Schloss Balmoral versteht sich als Schnittstelle zwischen der künstlerischen Arbeit und der theoretischen Reflexion. Daher wird ein Stipendium für einen Kuratoren oder eine Kuratorin ausgeschrieben.
Zum Stipendium gehört die Organisation und Durchführung von drei Gruppenausstellungen im Ausstellungsraum des Künstlerhauses in der Innenstadt von Bad Ems, in Zusammenarbeit mit den Anwesenheitsstipendiatinnen und -stipendiaten. Erwünscht ist zudem die Entwicklung eines Begleit- und Vermittlungsprogramms, das während der Dauer der jeweiligen Ausstellungen stattfinden soll. Schließlich gilt, wie Jean Christoph Amman einst in Bad Ems sagte: „Zeitgenössische Kunst bedarf der Erklärung“. Worte können, wie Schlüssel neue (Denk-)Räume aufsperren und den Zugang zu künstlerischen Ideen ermöglichen.
Findet im Anschluss an die Stipendien eine Abschlussausstellung mit allen Stipendiatinnen und Stipendiaten statt, begleitet der Stipendiat/die Stipendiatin diese kuratorisch in Zusammenarbeit mit der Leitung des Künstlerhauses.
Voraussetzungen
Das kuratorische Stipendium wird an nationale oder internationale Bewerberinnen und Bewerber mit Universitätsabschluss (mindestens M.A.) und ersten kuratorischen Erfahrungen vergeben. Eine gute Beherrschung der deutschen und englischen Sprache ist erforderlich.
Leistungen und Bedingungen
Das kuratorische Stipendium ist als ein Anwesenheitsstipendium konzipiert; die intensive ortspezifische Arbeit in Schloss Balmoral ist somit erwünscht.
Das Stipendium wird für die Dauer von acht Monaten vergeben und ist mit 1.400 Euro pro Monat zzgl. Reisekostenzuschuss für die Anreise dotiert.
Die Stipendiatin/der Stipendiat nimmt während ihres/seines Stipendiums festen Wohnsitz in Bad Ems (Anmeldung verpflichtend).
Der Stipendiatin/dem Stipendiaten stehen im Künstlerhaus ein vollständig eingerichteter Wohn-/Schlafraum mit Dusche/WC kostenfrei zur Verfügung. Bedingt durch die historischen Vorgaben ist das Gebäude leider nicht barrierefrei und die Wohn- und Arbeitsstudios sind in Größe und Ausstattung in der Regel nur für eine Person ausgerichtet. Die Nutzungsbedingungen regelt die Hausordnung, die zu beachten der Stipendiat/die Stipendiatin verpflichtet ist. Das Künstlerhaus trägt sämtliche Nebenkosten einschließlich Wasser, Strom und Heizung.
Aufenthaltsraum, Speisesaal und Küche laden zum Austausch und gemeinsam verbrachter Zeit ein. Der Stipendiat/die Stipendiatin kann ferner auf eine Bibliothek mit ca. 6.000 Titeln mit Schwerpunkt auf moderner und Gegenwartskunst sowie den wichtigsten Kunstzeitschriften zugreifen.
Mit der Stipendienzusage erhält die Stipendiatin/der Stipendiat einen Stipendienvertrag und die Hausregeln. Das Stipendium gilt nach Unterzeichnung des Vertrages durch die Stipendiatin/den Stipendiaten als rechtswirksam verliehen.
Die Stipendiatin/der Stipendiat wird gebeten, nach Abschluss des Aufenthaltes einen schriftlichen Bericht über den Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Balmoral zu verfassen.
Auswahlverfahren
Die Entscheidung über die Vergabe des Stipendiums wird von einer Fachjury unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungsfähigkeit der theoretischen und kuratorischen Arbeit im Rahmen des Programms getroffen. Die Jurorinnen und Juroren wählen nach qualitativen Gesichtspunkten anhand von Arbeitsproben aus, die von den Bewerberinnen und Bewerbern einzureichen sind (genaue Angaben siehe unten).
Bewerbung
Für jedes Stipendium steht im Bewerbungszeitraum ein Bewerbungsformular zum Download bereit. Dieses muss ausgefüllt der Bewerbung beiliegen.
Bewerbungsunterlagen
- 2-seitiges Bewerbungsformular mit Passfoto
- Lebenslauf
- Abschlusszeugnis
- Begründung bezüglich der Wahl des Stipendiums (maximal 300 Wörter)
- Publikationsliste (soweit vorhanden)
- Auswahl veröffentlichter wissenschaftlicher Aufsätze
Weitere Hinweise zur Bewerbung finden Sie unter: https://www.balmoral.de/stipendien/anwesenheitsstipendien/anwesenheit-kurator
Quellennachweis:
STIP: Kuratorisches Stipendium 2024, Schloss Balmoral, Bad Ems. In: ArtHist.net, 17.03.2023. Letzter Zugriff 22.12.2024. <https://arthist.net/archive/38826>.