Zukunft?! Der Beitrag der Denkmalpflege zur Bauwende.
Unter dem Blickwinkel von Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Ökologie wird gegenwärtig vielfach eine „Bauwende“ proklamiert, bei der die Wertschätzung des historischen Baubestandes immer mehr in den Mittelpunkt rückt: es wird zunehmend als Verpflichtung angesehen, die Zukunft vor allem mit dem vorhandenen baulichen Erbe zu denken, das als Ressource und klimaschonendes Potential bereits vorhanden ist. Als geschichtliches Zeugnis bietet sich dieses Erbe auch als Träger von „kultureller Nachhaltigkeit“ an, indem es identitätsstiftende Potentiale in sich trägt.
Der überlieferte Bestand bedarf in den meisten Fällen der bestandsgerechten Reparatur, des angemessenen Weiterbauens, der energetischen Ertüchtigung und fordert zudem die Menschen heraus, über ihre sich immer weiter nach oben schraubenden Ansprüche zu reflektieren.
Es liegt nahe anzunehmen, dass die Denkmalpflege zu diesem Anliegen Wesentliches beitragen kann, verfügt sie doch über einen reichen Erfahrungsschatz, der dem Baubestand – ob geschützt oder nicht - zugutekommen kann. Zu den zahlreichen Aspekten eines verträglichen Umgangs mit dem Bestand, der Sanierung und Modernisierung, der energetischen Ertüchtigung, aber auch der Vermittlung, Partizipation und Vernetzung kann die Denkmalpflege ihre Fachlichkeit und Kompetenz vielfältig einbringen.
Die Tagung möchte positive Impulse, die die Denkmalpflege für eine Wende im Bauwesen bereithält, präsentieren und diskutieren, aber auch mögliche Grenzen ausloten. Der fachliche Diskurs soll einen interdisziplinären Austausch ermöglichen und dazu beitragen, die zukünftige Arbeit von Denkmalschutzbehörden und weiterer am Thema interessierter Fachleute kooperativ und ergebnisorientiert zu gestalten.
Montag, 27. Mai 2024
ab 11 Uhr Anmeldung
13 Uhr
Begrüßung: Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus
Grußwort: Alf Furkert, Sächsischer Landeskonservator
Intro: Dr. Bernhard Sterra, Leiter der Abt. Denkmalschutz/ Denkmalpflege im Amt für Kultur und Denkmalschutz
13.45 – 15.15 Uhr
Dipl.-Ing. Alexander Poetzsch: Denkmalpflege als Motor der Bauwende
Dr. Udo Bode: Von der Baupolizei zu staatlichen Bauaufgaben – der Gebäudebestand und dessen Transformation
Dr. Kirsten Angermann: Denkmalschutz als Ausnahme von Nachhaltigkeit?
15.15 – 15.30 Uhr Pause
15.30 – 17.00 Uhr
Carolin Schmidt: Graue Energie – Ressource der Zukunft
Dipl.-Ing. Julian Snethlage: Weiterverwenden – Potentiale, Grenzen, Ursachen und Auswirkungen
Christoph Wendland: Zirkuläres Bauen am Beispiel des Naturbaucampus Oschatz
17.00 – 18.30 Uhr
Christian Rößler, Markus Thieme, Heiko Vogt: Wohnen in der Scheune, Arbeiten in der Feuerwache, Urlaub in der Fabrik – Ländliche Entwicklung, Bauwende und Denkmalpflege (gebündelt im Sächsischen Staatspreis Ländliches Bauen)
Fabian Kröning, Dr. Sven Kuhrau, Philipp F. Huntscha: Ein Dorf als Ressource - Morschenich
Maxi-Charlott Bassow: Die alte Lohgerberei Geringswalde – Erhalt des Befundreichtums und wirtschaftliche Nutzung
19.00 Uhr Empfang
Begrüßung: Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz
Dienstag, 28. Mai 2024
Exkursionen
A 9 – 12 Uhr: Die Party ist vorbei – Für eine Architektur der Bescheidenheit,
Führung und Gespräch im Zentralwerk, Treff/Ende: Zentralwerk, Riesaer Straße 32, www.zentralwerk.de
B 9 – 12 Uhr: Kraftwerk Mitte – Transformation eines Industriedenkmals zum Kunst-, Kultur- und Kreativstandort, Führung und Gespräch
Treff/Ende: am Pförtnerhaus T1 Bistro & Café, Kraftwerk Mitte 4, www.kraftwerk-mitte-dresden.de
C 9 – 13 Uhr: DenkmalEINBLICKE im Dresdner Zentrum (Rundgang mit Besichtigungen)
Treff: Blockhaus/Ende: Kulturrathaus
13 – 14 Uhr Mittagspause
14 – 15 Uhr
Karen Büchner: Grüne Denkmäler im Wandel der Zeit: Klimaanpassungsmaßnahmen als Schlüssel zur nachhaltigen Bauwende in historischen Gärten und Parks am Beispiel Weimar
PD Dr. Olaf Gisbertz: Perspektivwechsel: Denkmal: Landschaft und Naturschutz – Plädoyer für eine „Grüne Infrastruktur“ (GI)
15 – 15.30 Uhr Pause
15.30 – 17.30 Uhr
Peter Writschan: Die energetische und denkmalgerechte Sanierung des Messepavillons in Rostock-Schutow
Stefan Resch: Eiswerk München - Ein Technikdenkmal erzählt vom Umbau
Valentin Petri, Markus Huschenbeth: Der industriekomplex herrenstraße – Ein Wandel zum denkmalgeschützten Wohnquartier in Mühlhausen i. Thür.
Tanja Kilzer: Nachhaltigkeit und Erhalt keine Frage bei Prestigeprojekten?! Die Debatte zum Neubau und Abriss der Oper am Rhein Düsseldorf
19 Uhr Come together (fakultativ)
Mittwoch, 29. Mai 2024
9 – 10.30 Uhr
Gerold Kempter: Kunst im Detail: Die Bedeutung verformungsgetreuer 3D-Modellierung für den Erhalt historischer Bauten
Michael Brückner: Mund- und handgeblasene Flachgläser – ein traditionelles Handwerk mit Blick in die Zukunft
Heiko Schanze, Dr. Lothar Herlitze: Historische Fenstergläser als erhaltenswerte Bausubstanz – ein Beitrag zur Bauwende in der Restaurierung
10.30 – 11 Uhr Pause
11 – 13 Uhr
Dr. Konstantin Hermann: „Am Anfang steht das Kulturdenkmal“ – Denkmalinventarisation als Grundlage in der Forschung und ihre Anwendung in der Bauwende
Antje Kirsch, Sylvia Lemke: Bestandsübergreifende Schlüssel - Datennetzwerk „Baubezogene Kunstwerke“
Dr.-Ing. Johannes-Christian Warda, Steffi Eckardt, Nora Ruland: Gemeinsam für die Bauwende – Von „Akteuren“ zu kooperativen Netzwerken
Dr. Mark Escherich: Implizites und Explizites zum Thema Partizipation (in der Denkmalpflege)
13 – 13.45 Uhr Mittagspause
13.45 – 14.45 Uhr Abschlussdiskussion und Resümee
ab 14.45 Uhr Ausklang
Quellennachweis:
CONF: Der Beitrag der Denkmalpflege zur Bauwende (Dresden, 27-29 May 24). In: ArtHist.net, 09.03.2024. Letzter Zugriff 21.06.2025. <https://arthist.net/archive/41399>.