CFP 02.03.2025

Ein Akt der Unterwerfung? 500 Jahre Herzogtum Preußen (Ellingen, 24-26 Oct 25)

Kulturzentrum Ostpreußen im Deutschordensschloss Ellingen, 24.–26.10.2025
Eingabeschluss : 08.06.2025

Felix Schmieder, Ellingen

"Ein Akt der Unterwerfung? 500 Jahre Herzogtum Preußen" –
Wissenschaftliche Tagung zum 500. Jubiläum der Unterzeichnung des Krakauer Vertrags im Rahmen der Landeskulturtagung Ostpreußen, 24.-26. Oktober 2025.

Organisation:
Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen

2025 jährt sich die Unterzeichnung des Krakauer Vertrags zum 500. Mal. Damit stellt das Jahr 1525 fraglos eine der größten Zäsuren in der Geschichte des Preußenlands dar. Es bedeutete das Ende der Herrschaft des Deutschordensstaates zwischen Weichsel und Memel und begründete gleichzeitig den ersten protestantischen Staat durch den vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg-Ansbach. Diese Transformation schuf zudem die Grundlagen für die Entwicklung des späteren Königreichs Preußen allgemein.

Anlässlich dieses bedeutenden Jubiläums plant das Kulturzentrum Ostpreußen in seinen Ausstellungsräumen vom 11. Oktober 2025 - 4. Januar 2026 eine Sonderausstellung, die von einer wissenschaftlichen Tagung begleitet werden soll, die im Rahmen der Landeskulturtagung Ostpreußen am Samstag den 25. Oktober 2025 stattfinden wird. Die Landeskulturtagung ist eine Veranstaltungsreihe die zweimal jährlich in den Räumen des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen stattfindet. Die Herbsttagung dieses Veranstaltungsformats wird vom Kulturzentrum Ostpreußen organisiert und durchgeführt.

Im Zentrum der Tagung soll das 500. Jubiläum der Unterzeichnung des Krakauer Vertrags zwischen Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Herzog in Preußen und dem polnischen König Sigismund dem Alten stehen. Die Themen erstrecken sich dabei aber über die Rahmenbedingungen und Entwicklungen rund um das Ereignis.

Ausgangspunkt ist die Vorgeschichte und Entwicklungen, die zur Krakauer oder in Polen sogenannten Preußischen Huldigung führten, insbesondere die Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und der polnischen Krone. Die wesentliche und unmittelbare Folge aus dem Krakauer Vertrag ist die Staatenbildung des Herzogtums Preußen mit der neu etablierten weltlichen Hofhaltung, und sich wandelnde Residenzkultur. Diese erstreckt sich auf den Alltag in den Schlössern des Herzogtums Preußen, insbesondere in Königsberg, genauso wie auf Feste. Des weiteren sind die Einflüsse, die die preußische (Hof-) Kultur auf seine Nachbarn hatte, genauso wie die internationalen Einflüsse auf die sie neu etablierende Hofhaltung Residenzarchitektur etc. zu beachten. Ein anderer zentraler Punkt der Ausstellung und der Tagung bildet langfristig die Historiographie des konkreten Ereignisses der Huldigung aber auch der Präsenz des Ordens in Gebieten des späteren Polens, die traditionell aus deutscher und polnischer Perspektive einen sehr unterschiedlichen Blick auf das Ereignis entwickelt haben.

Die Tagung zielt darauf ab internationale Expertinnen und Experten und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus unterschiedlichen Forschungsbereichen (Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Religionswissenschaft, Sprach- und Literaturwissenschaften, etc.) zusammenzubringen und gemeinsam eine neuen Blick auf die Ereignisse rund um den Krakauer Vertrag zu entwerfen. Für die Auseinandersetzung mit der Vorgeschichte und den Entwicklungen rund um die Krakauer Huldigung und die Entstehung des Herzogtums Preußen sowie die Hofkultur des Herzogtums Preußen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts können sich die vorgeschlagenen Präsentationen beispielsweise (aber nicht ausschließlich) mit folgenden Themen beschäftigen:

- Die Vorgeschichte und Konflikte des Deutschen Ordens, die zum Bruch und Gründung des Herzogtums führten
- Leben, Wirken und Motivationen Albrechts von Brandenburg Ansbach und anderer wichtiger Persönlichkeiten
- Reformation, Religionsgeschichte und gesellschaftliche Umbrüche in Preußen und den umliegenden Gebieten
- Der Krakauer Vertrag und die Krakauer Huldigung aus deutscher, polnischer etc. Perspektive
- Der Staatenbildungsprozess des Herzogtums Preußen
- Die Hofkultur und Residenzarchitektur Preußens sowie dessen Einflusszonen in den Nachbarländern
- Die deutsche und polnische (oder einer anderen Nation) Historiographie der Krakauer Huldigung bzw. des Deutschen Ordens im Vergleich

Vorträge sollen für die Dauer von ca. 20 Minuten konzipiert werden.
Bitte senden Sie Ihre Präsentationsvorschläge (max. 400 Wörter), zusammen mit einem Titel und kurzen CV (max. 250 Wörter) bis zum 8. Juni 2025 an: schmiederkulturzentrum-ostpreußen.de

Die Herausgabe eines Tagungsbandes ist vorgesehen.

Der Veranstalter bemüht sich die Kosten für Anreise und Unterbringung der Vortragenden nach Möglichkeit und unter Vorbehalt des Erhalts der nötigen Finanzmittel zu übernehmen.

Quellennachweis:
CFP: Ein Akt der Unterwerfung? 500 Jahre Herzogtum Preußen (Ellingen, 24-26 Oct 25). In: ArtHist.net, 02.03.2025. Letzter Zugriff 03.03.2025. <https://arthist.net/archive/44070>.

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