Erschließung einer mittelalterlichen Kulturlandschaft im 19. Jahrhundert: Die preußische Provinz Sachsen.
Tagung in Vorbereitung auf das 200-jährige Jubiläum der „Großen Domreparatur“ in Magdeburg.
Die „Große Domreparatur“ in Magdeburg von 1826 bis 1834 gilt nach der Wiederherstellung des Hochmeisterpalastes der Marienburg als die erste umfassende Erneuerung eines Bauwerks im Königreich Preußen, die das gesamte Gebäude betrifft (Findeisen, Geschichte der Denkmalpflege: Sachsen-Anhalt, 1990). Die Restaurierung am Magdeburger Dom, deren Finanzierung maßgeblich vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. vorangetrieben wurde, setzte damit einen wichtigen Impuls für nachfolgende Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen. Langfristig trug dies zur Erschließung einer mittelalterlichen Kultur- und Denkmallandschaft bei. Restaurierungsmaßnahmen an Dom- und Stiftskirchen, Klosteranlagen, Burgen sowie sonstigen Profanbauten und deren Aushandlungsprozesse prägten im gesamten 19. Jahrhundert das Denkmalbewusstsein und formten Ideen und Grundsätze der im Entstehen begriffenen Denkmalpflege. Ziel der Tagung ist es, die Bedeutung der Restaurierungsprojekte des 19. Jahrhunderts in der preußischen Provinz Sachsen in ihren möglichst vielfältigen kulturgeschichtlichen, kunsthistorischen und wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhängen aufzuzeigen.
Die Veranstaltung wird in hybrider Form stattfinden. Den Live-Stream können Sie auf dem YouTube-Kanal des ZMA und dem Twitch-Kanal des Kulturhistorischen Museums Magdeburg verfolgen.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei und mit vorheriger Anmeldung möglich. Bitte senden Sie Ihre Anmeldung bis zum 20. November 2024 per E-Mail an: infomittelalterausstellungen.de.
Tagungsprogramm
Donnerstag, 28.11.2024
14:00 Uhr: Begrüßung und Tagungseröffnung
Sektion I: Methoden und Wege der Erschließung
14:30 Uhr: Klaus Niehr (Osnabrück): Am Ende der Vergangenheit - Mittelalterrezeption in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
15:30 Uhr: Kaffeepause
16:00 Uhr: Henrik Karge (Dresden): Abkehr vom Stilideal. Franz Kuglers epochenübergreifende Studien zur Kunst der Harzregion, der Altmark und in Pommern
17:00 Uhr: Christofer Herrmann (Mainz/Braubach): Die frühe denkmalpflegerische Tätigkeit von Karl Friedrich Schinkel im Königreich Preußen (zwischen 1815 und 1830) - Kölner Dom, Schloss Marienburg, Danziger Haus
Abendvortrag
19:00 Uhr: Heinz-Dieter Heimann (Paderborn): Die Macht der Zeichen und die Aktualität des Mittelalters. Denkmalbewusstsein, Präsenzkultur und Traditionsbehauptung preußischer Könige in der Provinz Sachsen
Freitag, 29.11.2024
Sektion II: Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen – Architektur und Denkmalpflege
09:00 Uhr: Andreas Meinecke (Berlin): „in einem für alte Baukunst classischen Lande“ – Schinkels denkmalpflegerische Position für den Magdeburger Dom und die Rolle des Oberpräsidenten Wilhelm Anton von Klewitz
09:45 Uhr: Heiko Brandl (Halle/Saale): Der Magdeburger Domreparaturbau 1826-1834
10:30 Uhr: Kaffeepause
11:00 Uhr: Dirk Schumann (Berlin): Zur Rezeption mittelalterlicher Backsteinarchitektur in der preußischen Provinz Sachsen am Beispiel der Altmark
12:00 Uhr: Clemens Peterseim (Erfurt): Der Erfurter Dom zwischen Restaurierung, Umgestaltung und Inszenierung im 19. Jahrhundert
13:00 Uhr: Mittagspause
14:30-16:00 Uhr: Führung im Magdeburger Dom mit Heiko Brandl
(Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um eine separate Anmeldung per E-Mail an: infomittelalterausstellungen.de.)
Sektion III: Architektur im Bild festhalten und vermitteln
16:15 Uhr: Katja Bernhardt (Lüneburg): Ohne Bild kein Denkmal. Die Rolle der Medien in der Denkmalwerdung
17:00 Uhr: Christina Clausen (Darmstadt): Gemalte Architekturgeschichte. Carl Hasenpflugs Inszenierung der Dome in Magdeburg und Halberstadt
Samstag, 30.11.2024
Sektion IV: Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen – Ausstattung und Denkmalpflege
09:30 Uhr: Cornelia Aman (Potsdam): Glasmalerei als Mittel der Vergegenwärtigung von Anspruch und Vergangenheit – die Domverglasungen in Magdeburg, Naumburg und Stendal
10:15 Uhr: Anja Seliger (Halle/Saale): Chorgestühle- Ein Randphänomen in der Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts?
11:00 Uhr: Kaffeepause
11:30 Uhr: Elisabeth Rüber-Schütte (Halle/Saale): Erfassung und Bewertung mittelalterlicher Raumfassung am Beispiel der Halberstädter Liebfrauenkirche
12:15 Uhr: Bettina Seyderhelm (Magdeburg): Licht und Schatten. Beispiele für den Berliner Umgang mit Kirchenausstattungen in einer Preußischen Provinz
13:15 Uhr: Zusammenfassung und Schlussdiskussion – Orsolya Szender (Magdeburg)
14:15 Uhr: Tagungsende
Tagungsort:
Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Kaiser-Otto-Saal
Otto-von-Guericke-Straße 68-73, 39104 Magdeburg
Die Tagung wurde in Kooperation mit dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt vom Zentrum für Mittelalterausstellungen e.V. (ZMA) konzipiert und organisiert.
Kontakt
Zentrum für Mittelalterausstellungen e.V.
Otto-von-Guericke-Straße 68-73
39104 Magdeburg
Telefon +49 (0)391 / 540 35 83
Telefax +49 (0)391 / 540 35 10
E-Mail: infomittelalterausstellungen.de
Internet: www.mittelalterausstellungen.de
Reference:
CONF: Die preußische Provinz Sachsen (online/Magdeburg, 28-30 Nov 24). In: ArtHist.net, Sep 12, 2024 (accessed Jan 15, 2025), <https://arthist.net/archive/42592>.