„Das ist Kunst - und kann nicht weg!“ Perspektiven auf Kunst am Bau an Universitäten
Interdisziplinäres digitales Werkstattgespräch Universität Hamburg, in Kooperation mit der Universität Tübingen und der TU Dresden
Organisiert von:
Dr. Christina Kuhli
Universität Hamburg | Kunstgeschichtliches Seminar
Gwendolin Kremer M.A.
TU Dresden | Kustodie / Sammlungen – Kunstbesitz – Ausstellungen
Dr. Michael La Corte
Universität Tübingen | Museum der Universität Tübingen MUT
In Kooperation mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V. (GfU)
Kunst am Bau – obwohl bis in die Weimarer Republik zurückgehend – ist ein noch immer unterbewertetes Phänomen an Universitäten. Insbesondere Hochschulareale, die ab den 1950er-Jahren entstanden, weisen eine Vielzahl solcher baugebundenen oder im öffentlichen Raum installierten und inszenierten Kunstwerke auf.
Sie prägen damit nachhaltig das Bild der Universität und berichten gleichermaßen von ihrer Institutionsgeschichte. Dabei spannt diese Kunstform einen äußerst heterogenen Raum auf. Die Kunstwerke werden zur Strukturierung des Campus eingesetzt: Sie dienen der Wegeführung, schaffen Orte der Kommunikation und bilden Orientierungspunkte. An Universitäten kommt zudem der Anspruch an einen speziellen Bezug zur Wissenschaft hinzu – inwieweit rekurrieren Materialien, Sujets und Topoi nicht nur auf die sie umgebende Architektur und den Stadtraum, sondern auch auf Forschung und Wissenschaft der dort arbeitenden Universitätsangehörigen?
Ebenso wie Kunst am Bau oder baugebundene Kunst als finanzielle Verpflichtung des Bauherrn definiert ist, braucht sie auch dauerhafte Pflege. Dies beginnt bei den Werken selbst, die vor Verschmutzung und Verfall über Vandalismus bis hin zu Diebstahl geschützt werden müssen – eine sowohl finanzielle Problematik als auch eine der Zuständigkeit(en). Doch auch der Aufstellungsort und -kontext müssen kontinuierlich im Blick bleiben, da sie sich häufig verändern.
Diese Aspekte verdeutlichen, dass von der Planung bis zur aktuellen oder zukünftigen Nutzung eine Vielzahl an Verantwortlichen beteiligt sind – Bauplanung, Flächenmanagement, Finanzverwaltungen von Land und Universität und schließlich die Nutzer:innen selbst.
Diese und weitere Themenkomplexe wollen wir mit Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen ausgewählter Universitätsorte diskutieren. Dabei sollen sowohl Projekte der Aufarbeitung einzelner Campusanlagen vorgestellt als auch historische sowie strukturelle Problematiken in sechs Sektionen diskutiert werden.
Anmeldung bis 27.10.2021 unter: christina.kuhliuni-hamburg.de
Programm:
DONNERSTAG, 4. NOVEMBER 2021
13.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Christina Kuhli | Universität Hamburg
Kirsten Vincenz M.A. | Direktorin Kustodie, TU Dresden
Prof. Dr. Ernst Seidl | Direktor des Museums der Universität Tübingen, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Universitätssammlungen
13.30 Uhr
Einführung
Dr. Christina Kuhli | Universität Hamburg
„Ein Jubiläum im Fokus – Ideale und Realitäten einer Bestandsaufnahme“
13.50–14.50 Uhr
Campus I: Campusgestaltungen in den Nachkriegsjahren und die Fortdauer von Zeitschichten
Gwendolin Kremer M.A. | TU Dresden
„Die Campusgestaltung in der frühen DDR am Beispiel der Technischen Universität Dresden“
Dr. Eckhard Kluth | Universität Münster
„Richtungswechsel: Mit Kunst am Bau Akzente setzen. Das Beispiel Universität Münster“
Pause (15 Minuten)
15.05–16.05 Uhr
Campus II: Akteure. Projekte mit Studierenden
Dr. Susanne Schwertfeger | Universität Kiel
„Kunst in der Öffentlichkeit entdecken – Kunst für die Öffentlichkeit aufarbeiten: Forschendes Lernen im Rahmen des kunsthistorischen Studiums“
Dr. Michael La Corte | Universität Tübingen
„Zugänglich, unzugänglich, unzulänglich: Auf der Suche nach Kunst am Bau an der Universität Tübingen“
Pause (25 Minuten)
16.30–18.00 Uhr
Campus III: Campus, Kunst und Stadt
Christine Söffing M.A. | Universität Ulm
„Der Kunstpfad der Universität Ulm: Entstehung, Hintergründe und ausgewählte Werke“
Prof. Dr. Constanze Kirchner | Universität Augsburg
„Kunst am Bau auf dem Campus der Universität Augsburg – und ihre Vermittlung“
Anne-Karin Kirsch M.A. | Universität Trier
„Von Mutanten, Kringel und Spiegeltürmen – Architektur, Kunst und Landschaft der Universität Trier“
FREITAG, 5. NOVEMBER 2021
09.00–10.00 Uhr
Campus IV: Universitäre Kunst am Bau in Ostdeutschland. Zwischen Staatskunst und künstlerischer Freiheit
Prof. Jo Achermann | TU Cottbus-Senftenberg „Kunst und Campus Cottbus“
Dr. Ralf-Torsten Speler | Universität Halle-Wittenberg
„Die Entstehung eines neuen Universitätscampus` (2015). Der Steintor-Campus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg“
Pause (15 Minuten)
10.15–11.15 Uhr
Campus V: „Das ist Kunst – und kann nicht weg!“
Dr. Christine Kämmerer | Baukultur Nordrhein- Westfalen e. V.
„Comeback für die Kunst – Ideen für den Erhalt und die Sanierung von Kunst-und Bau-Werken“
Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen | Universität Leipzig
„In situ – Vom Suchen und Finden von Orten für die Kunst“
Pause (15 Minuten)
11.30–12.30 Uhr
Podiumsdiskussion: Kompetenzbereiche, Verantwortlichkeiten, Akteure
Dipl.-Ing. Markus Karzenburg | Bauplanung/ Projektmanagement, Universität Hamburg
Prof. Barbara Wille | Hochschule für Bildende Künste Dresden
Moderation: Prof. Ernst Seidl | Universität Tübingen
12.30–13.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Ausblick, Ideen, Wünsche. Auf dem Weg zu einem Leitfaden und der Konstituierung einer Arbeitsgruppe „Kunst und Bau an Universitäten“
Reference:
CONF: Perspektiven auf Kunst am Bau an Universitäten (online, 4-5 Nov 21). In: ArtHist.net, Oct 10, 2021 (accessed Dec 22, 2024), <https://arthist.net/archive/35034>.