CONF 08.09.2021

Arbeit von übermorgen. Zwischen Sience und Fiction (Karlsruhe, 17-18 Sep 21)

Karlsruhe, Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe / Industrie- und Handelskammer Karlsruhe

Christine Melcher, ZAK, Karlsruher Institut für Technologie

Zukünftige Arbeitswelten werden fundamental anders aufgestellt sein als die Welt, die wir bisher kennen. Neue Berufe, Tätigkeiten und noch unvorstellbare Einsatzmöglichkeiten von Technologien werden die Arbeitsverteilung und -organisation, aber auch das gesellschaftliche Gefüge beeinflussen. Mit Langzeitszenarien kann der Blick in ferne Arbeitswelten bereits heute geschärft werden. Im BMBF-geförderten Projekt FutureWork wird der Blick bis an den Anfang des nächsten Jahrhunderts gewagt. Mithilfe wissenschaftlicher, literarischer und künstlerischer Ressourcen aus Arbeits- und Zukunftsforschung sowie Science Fiction werden Szenarien entwickelt, die zukünftige Arbeitswelten beschreiben. Mit diesen Szenarien will das Projekt einen öffentlichen Diskussionsprozess in Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik über die Rolle der Arbeit anstoßen, der eine reflektierte Planung unserer zukünftigen Arbeitswelt unterstützt.

Im Sinne einer Öffentlichen Wissenschaft ist es dem Forschungsprojekt ein wichtiges Anliegen, die Gesellschaft in den Diskurs darüber mit einzubinden. So wurden etwa auch Science Fiction-Autorinnen und -Autoren über eine Ausschreibung aufgefordert, Kurzgeschichten einzureichen, um ihre Gedanken zu Arbeitszukünften in Form fiktionaler Geschichten mit der Öffentlichkeit zu teilen. Der Kurzgeschichtenband wird voraussichtlich im September 2021 erscheinen.

Unter Mitwirkung aller Projektpartner organisiert das ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale eine öffentliche Konferenz in Karlsruhe, in deren Rahmen die Forschungsergebnisse einem interessierten Publikum vorgestellt und diskutiert werden. Kreative, Künstlerinnen und Künstler, Visionäre und Expertinnen und Experten initiieren dabei einen öffentlichen Diskussionsprozess über die Rolle der Arbeit in den kommenden Jahrzehnten.

Die öffentliche Konferenz „Arbeit von übermorgen – zwischen Science und Fiction“ am 17. und 18. September 2021 wird aktuell als Präsenzveranstaltung geplant und findet in Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe statt, das auch Veranstaltungsort des festlichen Eröffnungsabends sein wird. Grußworte und Einführung von Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel, künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM, und Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, wissenschaftliche Leitung der öffentlichen Konferenz und Gründungsdirektorin des ZAK, sowie eine Podiumsdiskussion führen in die Thematik ein. Das inhaltliche Kernstück der Konferenz bildet der folgende Tag in der IHK Karlsruhe, bei dem in Vorträgen, Diskussionen und Kurzlesungen Fragen wie diese diskutiert werden: Wird unsere Arbeit zunehmend automatisiert? Welche Jobs wird es noch geben, welche nicht mehr, welche entstehen neu? Wird es zukünftig noch eine traditionelle Erwerbsarbeit geben oder werden Modelle wie das bedingungslose Grundeinkommen diese ersetzen? Für wen werden wir arbeiten (globale Konzerne, staatliche, KI-gestützte Planwirtschaft, als Soloselbständige in der Gig Economy)? Wo werden wir arbeiten (neue Arbeitsräume wie das Weltall, Tiefsee oder rein virtuelle Welten)? Wie wird sich unsere Wirtschaft weiterentwickeln angesichts von Klimawandel, Pandemien, Automatisierung? Welche Bildung und welche Fähigkeiten werden wir benötigen, um auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft mitzuhalten? Wie entwickeln sich die Institutionen, die mit der Organisation, Verwaltung oder Versicherung von Arbeit befasst sind, wie beispielsweise die Agentur für Arbeit und die Sozialversicherungsträger – wird es sie noch in der jetzigen Form geben?

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung ist in Präsenz geplant.

Eine Anmeldung zur Präsenzveranstaltung ist notwendig, s. Anmeldelink auf der Webseite: https://arbeit2100.de/oeffentliche-konferenz-2021/

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist eine Präsenz-Teilnahme vor Ort nur für begrenzte Personenzahlen möglich. Eine Teilnahme am Livestream der Veranstaltung ist auch ohne Anmeldung möglich. Den Link zum Livestream finden Sie wenige Tage vor der Veranstaltung auf dieser Seite.

