Jahrestagung 2025 des Fachausschuss V der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft.
Suchen, Finden, Sammeln birgt unterschiedliche Anforderungen und bedarf zielgerichteter Lösungsansätze. Der Lehrstuhl für Archäometrie, Institut für Ur-und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen, hat den Fachausschuss V der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft (FA V) 2025 eingeladen, diese Themen fachübergreifend gemeinsam neu zu denken. Der
Schwerpunkt der Abteilung liegt in der Anwendung von Fachwissen und instrumentellen Techniken zur Erforschung archäologischer Funde.
Der Call for Papers richtet sich vor allem (aber nicht nur!) an den Nachwuchs in Kunst- und Kulturwissenschaften, Design und Kunsthandwerk, Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte, Digital Humanities, Restaurierung, Archäologie sowie angrenzenden Disziplinen, die in ihrer Arbeit auf das Thema Glas stoßen.
Suchen und Finden in der Archäologie sind etwas anderes als in der Kunstgeschichte, Restaurierung und im Kunstmarkt. Sammeln und Entsammeln macht ein staatliches Museum anders als eine private
Stiftung oder ein Glassammler. Die Tagung bietet die Möglichkeit, Methoden anderer Disziplinen kennenzulernen und sich darüber auszutauschen.
Digitale Werkzeuge wie webbasierte Datenbanken, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz werden zunehmend beim Erfassen, Rekonstruieren und Vergleichen eingesetzt. Es wird immer
wichtiger, sich mit diesen neuen technischen Hilfsmitteln vertraut zu machen. Sie tragen dazu bei, das Alter oder die Zuschreibung präziser zu bestimmen und neue Wege der Zugänglichkeit zu beschreiten. Welchen Gewinn kann die Glasforschung aus diesen innovativen Methoden ziehen?
Archäometrie, Archäologie und seine Partner
Der Lehrstuhl für Archäometrie wird seine Methodiken zum Thema des Auffindens Produktionsorten und des Sammelns von Objekten und Forschungsdaten anhand eigener Forschungsprojekte vorstellen. Grenzen aller Art wie interdisziplinäre, materielle und digitale Herausforderungen sind im Fokus. Referate sind willkommen, die über den Gebrauch neuer Technologien berichten oder die durch Offenheit gegenüber fachfremden Methodiken neue Lösungsansätze in der eigenen Forschung gefunden haben. Das Programm ist ebenfalls für Berichte über jüngere archäologische Funde historischer Gläser oder Glasmalereien, zudem kulturgeschichtliche Untersuchungen zum Gebrauch von Glas im Mittelalter und der Frühen Neuzeit offen.
Auch weitere Institute der Tübinger Universität sind Kooperationspartner unserer Tagung und bereichern das Programm mit eigenen Themenbeiträgen. Zu besichtigen sind z.B. die 32 Modelle wirbelloser Tiere aus der Werkstatt der Blaschkas. Diese in der Zoologischen Sammlung aufbewahrten filigran-faszinierenden Glasobjekte sind ansonsten nicht öffentlich zugänglich. Auch weitere Glasobjekte verschiedener Sammlungsbereiche werden zu sehen sein. Sie können Anknüpfungspunkt für Fragestellungen oder Diskussionen liefern.
Eine kunsthistorische Besonderheit nahe Tübingen ist eines der besterhaltenen Zisterzienserklöster. Die Geschichte der berühmten Bebenhausener Klosteranlage begann vor dem 12. Jahrhundert und hatte eine wechselvolle Geschichte nach der Schließung des Klosters 1648 (Westfälischer Frieden). Im Mittelalter wurden viele handwerkliche Arbeiten durch Wasserkraft unterstützt. Über eine Glashütte verfügten die Mönche ebenfalls. Was wissen wir heute über deren Produktionsspektrum?
