CONF 24.07.2024

Visualität und Virtualität, ANKK e.V. Jahrestreffen (Vienna, 24-26 Oct 24)

Wien, 24.–26.10.2024
Anmeldeschluss: 15.09.2024

Julia Ellinghaus

Visualität und Virtualität: (Un)Sichtbarkeiten niederländischer Kunst beschreiben.

Jahrestreffen des ANKK - Arbeitskreis Niederländische Kunst- und Kulturgeschichte - e.V. 2024 in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien und dem Kunsthistorischen Museum Wien.

Vor genau 40 Jahren entbrannte mit dem Erscheinen von Svetlana Alpers‘ Buch The Art of Describing (1983) ein Methodenstreit, dessen Debatten die Kunstwissenschaft nicht nur mit Blick auf die Niederlande nachdrücklich herausgefordert, geprägt und belebt haben. Indem Alpers die Gemäldeproduktion des 17. Jahrhunderts als Teil einer spezifisch holländischen Sehkultur verstand, in der Bilder einen aktiven, eigenständigen Beitrag u.a. zu Wissenschaft und Erkenntnis leisteten, sollte sie der Forschung neue interdisziplinäre Wege und Perspektiven eröffnen. 40 Jahre später haben Kunstgeschichte, Bildwissenschaft und Visual Culture Studies nicht nur die von Alpers ausgemachte Lücke gefüllt, sondern ihre damalige Position kritisiert, historisch verortet und zum Ausgang neuer Fragen gemacht.

Bilder, Objekte und Architekturen sind Medien der Sichtbarmachung und Einflussnahme wie des Reflektierens und Handelns. Gleichzeitig sind visuelle Artefakte aber auch Mittel des Kaschierens, Ausblendens und Übersehens, die Welten mit eigenen Gesetzlichkeiten erzeugen. Mindestens so wichtig wie das, was Kunstwerke visualisieren, ist daher das, was sie nicht zeigen und virtuell erfahrbar machen. Gerade indem Bilder sich eines vermeintlich beschreibenden Modus und größtmöglicher Augenscheinlichkeit bedienen, versuchen sie uns von der Natürlichkeit jener impliziten Vorstellungen und nicht selten politischen Annahmen zu überzeugen, in die sie eingebettet sind. In diesem Sinne sollen daher im Mittelpunkt des ANKK-Jahrestreffens 2024 die (Un)Sichtbarkeiten niederländischer Kunst stehen.

PROGRAMM.

Donnerstag, 24. Oktober 2024.
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 9.2, Seminarraum 1.

13.00–14.30 MITGLIEDERVERSAMMLUNG.

PAUSE.

14.45–15.45 TREFFEN DER BERUFSGRUPPEN.

TRANSFER.

16.30–18.00 PODIUMSDISKUSSION/EMPFANG.
Residenz der Niederlande – Das Richard Strauss-Schlössl, Jacquingasse 8-10.
„Art of Describing“ (40+): Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der Niederlandeforschung.

TRANSFER.

19.00 ÖFFENTLICHER ABENDVORTRAG.
KHM, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien, Bassano-Saal.
Volker Manuth (Radboud-Universität Nijmegen), Titel: tba.

Freitag, 25. Oktober 2024.
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 9.2, Seminarraum 1.

9.00–9.15 Begrüßung und Einführung.

9.15–10.45 VORTRAGSSEKTION I.

Michelle Moseley-Christian (School of Visual Arts | Virginia Tech): Visualizing Sensory Knowledge: „Taste and See“ in Early Modern Netherlandish Fall of Man Imagery.

Iris Grötecke (Universität Wuppertal): „Fremde“ in Hans Memlings Weltgericht: Bildsinn, Wahrnehmung, Verschleierung.

Gero Seelig (Staatliches Museum Schwerin): Blick auf einen blinden Fleck: Sehen als künstlerischer Akt bei Abraham Bloemaert.

10.45–11.15 PRÄSENTATION DER POSTER I.

Sandra Braune (Louisodor & Pfefferkorn Stiftung): (Un)Sichtbare Dialoge: Bosch und Bruegel in neuem Gewand bei Peter Pfefferkorn.

Daria Ünver (Universität Freiburg): Joseph, ein verzweifelter Held? Überlegungen zu einer anonymen niederländischen Zeichnung in der Albertina.

Adrian Mauser (Universität zu Köln): Bilder mit Bildern bekämpfen: Reformierte Bildkritik in der Radierung „Allegorie des Ikonoklasmus“ im Kontext des niederländischen Bildersturms 1566.

Sara Dolls (RWTH Aachen): Die Koepelkerk in Willemstad: (Un)Sichtbarkeit eines Symbols?

11.15–11.30 PAUSE / POSTERSEKTION.

TRANSFER.

12.00–16.00 WORKSHOPS / FÜHRUNGEN / AUSSTELLUNGS- UND SAMMLUNGSBESUCHE.

12.00–13.30, Workshop 1, Studiensaal der Albertina.
Mariam Hammami, Ariane Koller & Anna Pawlak (Universität Tübingen): Ästhetik der Neuauflage: Dynamiken kreativer Aneignung in der niederländischen Druckgraphik der Frühen Neuzeit (18 Personen).

12.00–13.30, Gartenpalais Liechtenstein.
Yvonne Wagner & Robert Wald (Gartenpalais Liechtenstein): Führung durch die Gemäldesammlung (20 Personen).

12.15–13.45, KHM.
Besuch der Ausstellung Rembrandt – Hoogstraten. Farbe und Illusion (25 Personen).

12.15–13.45, Workshop 2, Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung Handschriften und Alte Drucke.
Dagmar Eichberger (Universität Heidelberg): Exchanging Visual Strategies: The mutual influence of Flemish Panel Paintings and Miniatures (15 Personen).

