ANN 14.03.2023

2 Mitgliedschaften, DFG-Netzwerk Wirkungsforschung in Architektur- und Städtebau

Deadline/Anmeldeschluss: 31.03.2023

Sina Brückner-Amin, Goethe-Universität Frankfurt

Das DFG-Netzwerk WAS – Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau: Interdisziplinäre Theorien und Methoden sucht zwei Nachwuchswissenschaftler:innen (Doc/PostDoc) als Mitglieder!

Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von derzeit 13 Wissenschaftler:innen, der das Konzept der Wirkung von gebauter Umwelt sowie deren empirische Erforschung theoretisch wie methodisch weiterentwickeln möchte. Die Vernetzung wird von der DFG für 3 Jahre mit Reise- und Publikationsmitteln gefördert und soll primär anhand von sechs Netzwerktreffen geschehen. Die Ergebnisse werden anschließend in einem Sammelband publiziert. Mit der Mitgliedschaft im Netzwerk WAS ist keine Vergütung verbunden.

Von den Bewerber:innen wird ein deutlicher Bezug der eigenen wissenschaftlichen Arbeit zum Thema des Netzwerks erwartet sowie der Wunsch, aktiv an der Erreichung der Forschungsziele von WAS und der Erarbeitung des Sammelbandes mitzuarbeiten. Interessierte senden bitte bis zum 31.3.2023 ein Motivationsschreiben (max. 2 Seiten A4) sowie einen Lebenslauf an: was-netzwerkb-tu.de

Aus dem Anschreiben sollte hervorgehen, wie die eigenen Forschungsschwerpunkte an das Thema der Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau anknüpfen, welche bisherigen Arbeiten zum Thema bestehen und zu welchen der unten angesprochenen Wirkungsbereiche und Forschungsansätze sie in Bezug stehen.
Wir freuen uns ebenso über die Kontaktaufnahme von Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen, deren Arbeit an das Thema des Netzwerks anschließt, die aber nicht als Mitglieder beitreten möchten, sondern eher an einer punktuellen Zusammenarbeit interessiert sind.

Inhaltlicher Fokus des Netzwerks
Die Konzeption von architektonischen und städtebaulichen Planungen sowie von öffentlichen Freiräumen wie Parks und Plätzen wird in der Regel mit Ideen hinsichtlich der zu erzielenden gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen, politischen und identitären Wirkungen verbunden. Bisher blieb eine Präzisierung der tatsächlichen Wirkungsfelder und dafür produktiv zu machende Forschungsmethoden und -theorien jedoch aus.
Das Netzwerk "Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau: Interdisziplinäre Theorien und Methoden" reagiert auf diesen eindeutigen Bedarf an Definitionsarbeit für das Konzept der Wirkungen von gebauter Umwelt und bündelt disziplinär verstreutes Wissen, das sich jeweils auf bestimmte Wirkungsfelder fokussiert: auf bewusste und unbewusste Wahrnehmungen durch Individuen, auf individuelle oder kollektive Verhaltens- und Nutzungsmuster, und auf die Effekte, die Architektur in Sphären wie Wirtschaft, Soziales und Kultur entfaltet. So fokussiert das Netz- werk sein Arbeitsinteresse in Abgrenzung zu den bislang deutlich mehr erforschten Intentionen von Akteur:innen während der Entwurfs- oder Planungsphase von Architektur.
Das Netzwerk hat den Anspruch, innerhalb von drei Jahren die in ihm versammelten diversen Wirkungsverständnisse in einem integrierten Konzept zusammenzuführen. Wirkung wird dabei als ein multiskalarer Prozess begriffen, in dem sich kurz-, mittel- und langfristige Effekte einer baulichen Konfiguration nur im Kontext spezifischer Rahmenbedingungen entfalten können.
In den sechs Treffen des Netzwerks werden Wirkungen in einer Matrix aus verschiedenen Skalierungen und Wirkungsfeldern diskutiert. Um diese möglichst anschlussfähig und produktiv zu gestalten, sind die Wirkungsbereiche als Wahrnehmungen, Emotionen, Praktiken und Verhalten, Bilder und Diskurse sowie Wirtschaft und Politik definiert. Einerseits untersuchen die Treffen spezifische theoretische und methodologische Aspekte der Erforschung wirksamer Architekturen, die sich an einer maßstäblichen Abfolge von Gegenständen, vom Stadtraum über das Gebäude bis zum Innenraum orientieren. Andererseits betrachtet das Netzwerk bei jedem Treffen eine Auswahl von verwandten aber noch nicht verknüpften disziplinären Ansätzen aus der Wirkungsforschung: Akteur-Netzwerk-Theorie und Praxistheorie, Umweltneurowissenschaften und Architekturpsychologie, Architekturgeschichte und Oral History, Impact-Forschung und Wahrnehmungspsychologie, qualitative und quantitative Sozialforschung sowie Atmosphärenforschung und phänomenologische Zugänge. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wird das Netzwerk in einem Sammelband präsentieren, der die theoretischen und methodischen Grundzüge einer Wirkungsforschung als empirischen Zweig der Architekturwissenschaft perspektiviert.

Quellennachweis:
ANN: 2 Mitgliedschaften, DFG-Netzwerk Wirkungsforschung in Architektur- und Städtebau. In: ArtHist.net, 14.03.2023. Letzter Zugriff 16.07.2025. <https://arthist.net/archive/38778>.

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