Privates Sammlungsmanagement
Staatliche Institutionen verfügen über komplexe Datenbanken, in denen mehrschichtig Informationen gespeichert, miteinander verschränkt und online zugänglich gemacht werden. Text und Bild ergänzen einander zur vollständigen Erfassung. Auch private Sammlungen benötigen Strukturen, um Objekte zu erfassen und abzubilden. Welche Möglichkeiten stehen hier zur Verfügung? Welche Bedeutung gewinnen Online-Sammlungen und was ist nachhaltiges Sammeln?
Wir freuen uns über Ihre Einreichungen.
Dr. Xenia Riemann-Tyroller, Vorsitzende des FA V
Dr. Verena Wasmuth, stellvertr. Vorsitzende des FA V
Prof. Dr. Susanne Greiff, Mitglied des Beirats
Einreichungen
Bitte reichen Sie Ihren Vortrag als Abstract bis zum 31. März 2025 über unsere Webseite ein, inkl. Kurzvita: https://www.hvg-dgg.de/de/favjahrestagung/einreichung.
Bitte geben Sie an, ob es sich um einen Vortrag oder einen Kurzvortrag handelt. Dafür ist keine vorherige Buchung notwendig, jedoch bitten wir Sie nach der Bestätigung Ihres Beitrags um eine zeitnahe Registrierung zur Teilnahme. Als Vortragende:r profitieren Sie von einer ermäßigten Teilnahmegebühr.
Sollten Sie Unterstützung benötigen, dann wenden Sie sich gerne an Angela Gonzalez (gonzalezhvg-dgg.de).
Vortrag: maximal 20-minütige Präsentation mit anschließender Diskussion (ca. 10 Minuten).
Abstract max. 900 Zeichen inkl. Leerzeichen (halbe DIN A4-Seite). Eine Word-Vorlage finden Sie auf
unserer Webseite.
Kurzreferat: maximal 5-minütige Präsentation mit nicht mehr als 3 Präsentationsfolien. Abstract max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen. Es können spezielle Probleme zur Diskussion gestellt oder kurze Informationen gegeben werden, etwa zu Ausstellungen, neuen Publikationen, Forschungs- und Restaurierungsprojekten oder aktuellen Arbeiten der freien Kunst.
Die Einreichungen für Vorträge und Kurzreferate werden vom Beirat des FA V geprüft. Dabei kommen die üblichen Kriterien zur Anwendung: Bezug zum Tagungsthema, Relevanz, theoretische Fundierung, Angemessenheit der Methode, Klarheit der Darstellung.
Über den Fachausschuss V der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft:
Der Fachausschuss V wurde 1931 in Frankfurt am Main gegründet und ist seitdem ein wichtiger Kreis des Austausches und der Vernetzung aller, die sich mit Glasgeschichte und Glasgestaltung beschäftigen. Ein wesentliches Ziel des Fachausschusses V (FA V) ist die Förderung des interdisziplinären Dialogs.
Einmal im Jahr lädt der FA V seine Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit zur Jahrestagung ein. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Kunstgeschichte und angrenzenden Wissenschaften sind ebenso willkommen wie die Präsentation neuer Arbeiten von Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen. Die deutsche Glasindustrie ist eingeladen, über neue Entwicklungen zu sprechen, Museen können ihre Ausstellungen vorstellen. Das Themenspektrum für Referate ist traditionell bewusst weit gefasst: Es reicht vom Glas der Antike bis zur Glasgestaltung der Gegenwart. Neue restauratorische Aspekte finden ebenso Beachtung wie Glas in der Archäologie, in der Kunst, im Kunsthandwerk, im Design oder der Glasmalerei.
Die Jahrestagung ist eine offene Veranstaltung auch für Nicht-Mitglieder der DGG. Sie ist an alle gerichtet, die sich für Glasgeschichte und Glasgestaltung interessieren.
Reference:
CFP: Glas. Suchen, Finden und Sammeln (Tübingen, 28-29 Nov 25). In: ArtHist.net, Dec 19, 2024 (accessed Dec 22, 2024), <https://arthist.net/archive/43601>.