Skulpturale Hausmadonnen aus verschiedensten Materialien, auf individuelle Weise an Hausfassaden montiert, prägen bis heute das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums vor allem in Süddeutschland. Dennoch haben ganz grundlegende Fragen an diese facettenreiche Objektgruppe in der Forschung bis heute keine oder nur sehr vereinzelt Beachtung gefunden:
Wo liegen die Ursprünge der Tradition? Wen schütz(t)en die Madonnen, wer gab sie in Auftrag, wie lös(t)en Künstler:innen zu unterschiedlichen Zeiten die ihnen gestellte Aufgabe? Welche Objektgeschichten lassen sich rekonstruieren? Welche Umstände führten zur Musealisierung von Hausmadonnen – und wie lässt sich solch komplexen Objekten kuratorisch gerecht werden? Was bedeutet es, eine Hausmadonna zu restaurieren? Welchen Status haben die Skulpturen in einem denkmalgeschützten Ensemble?
Diese und weitere Fragen werden im Workshop erstmalig gestellt und neue interdisziplinäre Wege zu ihrer Beantwortung aufgezeigt: mit Beiträgen aus Universität und Museum, aus Kunstgeschichte, Religionswissenschaft, Ethnologie, Denkmalpflege und Restaurierung.
Der Workshop ist eine Kooperation des Germanischen Nationalmuseums und des Lehrstuhls für Mittelalterliche Kunstgeschichte der Universität Bamberg und wird durch das Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg (ZEMAS) gefördert.
Wir bitten um verbindliche Anmeldung per Mail mit Namen und Institution an zemasuni-bamberg.de bis zum 06.01.2025
Programm
Ab 8:30 Uhr Ankunft (Registrierung, Begrüßungskaffee)
9 Uhr Begrüßung durch Generaldirektor Daniel Hess (GNM) und Lehrstuhlinhaber Stephan Albrecht (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
1. Sektion: Status quo und neue Perspektiven
Moderation: Markus T. Huber
9:15 Uhr Der Stein des Anstoßes: Eine Freiburger Hausmadonna und ihr Weg ins GNM,
Marie-Luise Kosan (Germanisches Nationalmuseum)
10 Uhr Hausmadonnen: Eine europäische Perspektive, Katharina Christa Schüppel (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
10:45 Uhr Kaffeepause
2. Sektion: Neue Blicke auf lokale Bestände: Das Beispiel Bamberg
Moderation: Marie-Luise Kosan/Katharina Christa Schüppel
11 Uhr Hausmadonnen als praxis pietatis, dargestellt am Beispiel Bamberg,
Heidrun Alzheimer (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
11:45 Uhr Fallstudien zur Erforschung Bamberger Hausmadonnen,
Christa Schäfer-Eccard und Laura M. C. Müller (beide Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
12:30 Uhr Mittagspause
3. Sektion: Hausmadonnen in Museen und im öffentlichen Raum
Moderation: Marie-Luise Kosan/Katharina Christa Schüppel
Treffpunkt: Eingangshalle
13:30 Uhr Nürnberger Hausmadonnen in der Sammlung des GNM,
Markus T. Huber (Germanisches Nationalmuseum)
Wechsel in den Aufseß-Saal
14:15 Uhr Sichtbare Religion im urbanen Raum. Die Pietà als Aushandlungsort,
Daria Pezzoli-Olgiati (Ludwig-Maximilians-Universität München)
15 Uhr Kaffeepause
4. Sektion: Hausmadonnen bewahren
Moderation: Markus T. Huber/Marie-Luise Kosan
15:30 Uhr In exponierter Lage – konservatorische Herausforderungen an Skulpturenfassungen im Außenbereich, Julia Brandt (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
16:15 Uhr Denkmalrechtliche Gesichtspunkte beim Erhalt von Hausmadonnen,
Stefanie Beis (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)
17 Uhr Abschlussdiskussion und Ausblick
17:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Quellennachweis:
CONF: Hausmadonnen. Interdisziplinär (Nürnberg, 7 Feb 25). In: ArtHist.net, 22.11.2024. Letzter Zugriff 23.11.2024. <https://arthist.net/archive/43212>.