CONF 08.05.2022

Festsymposium für Verena Krieger (Jena, 20-21 May 22)

Friedrich-Schiller-Universität Jena, 20.–21.05.2022

Dr. Elisabeth Fritz

Der Beitrag der Kunst/geschichte zu Herausbildung, Diskussion und Aushandlung gesellschaftlicher Fragen.

Festsymposium anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Verena Krieger

Die Veranstaltung beleuchtet das Potenzial von künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Anstößen zu öffentlichen Diskursen in zweierlei Hinsicht: so wird nicht nur nach den sozialen Wirkungen von künstlerischen Praktiken gefragt, sondern auch danach, wie die wissenschaftliche Disziplin der Kunstgeschichte selbst zu aktuellen politischen Debatten – etwa durch die Erschließung neuer Gegenstände, die Veranstaltung von Ausstellungen oder die Initiation von Kunstwerken im öffentlichen Raum – beiträgt. Zentrale Prämisse ist dabei, dass Kunst nicht einfach zur ›Überzeugungsarbeit‹ für bestimmte Ansichten eingesetzt werden kann, sondern mit den ihr eigenen Mitteln zur kritischen Auseinandersetzung, differenzierten Diskussion und reflektierten Urteilsbildung angesichts komplexer gesellschaftlicher Problemlagen herausfordert.

Die Vorträge widmen sich historischen und aktuellen Fallbeispielen aus dem künstlerischen, kunsthistorischen und kuratorischen Kontext sowie theoretischen Formulierungen des ›Beitrages der Kunst/geschichte‹. Im Rahmen eines Podiumsgesprächs wird das Symposium zudem um die Perspektive zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler bereichert.

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Programm

FREITAG, 20. Mai

13.00 Dr. Elisabeth Fritz (Jena):
Einführung: Der Beitrag der Kunst/geschichte

Sektion 1: Kunstwerke im Wechselspiel gesellschaftlicher Diskurse
Moderation: Ella Falldorf (Leipzig/Jena)

13.20 Prof. Dr. Ursula Frohne (Münster):
›Border lives‹ – Grenzgänge der Kunst zwischen Erinnerungsarbeit und Zeugenschaft
14.00 Prof. Dr. Daniela Hammer-Tugendhat (Wien):
Die ›Vierge ouvrante‹ im Dom Museum Wien. Ein Skandalon

14.40 Kaffeepause

Sektion 2: Kuratieren als soziale Praxis
Moderation: Michaela Mai (Jena)

15.00 Dr. Johanna Schwanberg (Wien):
Das Dom Museum Wien als gesellschaftspolitische Akteur*in an der Schnittstelle von Kunst, Geschichte und Gegenwart
15.40 Prof. Dr. Olaf Peters (Halle/Saale):
Grundlegungen der Moderne in der Bundesrepublik. Der Beitrag Werner Hofmanns

16.20 Pause

17.00 Podiumsgespräch mit Künstler:innen:
Wie trägt Kunst zur Aushandlung gesellschaftlicher Fragen bei?

Podiumsgäste: Prof. Danica Dakić (Weimar/Düsseldorf), Sebastian Jung (Leipzig) und Patricia Pisani (Berlin)
Moderation: Dr. Elisabeth Fritz und Robert Sorg (Jena)
Veranstaltung im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Jena
in Kooperation mit dem Jenaer Kunstverein e.V.

SAMSTAG, 21. Mai

Sektion 3: Kunst als Vermittlerin zwischen Realität und Imagination, Politik und Gesellschaft
Moderation: Ella Falldorf (Leipzig/Jena)

09.00 Prof. Dr. Hans Dickel (Erlangen)
Ästhetik, Kunst, Politik. Ein Essay mit Jacques Rancière und/für Verena Krieger
09.40 Dr. Claudia Tittel (Gera)
POLYPHON – Aushandlungsort der Demokratie
10.20 Prof. Dr. Ivo Hammer (Wien)
Vom Mittelalter zur ›Neuzeit‹. Der frühbürgerliche Realismus einer süddeutschen Biblia Pauperum

11.00 Kaffeepause

Sektion 4: Künstler:innen als Akteur:innen der Wissens- und Soziokultur
Moderation: Michaela Mai (Jena)

11.20 Prof. Dr. Barbara Lange (Tübingen)
›Erzähl mir von Kuba‹. Asger Jorns Teilnahme an der Kulturkonferenz in Havanna im Januar 1968
12.00 Rebekka Marpert (Gießen)
Geschichte im Miniaturformat: KLOZIN – ›Transgender in Hoyerswerda‹ (2015)
12.40 Prof. Dr. Rachel Mader (Luzern)
Künstlerische Forschung: ein Feld zwischen kreativem Eigensinn, Bildungspolitik und disziplinärer Selbstbehauptung

13.20 Abschlussworte
13.30 Ende der Veranstaltung

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Eintritt frei

Ort: Rosensäle der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fürstengraben 27 (Großer Sitzungssaal)

Konzeption und Organisation: Dr. Elisabeth Fritz
Mitarbeit: Ella Falldorf und Michaela Mai

Kontakt:
elisabeth.fritzuni-jena.de
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena

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Mit freundlicher Unterstützung der Ernst-Abbe-Stiftung, der Graduiertenakademie der Friedrich-Schiller-Universität, des Vereins Alternative 54 Erfurt e.V. und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Jena e.V.

Quellennachweis:
CONF: Festsymposium für Verena Krieger (Jena, 20-21 May 22). In: ArtHist.net, 08.05.2022. Letzter Zugriff 16.05.2024. <https://arthist.net/archive/36639>.

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