Radical Displays. Symposium zur Ausstellung "75 Jahre Kunsthalle Recklinghausen. Die Anfänge: Radical Innovations".
Das Symposium Radical Displays will Ausstellungsräume als Erfahrungsräume verstehen – wie sie auch schon der damalige Kunsthallenleiter Thomas Grochowiak in der Nachkriegszeit als edukatives Werkzeug gedacht hatte. Gleichzeitig gilt es, diese historischen Formate der 1950er Jahre nicht nur zu rekonstruieren, sondern auch aus heutiger Perspektive kuratorisch und wissenschaftlich zu hinterfragen und neu zu verstehen.
Das Symposium startet mit einer Abendveranstaltung am Donnerstg, 23. Januar um 18 Uhr. Hierfür konnten zwei Experten gewonnen werden, die die Themen der Ausstellung sowohl in ihrer regional-spezifischen Kontextualisierung als auch in einem größeren internationalen Zusammenhang wissenschaftlich bearbeitet haben: Prof. Dr. Christian Spies ist nicht nur ein ausgewiesener Experte für die Geschichte der Ausstellungshäuser des Ruhrgebiets im Allgemeinen, sondern hat auch zur Kunsthalle Recklinghausen im Besonderen gearbeitet, wie in seinem Aufsatz „Abstrakte Malerei im Warenhaus. Malerei im Deutschland der Nachkriegszeit“ (2017).
Prof. Dr. Alexis Joachimides forscht seit längerem zur Genese und Rezeption der ersten documenta 1955, insbesondere im internationalen Zusammenhang. Die ‚radical modern displays‘, die ihn dabei beschäftigen, versteht er nicht nur als Bausteine für die Entstehung eines ‚modernen‘ Museums, sondern auch als Instrumente, die dazu beitrugen, dass die documenta als genuin ‚contemporary‘, also zeitgenössisch, verstanden wurde. Die Verbindungen und Transfers kuratorischer Ideen verfolgt er dabei im Kontext der Museumsreformbewegung in Deutschland und zeichnet sie für die frühen 1950er Jahre nach, wobei er einen Bogen von Kassel über Italien bis nach Brasilien spannt.
Am Freitag, 24. Januar von 11 bis 16 Uhr bietet die Kunsthalle ein offenes Workshop-Formatinmitten der Ausstellung an. Dieses wird durch Impulsvorträgen gerahmt, unter anderem von Dr. Christina Landbrecht, Programmleiterin Kunst der Schering Stiftung Berlin, Lara Müller, ehemalige Forschungsvolontärin an der Kunsthalle Recklinghausen und Co-Kuratorin der aktuellen Ausstellung, Clara Märtterer, Promovierende am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, sowie Dr. Nico Anklam, Leiter der Kunsthalle Recklinghausen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Kunsthalle, die aktuelle Ausstellung Radical Innovations und die Ausstellungsdisplays der 1950er Jahre in einen breiteren, interdisziplinären Kontext eingeordnet werden können.
Programmübersicht Radical Displays
23. Januar 2025 um 18 Uhr
Abendvorträge:
Jenseits der Leinwand. Von Tapeten, Vorhängen und Tischdecken
Prof. Dr. Christian Spies,
Universität zu Köln
Innovative italienische Museumsinstallationen in Brasilien – der internationale Resonanzraum der Museumsreform in den 1950er Jahren
Prof. Dr. Alexis Joachimides,
Kunsthochschule Kassel
24. Januar 2025 von 11 Uhr bis 16 Uhr
Die Kunsthalle ein offenes Workshop-Format inmitten der Ausstellung an. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Kunsthalle, die aktuelle Ausstellung Radical Innovations und die Ausstellungsdisplays der 1950er Jahre in einen breiteren, interdisziplinären Kontext eingeordnet werden können.
Mit Impulsvorträgen u.a. von
Dr. Christina Landbrecht, Programmleiterin Kunst der Schering Stiftung Berlin, "Tafel, Textil, Raum. Ausgewählte Displays in der Neuen Nationalgalerie Berlin zwischen 1968 und 2010“,
Lara Müller, ehemalige Forschungsvolontärin an der Kunsthalle Recklinghausen und Co-Kuratorin der aktuellen Ausstellung, "Radical Innovations – die Ausstellungsdisplays der 1950er Jahre an der Kunsthalle Recklinghausen“,
Dr. Nico Anklam, Leiter der Kunsthalle Recklinghausen, "Vom Ausstellen des Ausstellens. Raum, Re-Inszenierung und kuratorische Praxis“,
Clara Märtterer, Promovierende am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, Bericht aus ihrer aktuellen Forschung,
Hannah Rhein, Promovierende am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, Bericht aus ihrer aktuellen Forschung.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Jubiläumsjahres 75 Jahre Kunsthalle Recklinghausen.
Das Symposium ist kostenlos und offen für alle. Um Anmeldung per Mail an infokunst-re.deoder unter Telefon (02361) 501935 wird gebeten. Die beiden Veranstaltungstage können auch unabhängig voneinander besucht werden.
Quellennachweis:
CONF: Radical Displays (Recklinghausen, 23-24 Jan 25). In: ArtHist.net, 17.01.2025. Letzter Zugriff 18.01.2025. <https://arthist.net/archive/43696>.