Am 29. August 2024 richtet das LVR-LandesMuseum Bonn eine Fotografie-Tagung aus, die dem Thema „Bildpublizistische Praxis in den 1970er- und 1980er-Jahren in West- und Ostdeutschland“ gewidmet ist. Den Rahmen der Veranstaltung bildet die aktuelle Ausstellung „Dirk Reinartz. Fotografieren, was ist“, die gemeinsam mit der Stiftung F.C. Gundlach in Hamburg und mit der Deutschen Fotothek in Dresden realisiert wurde.

Die Zeit der 1970er- und 1980er-Jahre war geprägt von einer kritischen Debatte über die wachsende Relevanz visueller Massenmedien und über die perspektivische Ausrichtung der Fotografie. In diesem Zusammenhang gewannen verschiedene Publikations- und Medienformate sowie die in West und Ost praktizierte bildpublizistische Praxis eine besondere Bedeutung. Sie eröffneten den Fotografinnen und Fotografen unterschiedliche Handlungsspielräume und Sichtbarkeiten.

Im Zentrum der Tagung stehen dokumentarfotografische und bildjournalistische Positionen ausgewählter Fotografinnen und Fotografen, darunter Dirk Reinartz, Angela Neuke und Sybille Bergemann. Diese Positionen werden ergänzt durch thematische Beiträge zu Konkurrenz und Kooperation im redaktionellen Umfeld großer Medienhäuser, zu fotografischen Altersbildern in der damals auflagenstärksten Frauenzeitschrift in Ostdeutschland sowie zur Wirkung von Schwarz-Weiß-Fotografie auf das visuelle Gedächtnis der DDR. Zudem wird die Frage diskutiert, wie mit dem überlieferten Quellenmaterial umzugehen ist und welche Methoden aus fachwissenschaftlicher Sicht für die Untersuchungen bildjournalistischer Akteure und Arbeiten zielführend sind.

Kooperationspartner der Tagung ist die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh), Sektion Geschichte und Archive.

PROGRAMM
(Veranstaltungsort: LVR-LandesMuseum Bonn)

10:00 Begrüßung
Prof. Dr. Thorsten Valk, Direktor LVR-LandesMuseum Bonn
Lucia Halder, DGPh, Sektionsvorsitzende Sektion Geschichte und Archive

10:15 Einführung
Dr. Adelheid Komenda, LVR-LandesMuseum Bonn

10:30 Keynote: Über die ganz allmähliche Entdeckung des/der anderen.
Peter-Matthias Gaede, Hamburg

11:00 "Wir haben Stern geatmet“ – zwischen Konkurrenz und Kooperation im redaktionellen Umfeld
Miriam Zlobinski, Fotohistorikerin und Kuratorin, Berlin

11:40 "Ich hatte nicht das Gefühl, dem eigentlichen Problem näher zu kommen“. Strategien selbstbestimmten Veröffentlichens im fotografischen Werk von Dirk Reinartz
Dr. Agnes Matthias, Deutsche Fotothek, Dresden

12:20 Magazinfotografie mit Haltung. Angela Neuke als medienkritische Fotojournalistin
Klara Niemann, LVR-LandesMuseum Bonn

13:00-14:20 Mittagspause mit Imbiss (Möglichkeit zur Ausstellungsbesichtigung Dirk Reinartz)

14:20 Verantwortung übernehmen und weitermachen. Zu den fotografischen Altersbildern der Für Dich, der auflagenstärksten Frauenzeitschrift der DDR (1967–1979)
Benjamin Glöckler, Universität Freiburg

15:00 Visuelle Ideologie und künstlerische Reflexion: Sibylle Bergemanns fotografische Dokumentation der Entstehung des Marx-Engels-Denkmals (Arbeitstitel)
Lily von Wild, Nachlass Sybille Bergemann, Berlin

15:40-16:10 Kaffeepause

16:10 Für immer schwarz/weiß: das visuelle Gedächtnis der DDR (Arbeitstitel)
Dr. Annette Schuhmann, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

17:00 abschließende Podiumsdiskussion
Was war und was ist - bildpublizistisches Arbeiten aus fotohistorischer Perspektive (mit allen Vortragenden)

ca. 18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

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Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen, allerdings wird um Anmeldung gebeten.
Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung:
Die verbindliche Anmeldung erfolgt über den Ticketshop des Landesmuseums: https://www.shop.landesmuseum-bonn.lvr.de/#/product/event/15202.

Anmeldeschluss:
23. August 2024