Hans Thoma und der Antisemitismus im Kaiserreich.
Am Freitag, den 3. Mai 2024, ab 13.30 Uhr veranstaltet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe gemeinsam mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine öffentliche Tagung zu Hans Thoma und der Antisemitismus im Kaiserreich. Im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe in der Erbprinzenstraße 15 in Karlsruhe sind Interessierte herzlich dazu eingeladen, an Vorträgen von Expert:innen und einem anschließenden Podiumsgespräch teilzunehmen. Die Tagung endet gegen 16:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die halbtägige Tagung widmet sich dem Künstler und ehemaligen Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe Hans Thoma (1839 1924), dessen völkische Sympathien und antisemitische Äußerungen im vergangenen Jahr für Irritationen sorgten. Anstoß für die Debatte lieferte der Träger des Hans Thoma-Preises 2023 und Rektor der Karlsruher Kunstakademie, Marcel van Eeden, der sich in seinem künstlerischen Schaffen kritisch mit dem Namensgeber auseinandergesetzt und weitere Forschungen initiiert hatte. Vor kurzem gab das zuständige Ministerium schließlich bekannt, dass nach Abwägung verschiedener Aspekte die Auszeichnung ab 2025 Landespreis für Bildende Kunst Baden-Württemberg heißen, aber nach wie vor in Bernau verliehen wird.
Vor diesem Hintergrund will die Tagung die Auseinandersetzung mit Hans Thoma an der Schnittstelle zwischen historischer Forschung und gegenwärtiger Bildungsarbeit kritisch reflektieren und öffentlich darlegen. Fragestellungen zum Umgang mit dem Antisemitismus historischer Persönlichkeiten in der Gegenwart sollen beleuchtet und diskutiert werden ob in der Bildungsarbeit, im Kunstraum wie der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe oder an touristischen Orten wie im Geburtsort des Malers Bernau im Schwarzwald. Wie sind welche Perspektiven zu bewerten und wie liegen die Grenzen der Multiperspektivität? Wann beziehen Institutionen Position, angesichts gegenwärtiger gesellschaftlicher Konflikte und auch einem seit längerem wieder zunehmenden Antisemitismus?
Das Programm:ab 12:45 Uhr Einlass
13:30 Uhr Begrüßung: Prof. Dr. Frédéric Bußmann (Direktor der
Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe) und Dr. Cornelia
Hecht-Zeiler (Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg)
13:40 Uhr Grußwort: Staatssekretär Arne Braun (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg)
13:50 Uhr Juden und Antisemiten im Kulturbetrieb der Kaiserzeit: Dr. Olaf Matthes (Museum für Hamburgische Geschichte)
14:15 Uhr Perspektivwechsel: zur Erfahrung von Antisemitismus im deutschen Kaiserreich: Dr. Cornelia Hecht-Zeiler (Haus der Geschichte Baden Württemberg)
14:40 Uhr Völkische und antisemitische Ideologeme bei Hans Thoma: Dr. Leonie Beiersdorf (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe)
15:10 Uhr Pause
15:30 Uhr Kulturelles Erbe und Antisemitismus. Wie umgehen mit historischem Antisemitismus in der Gegenwart?
Podiumsgespräch: Dr. Michael Blume (Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben), Alexander Schönemann (Bürgermeister der Gemeinde Bernau im Schwarzwald), Prof. Dr. Frédéric Bußmann (Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe)
Moderation: Susan Zare
ca. 16:30 Uhr Ende der Veranstaltung
Tagungsort:
Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek, Erbprinzenstr. 15, 76133 Karlsruhe
Das Sitzplatzkontingent ist begrenzt, Anmeldungen werden bis 2. Mai 2024 unter eventkunsthalle-karlsruhe.de erbeten.
Während der Veranstaltungen entstehen Foto- und Filmaufnahmen, die für Medien- und Marketingzwecke (analog und digital) verwendet werden. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit dieser Verwendung einverstanden.
Hochauflösende Aufnahmen zu Hans Thoma finden Sie in unserem Newsroom unter dem Link https://www.kunsthalle-karlsruhe.de/newsroom/.
Reference:
CONF: Hans Thoma und der Antisemitismus im Kaiserreich (Karlsruhe, 3 May 24). In: ArtHist.net, Apr 29, 2024 (accessed Mar 19, 2025), <https://arthist.net/archive/41765>.