Interdisziplinärer Workshop: Jewish Visual Culture. Bilder ‚des Jüdischen‘ in Kunst und Medien.
Die Veranstaltung ist Teil des DFG-geförderten Forschungsprojekts „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“ am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt.
Künstlerisch-mediale Repräsentationen besitzen einen wirklichkeitskonstituierenden Charakter und prägen unsere Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein‘. Die kritisch-reflexive Analyse der sowohl kulturellen als auch historischen Konstruktion und diskursiven Re-Produktion dieser Bilder ‚des Jüdischen‘ in Kunst und Medien stehen im Zentrum des noch jungen heterogenen Forschungsfeldes der Jewish Visual Culture Studies. Unter der Perspektive der Jewish Visual Culture Studies geraten nicht nur diskursive Zuschreibungspraktiken sowie (goj-)normative Klassifizierungen in den Blick, sondern auch unterschiedliche Formen und Ausprägungen antisemitischer Diskriminierungs- und hegemonialer Ausschlussmechanismen. Dabei spielt die Eingebundenheit jüdischer Differenz in intersektionale Ungleichheitsregime ebenso eine zentrale Rolle wie das prekäre Zusammenspiel von jüdischer Sichtbarkeit und Un-Sichtbarkeit.
Angesichts gegenwärtiger gesellschaftspolitischer Ereignisse und Debatten erscheint die Analyse und Problematisierung künstlerisch-medialer Visualisierungen ‚des Jüdischen‘ von besonderer Brisanz und Relevanz. Der zweitägige Workshop bringt Kunst- und Kulturschaffende sowie Wissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um gemeinsam über die Rolle und Funktionsweise(n) von Bildern ‚des Jüdischen‘ nachzudenken, sowie über Potenziale und aktuelle Herausforderungen der Jewish Visual Culture Studies zu diskutieren. Neben einer verstärkten Sichtbarmachung des Forschungsgebietes soll der Workshop nicht nur zu einer Gegenstands- und Standortbestimmung des Feldes beitragen, sondern auch zur systematischen Etablierung der aufstrebenden Jewish Visual Culture Studies im deutschsprachigen Raum.
ABSTRACTS & KURZBIOGRAFIEN
Weitere Informationen zu den Beiträgen und Beitragenden sowie zu den Moderator_innen des Workshops und den Gästen unserer Podiumsdiskussion online unter:
https://veronique-sina.de/jewish-visual-culture
VERANSTALTUNGSORT
JÜDISCHES MUSEUM FRANKFURT
Bertha-Pappenheim-Platz 1
D-60311 Frankfurt am Main
www.juedischesmuseum.de
ANMELDUNG & TEILNAHME
Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ist eine Teilnahme am Workshop nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Anmeldung per Mail an: jewishvisualculturegmail.com
Deadline für die Anmeldung ist der 25.05.2025.
KONZEPTION & ORGANISATION
Dr. Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt)
Unter Mitwirkung von:
Annika Artmann, M.A. (Ruhr-Universität Bochum) &
Felix Wagner, M.A. (Goethe-Universität Frankfurt)
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Programm
Tag 1: Donnerstag, 12.6.2025
14.15 Uhr Begrüßung & Einführung
Véronique Sina (Frankfurt a.M./Berlin)
14.30 Uhr „Objekte in der jüdischen materiellen und visuellen Kultur –
kunst- und kulturwissenschaftliche Perspektiven“
Impulsvortrag von Alma-Elisa Kittner (Gießen)
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr Vortragspanel: Mediale (Vorstellungs-)Bilder ‚des Jüdischen‘
Daniel Wildmann (Berlin):
„Emotion, Moral und die Inszenierung von jüdischen Figuren im Film“
Cathy S. Gelbin (Manchester):
„Queer-jüdische Intersektionalität im Spielfilm”
Annika Artmann (Bochum):
„Jewish Privilege = White Privilege? Mediale Repräsentation von Jewish Whiteness“
Moderation: Marc Siegel
17.00 Uhr Kaffeepause
17.30 Uhr „Menschen (nicht) wie alle anderen?“
Comic-Projektvorstellung und Gespräch mit Nathalie Frank (Berlin)
Moderation: Véronique Sina
18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen // Life Deli (Jüdisches Museum)
20.00 Uhr DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK (D 2016) –
Screening im Deutschen Filminstitut und Filmmuseum (DFF)
mit einer Einführung von Felix Wagner (Frankfurt a.M.)
Moderation: Véronique Sina
Tag 2: Freitag, 13.6.2025
10.00 Uhr Einlass
10.15 Uhr „Visiotypen in Comic und Karikatur“
Werkstattgespräch mit Kalina Kupczyńska (Lodz) &
Véronique Sina (Frankfurt a.M./Berlin)
Moderation: Charlotte Schallié
11.15 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Vortragspanel: Inszenierungen ‚des Jüdischen‘ in der (audio-)visuellen Kultur
Anna Maria Spener (Paderborn):
„Visuelle Inszenierungen des ‚Jüdischen‘ in Berlin am Beispiel touristischer Medien/Praktiken“
Theresa Eisele (Wien):
„Don't act Jewish. Zum Verhältnis von Theater und Jewishness in der Moderne“
Miriam Schickler (Kassel):
„Sounds Jewish? Über die audiovisuelle Konstruktion von ‚Jüdischsein‘ in der Popkultur“
Moderation: Astrid Deuber-Mankowsky
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr „Jüdische Un-Sichtbarkeit(en) im öffentlichen Diskurs“
Podiumsdiskussion mit Cilly Kugelmann (Berlin), Marc Siegel (Mainz),
Mirjam Wenzel (Frankfurt a.M.), Palestinians & Jews for Peace (Köln)
Moderation: Alma-Elisa Kittner & Véronique Sina
15.30 Uhr Abschlussreflektion & Ausklang
Reference:
CONF: Jewish Visual Culture (Frankfurt a. M., 12-13 Jun 25). In: ArtHist.net, Apr 21, 2025 (accessed May 16, 2025), <https://arthist.net/archive/47292>.