Issue No. 130, June 2023
“Ohnmacht”
The German term Ohnmacht (medically: syncope, fainting; literally: without-power) linguistically combines the perceived inability to act with a residual agency ¬– which evokes the question: How much Macht is left in Ohnmacht? The June issue of TEXTE ZUR KUNST asks how the concept of Ohnmacht, which is commonly associated with weakness, helplessness, or paralyzing incapacity, can be made productive with regard to art- and cultural-historical contexts. At the same time, the assembled contributions negotiate Ohnmacht as a contemporary state of emotional being in Western societies, a consequence of intertwining crises that appear as a subjectively overwhelming force. How does this collective state of mind relate to the activist ideal of progressive cultural politics – or, more generally, to the agency and space for creative maneuver that art promises to enable?
Ausgabe 130, Juni 2023
„Ohnmacht“
Wie viel Macht steckt in der Ohnmacht? Die Juni-Ausgabe von TEXTE ZUR KUNST fragt, wie der Begriff der Ohnmacht, welche gemeinhin mit Schwäche, Hilflosigkeit oder lähmendem Unvermögen assoziiert wird, mit Blick auf seine kunst- und kulturhistorischen Implikationen produktiv gemacht werden kann. Zugleich verhandeln die versammelten Beiträge Ohnmacht als aktuelle emotionale Verfasstheit, die insbesondere in westlichen Gesellschaften aus der Verschränkung verschiedener als überwältigend empfundener Krisen hervorgeht. Wie verhält sich diese kollektive Befindlichkeit zum aktivistischen Ideal der progressiven Kulturpolitik – oder generell zu den Handlungsspielräumen, die Kunst zu eröffnen verspricht?
TABLE OF CONTENTS / INHALT
INHALT
VORWORT
KATHRIN BUSCH
OHNMÄCHTIG-WERDEN: ÄSTHETIKEN DER SCHWACHEN EXISTENZ
DAS SEELENLEBEN MIT MELANIE KLEIN VERSTEHEN / Amy Allen im Gespräch mit Isabelle Graw
DIE OHNMACHT DER BILDER / Verena Straub über die visuellen Ambivalenzen der Proteste in Lützerath
GEORG IMDAHL
AKTIVISMUS UND AUTONOMIE
JULES PELTA FELDMAN
AKTIVIST UND ACTION PAINTER: ÜBER POLITIK IN DER KUNST ODER ALS KUNST
VERLETZBARKEIT UND WIDERSTAND IN UNS / Nina Vabab zu den Bildern von Jinas Aufstand
NEW DEVELOPMENT
BECOMING AN OBJECT AMONG OBJECTS: JIMMY DESANA’S SUBMISSION OF THE SELF / Christian Liclair on Jimmy DeSana at the Brooklyn Museum, New York
DIZZY WITH DISILLUSIONMENT / Sascha Crasnow on Ashraf Fawakhry and Palestinian Cyclical Time
EIN LEISER GRUND VON VIEL GELÄRME / Marcus Coelen über angeborenes Unbehagen und das Hilflose der Sprache
ROTATION
DIE EVOLUTION FINDET NICHT STATT / Carsten Probst über „Mimetische Milieus“ von Maria Muhle
CONTEMPORARY SUBJECTS OF HISTORY / Julia Gelshorn on “Gerhard Richter: Painting after the Subject of History” by Benjamin H. D. Buchloh
ÖFFENTLICH-WERDEN: EINE (RELATIONALE) KRITIK DER VISIBILITÄT / Francesca Raimondi über „The Curatorial Condition“ von Beatrice von Bismarck
LIEBE ARBEIT KINO
MIGRATION MANCHERLEI ART / Michaela Ott über die Filmfestivals Afrikamera 2022 und FESPACO 2023
ZWISCHEN FORMALER ERFINDUNG UND KOOPERATIVER SENSIBILITÄT / Rainer Bellenbaum über Filme der Berlinale 2023
REVIEWS
GUILTY PLEASURE / Benoît Lamy de La Chapelle on “Barbe à Papa” at Capc, Bordeaux
XENOGENESIS / Oliver Hardt über Sandra Mujinga im Hamburger Bahnhof, Berlin
LETTER FROM KOCHI / Akshi Singh and Tom Hastings on the Kochi-Muziris Biennale
SABETH BUCHMANN AND LIZ MATHY
SCHULD IM KONTEXT / Sabeth Buchmann und Liz Mathy über „Guilty, guilty, guilty! Entwürfe zu einer feministischen Kriminologie“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Berlin
WHO WILL BE IN IN 2023 / Dora Budor on Rosemarie Trockel at MMK, Frankfurt/M.
„EIN DUNKLES, DISSONANTES, WIDERSPRÜCHLICHES WIR“ / Christian Höller über Adam Pendleton im mumok, Wien
QUEERE PALIMPSESTE / Henry Kaap über „Exzentrische 80er. Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ in Lothringer 13 Halle, München; Kunstverein Tiergarten, Berlin; Kunsthaus Hamburg
Quellennachweis:
TOC: Texte zur Kunst 130: Ohnmacht. In: ArtHist.net, 12.06.2023. Letzter Zugriff 06.07.2025. <https://arthist.net/archive/39521>.