Im Unterschied zur subjektiv verzerrenden Malerei galt Fotografie lange Zeit als das Medium der Wahrheit. Ihr ‚objektiver‘ Blick schien Tatsachen wiederzugeben statt sie eigenwillig zu interpretieren. Tatsächlich wurde diese Sicht der Dinge nicht erst mit den Manipulationen und Deep-Fakes des digitalen Zeitalters als zu naiv erkannt. Auch das fotografische Dispositiv ist immer schon Teil jenes Spiels, das Michel Foucault die „Politik der Wahrheit“ genannt hat. In vier künstlerischen und theoretischen Vorträgen wird die kleine Reihe „Fotografie und Wahrheit“ dieses Thema aus verschiedenen Richtungen beleuchten. Neben dem Philosophen Ulrich Richtmeyer werden der Kunstwissenschaftler Burkhard Krüger, die Fotografin Johanna Diehl und der Fotograf Joscha Steffens Stellung nehmen. Die Vorträge finden jeweils Dienstagabend ab 19 Uhr im Vortragssaal der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und im stream statt.
Link zum Livestream: kunstakademie-karlsruhe.de/livestream
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22.20.24, Fotografie und Wahrheit I:
Uli Richtmeyer: „Flache Wahrheiten und wahre Flachheiten in der Fotografie“
29.20.24, Fotografie und Wahrheit II:
Burkhard Krüger: „Jukeboxes & Coffins. Susan Sontag, Metaphern und die Nachbarschaft beziehungsloser Dinge in der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts“
17.12.24, Fotografie und Wahrheit III:
Joscha Steffens: „One speculative Truth/Eine spekulative Wahrheit“
21.01.25, Fotografie und Wahrheit IV:
Johanna Diehl: „In den Falten, das Eigentliche...“
Quellennachweis:
ANN: Vortragsreihe "Fotografie und Wahrheit" (Karlsruhe/online, 22 Oct 24–21 Jan 25). In: ArtHist.net, 07.10.2024. Letzter Zugriff 21.11.2024. <https://arthist.net/archive/42861>.