin & Gabriel Bovy aura lieu.
Reference:
CONF: En contraste(s). Éléments ambivalents dans les arts (Geneva, 9-10 May 25). In: ArtHist.net, Apr 21, 2025 (accessed May 12, 2025), <https://arthist.net/archive/47295>.