12.30–13.30, Workshop 3, Institut für Kunstgeschichte, Seminarraum 1.
Klaus Krüger (Emeritus Freie Universität Berlin): Augentäuschung und Textur: Hoogstratens Fenster ohne Aussicht anschließend um 14.10 gemeinsamer Besuch der Ausstellung Rembrandt – Hoogstraten. Farbe und Illusion (25 Personen).

14.15–15.45, Workshop 4, KHM, Kunstkammer.
Kirsten Lee Bierbaum (Universität Wien / TU Dortmund): Bergkristall als optisches Experimentierfeld im Burgund des 15. Jahrhunderts (15 Personen).

14.15–15.45, Workshop, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste.
Sabine Folie & Claudia Koch (Akademie der bildenden Künste Wien): Die Sammlung betrachten & Cranach’s Holy Productivity – An Insert by Klaus Scherübel.

TRANSFER

16.30–18.00 VORTRAGSSEKTION II.
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 9.2, Seminarraum 1.

Virginia Girard (Columbia University): Recovering the Vernacular Environment in Netherlandish Landscapes.

Renata Nagy (Yale University): Color Experiments and the Collector’s Hand: Knowing the Natural World in Early Modern Insect Miniatures.

Theresa Brauer (Universität Konstanz): Kwab und Landschaftsmalerei: Methodologische Analogien und historische Reziprozitäten.

18.00–18.30 PRÄSENTATION DER POSTER II.

Clara Langer (Université Lumière Lyon 2): Immer präsent und doch unsichtbar: Fische und ihre „slymerige“ Natur zur Ehre in Stillleben.

Michael Clemens Wild (Universität Wien): Rubens‘ Nacht: Überlegungen zur Potenzialität eines Bildmodus.

Marie Mundigler (University of Amsterdam): Wilhelm Martin: Ein vergessener Wegbereiter? Neue Herangehensweisen an die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts in der Zwischenkriegszeit.

18.30–18.45 PAUSE / POSTERSEKTION.

19.00 KONFERENZDINNER (Stiegl-Ambulanz, Altes AKH, Alser Str. 4, 1090 Wien).

Samstag, 26. Oktober 2024.
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Spitalgasse 2-4, Hof 9.2, Seminarraum 1.

9.00–11.00 VORTRAGSSEKTION III.

Anja Grebe (Universität Krems): Undarstellbares sichtbar machen: Zur Rezeption von Erasmus‘ Dürer-Lob in der Druckgrafik und Kunsttheorie der Frühen Neuzeit.

Matt Kavaler (University of Toronto): Making Tapestry Visible.

Stefaniia Demchuk (University Kyiv): (In)visible Masters: Antwerp Mannerists and the quest for a Method.

Sanja Hilscher (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart): „bis der grausame Freundens-Trenner Mars, den Löblichen Parnass und alle Musen zu Utrecht zerstöret“: Utrechter Bildproduktion nach 1650.

PAUSE.

11.30–13.00 VORTRAGSSEKTION IV.

Ekaterina Koposova (Yale University): Invisible War Crimes: Constantijn Huygens, Romeyn de Hooghe, and the Mythology of the Franco-Dutch War.

Koen Bulckens (Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen): Cutting out the part that hurts: The Antwerp Citadel, Bladder Stones, and William of Orange.

Maria Männig (RPTU Kaiserslautern-Landau, dzt. Fellow am ifk | Kunstuniversität Linz in Wien): Representations of Early Modern Urbanity in the Spanish Netherlands.

PAUSE.

13.45–14.45 VORTRAG.
Jürgen Müller (Technische Universität Dresden): Der Mantel der Barmherzigkeit: Überlegungen zu Rembrandts „Hundertguldenblatt“.

14.45–15.00 Vorgezogene Abschlussworte.

TRANSFER

15.30–18.00 WORKSHOPS / FÜHRUNGEN / AUSSTELLUNGS- UND SAMMLUNGSBESUCHE

15.45–17.15 Workshop 5, KHM, Gemäldesammlung.
Evelyn Reitz (Museen der Stadt Nürnberg) & Jacqueline Klusik-Eckert (Universität Düsseldorf): Das „Niederländische“ in der rudolfinischen Kunst – eine unsichtbare Kategorie? (15 Personen).

15.45–17.00, Workshop 6, KHM, Gemäldesammlung.
Lisanne Wepler (Rijksmuseum Amsterdam): Vor- und Darstellungen von Tier und Land (15 Personen).

15.40–17.15, KHM.
Besuch der Ausstellung Rembrandt – Hoogstraten. Farbe und Illusion (25 Personen).

Bitte melden Sie sich bis zum 15. September 2024 online an: https://form.jotform.com/241434259245355.

Die Vergabe der Plätze für Workshops und Führungen erfolgt nach der abgegebenen Präferenz sowie dem Zeitpunkt der Anmeldung (first come - first serve). Wir bitten Mitglieder sowie Nicht-Mitglieder, die an der Konferenz teilnehmen möchten, den fälligen Konferenz- bzw. Jahresbeitrag ebenfalls bis zu diesem Datum zu überweisen. Weitere Informationen zu Eintrittspreisen und dem Besuch der Sonderausstellung stehen im Anmeldebogen. Rückfragen zur Organisation und dem Begleitprogramm können an konferenzankk.org gesendet werden.

Programm und Anmeldeformular finden Sie auch auf https://www.ankk.org/jahrestreffen

Quellennachweis:
CONF: Visualität und Virtualität, ANKK e.V. Jahrestreffen (Vienna, 24-26 Oct 24). In: ArtHist.net, 24.07.2024. Letzter Zugriff 26.07.2024. <https://arthist.net/archive/42396>.

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