--

PROGRAMM

FREITAG, 17. September 2021
Festlicher Eröffnungsabend
19:00 – 21:00 Uhr
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Medientheater, Lorenzstraße 19

Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel, künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Gründungsdirektorin des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, KIT

Lebt und arbeitet? Impulsbeitrag über künstlerisches Arbeiten, über Künstlerarbeiten und über künstlerische Positionen zur Zukunft von Arbeit.
Dr. Anett Holzheid, Wissenschaftliche Referentin, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Podiumsdiskussion: Zukunft. Arbeit zwischen art und fiction
Prof. Dr. Lilian Haberer, Professorin für Kunstwissenschaft mit erweitertem Materialbegriff, Kunsthochschule für Medien Köln
Nataša von Kopp, Regisseurin
Mads Pankow, Technikphilosoph, Politikberater und Autor
Dr. Lars Schmeink, Medienwissenschaftler, Europa-Universität Flensburg
Moderation: Dr. Sabine Maria Schmidt, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Autorin

Stehempfang

SAMSTAG, 18. September 2021
Öffentliches Symposium
9:30 – 17:00 Uhr
Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Saal Baden, Lammstraße 13 – 17

Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Gründungsdirektorin des ZAK | Zentrum für Angewandte
Kulturwissenschaft und Studium Generale, KIT
Dr. Claudio Zettel, IQIB – Institut für quali fizierende Innovationsforschung & -beratung / DLR-PT

Keynote: Die Zukunft der „Guten Arbeit“ im Zeitalter der Digitalisierung
Prof. Dr. Marius R. Busemeyer, Professor für Politikwissenschaft und Sprecher des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“, Universität Konstanz

Projekt FutureWork: Arbeit im Übergang zum 22. Jahrhundert – unsere Szenarien
PD Dr. Oliver Pfirrmann, IQIB – Institut für quali fizierende Innovationsforschung & -beratung
Patrick Stuhm, IQIB – Institut für qualifizierende Innovationsforschung & -beratung

Kaffeepause

Kurzlesung aus „Glückssache“, in: FutureWork Science-Fiction-Kurzgeschichtenband
Melanie Vogltanz, Autorin

Aufbruch, neue Impulse und die Mühen der Ebene: Die Arbeit der Zukunft gestalten
Dr. Constanze Kurz, Gesamtbetriebsrat des Business Bereich Mobility Solutions und Konzernbetriebsrat, Robert Bosch GmbH

Die TechnologieRegion Karlsruhe: Modellregion der Arbeitswelten von morgen
Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Diskussion mit:
Prof. Dr. Marius R. Busemeyer, Jochen Ehlgötz,
Dr. Constanze Kurz und ein Vertreter des Projekts FutureWork
Moderation: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha

Mittagspause (13:00 – 14:00 Uhr)

Kurzlesung aus „Hand, Herz und Hose“, in: FutureWork Science-Fiction-Kurzgeschichtenband Theresa Hannig, Autorin

Social Impact: Die Entwicklung des Ökosystems für soziale Innovationen
Norbert Kunz, Gründer und Geschäftsführer Social Impact gGmbH

Arbeit 2050 und darüber hinaus: was wird, was kann sich ändern?
Dr. Bettina-Johanna Krings, Stellv. Sprecherin des Topics Arbeit und Technik, KIT-Zentrum Mensch und Technik

Diskussion mit:
Theresa Hannig, Dr. Bettina-Johanna Krings, Norbert Kunz und ein Vertreter des Projekts FutureWork
Moderation: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha

Kaffeepause

Podiumsdiskussion: Undenkbares Denken. Zwischen „Prognosen“ und kreativ Neuem
Claudia Cornelsen, Kommunikationsberaterin und Buchautorin
Prof. Dr.-Ing. Barbara Deml, Leiterin des Instituts für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation, KIT
Dr. Lars Schmeink, Medienwissenschaftler, Europa-Universität Flensburg
Dr. Karlheinz Steinmüller, Scientific Director, Z_punkt Gmbh
Moderation: Nadia Meyer, Wissenschaftliche Referentin, DLR Projektträger

Kurzausblick zum Projekt und Verabschiedung

--

Wissenschaftliche Leitung der öffentlichen Konferenz:
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, ZAK (KIT)

Organisation:
Dr. Ralf Schneider, ZAK (KIT)
Dipl.-Angl. Christine Melcher, ZAK (KIT)

Kontakt: konferenzarbeit2100.de

Quellennachweis:
CONF: Arbeit von übermorgen. Zwischen Sience und Fiction (Karlsruhe, 17-18 Sep 21). In: ArtHist.net, 08.09.2021. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/34725>.

^