Tagung der Arbeitsgruppe "Materialität(en): Rezeptionen – Transformationen – Manifestationen", Ulmer Verein
Daten: 15. und 16. November 2024
Orte: Auditorium der HFBK Hamburg
Organisation: Carolin Bohlmann, Ina Jessen, Christian Scheidemann
Fragen von Materialität(en) stehen im Mittelpunkt der materialbasierten künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Forschung, die verstärkt Schnittstellen und Perspektivwechsel im Kontext von New Materialism und Material thematisiert. Materielle Dynamiken stellen interdisziplinäre, kunstspezifische Rezeptions- und Tätigkeitsbereiche vor Herausforderungen, Hindernisse und Abwägungen in Abhängigkeit der jeweiligen Berufsfelder. So sehen sich beispielsweise restauratorische Bedarfe in der gegenwärtigen musealen Praxis und Forschung mit aktiven Transformationsprozessen und deren Auswirkungen etwa in sammlungsspezifischer Hinsicht konfrontiert. Kunsthistorische Ansätze zielen auf die Untersuchung spezifischer Materialität(en) von Kunstwerken und deren vielfältige Ikonologien und Politiken, besonders seit dem von verschiedenen Seiten ausgerufenen material turn. Gegenwärtige und zukunftsgewandte Architekturformen sondieren hybride Materialien, als Baustoffe angesiedelt an der Verbindungslinie von Architektur und Mikrobiologie. Materialarchive, Werkstätten und künstlerische Perspektiven setzen ihrerseits individuelle Herangehensweisen und Anknüpfungspunkte voraus.
Die Tagung „Materialität(en): Produktion – Rezeption – Transformation – Manifestation“ setzt sich zum Ziel, den Interessen unterschiedlicher Akteur:innen in kunstbezogenen Tätigkeitsfeldern mit materialitäts-spezifischer Ausrichtung ein Forum des fachlichen Dialogs, der Initiation und Multiplikation zu bieten. Neben der erweiterten Forschung von Materialität(en) besteht das Anliegen in der Überwindung von Diskrepanzen zwischen theoretischer und angewandter Forschung von Kunstwissenschaftler:innen, Restaurator:innen, Künstler:innen, Kurator:innen und anderen mehr. Die in den unterschiedlichen Bereichen angesiedelten Berufsgruppen loten die jeweiligen Bedarfe aus und erarbeiten inhaltliche Schnittmengen ebenso wie fachliche Verschränkungen und Synergien.
Nachdem Hanna Baro und Ina Jessen die „AG Materialität(en): Rezeptionen – Transformationen – Manifestationen“ 2020 gründeten und die Treffen in den ersten Jahren digital stattfanden, werden die Materialität(en)-spezifischen Themen am 15. und 16. November 2024 in der HFBK in Hamburg erstmals in Präsenz präsentiert und diskutiert. Die Tagung richtet sich an das interdisziplinäre Fachpublikum, an die Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche sowie die interessierte Öffentlichkeit.
PROGRAMM:
FREITAG, den 15.11.2024, 9.30 - 18.00 Uhr
9.30 - 10.00 Uhr
Begrüßung: Vizepräsidentin der HFBK Hamburg: Bettina Uppenkamp
Einführung: Ina Jessen, Carolin Bohlmann, Christian Scheidemann
10.00 - 12.00 Uhr: PANEL 1: PRODUKTIONEN
Christian Scheidemann: „Das Studio als liminaler Raum“
Christian Kosmas Mayer: „Chronopolitik der Form in unsicheren Zeiten“
Pia Gottschaller: „One step removed: Drucktechnische Verfahren in der Malerei“
Kirstin Arndt: „Aus der Faserforschung: Neue flexible, textile Materialien“
12.00 - 13.00 Uhr: Mittagspause
13.00 - 15.00 Uhr: PANEL 2: TRANSFORMATIONEN
Ina Jessen: „Dieter Roth’s Schimmelmuseum – Transformations- und Materialitätsprozesse“
Sonja Alhäuser: „Von Zeichnungen und Banketten - ephemere Verdichtungen und deren Auflösungen“
Regine Rapp: „Oil and Symbiosis. Künstlerische Forschung zu Erde und Böden in Hybrid Art“
Barbara Oettl: “Fallschirmseide 2.0: Where Are We Heading? Up or Down? Materialien als Up-grade für die nächste Generation“
15.00 - 15.15 Uhr: Kaffeepause
15.15 - 17.15 Uhr: PANEL 3: REZEPTIONEN Einführung Pia Gottschaller
Andreas Huth: „Affordanzen, Resistenzen. Eigenschaften und Wahrnehmung von Bildhauermaterialien“
Angela Matyssek: „Konservierung und Kritik“
Charlotte Matter: “Produktionsverhältnisse: Materialität und Kapitalismuskritik“
17.15 - 18.00 Uhr: Diskussion zu Panel 1-3
19.00 - 20.00 Uhr: Buch Preview
Ina Jessen und Fabiana Senkpiel (Hg.): Lexikon der Lebensmittel als Kunstmaterial [Von Apfel bis Zucker]
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SAMSTAG, den 16.11.2024, 10 – 15.00 Uhr
10.00 - 12.00 Uhr: PANEL 4: MANIFESTATIONEN
Carolin Bohlmann: „’There is never a stop and never a finish’. Handlungsanweisungen als tool”
Christian Berger: „Materialität als Setzung in der Konzeptkunst der 1960/70er Jahre”
Manuela Bünzow: „Fotografische Manifestation des Combine Painting in Jeff Walls ‚Knife Throw‘“
Fabiana Senkpiel: „Luft → Wasser→ Nebel“
12.00 Uhr: Abschlussdiskussion
Quellennachweis:
CONF: Materialität(en) (Hamburg, 15-16 Nov 24). In: ArtHist.net, 23.09.2024. Letzter Zugriff 21.11.2024. <https://arthist.net/archive/42739>.