CONF 11.06.2021

Künstlerverbände zur Zeit der Weimarer Republik (online, 29 Jun 21)

Online, 29.06.2021
Anmeldeschluss: 25.06.2021

Andreas Zeising

»Künstlerverbände zur Zeit der Weimarer Republik«, Online-Studientag am 29. Juni 2021, organisiert von Andreas Zeising (Technische Universität Dortmund) und Joseph Imorde (Universität Siegen)

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als Künstlerinnen und Künstler sich auf dem freien Markt zu behaupten hatten, entwickelte sich die Selbstorganisation in lokalen und überregionalen Vereinen und Verbänden zum festen Teil des Kunstbetriebs. Künstlerverbände hatten einerseits funktionale Aufgaben, indem sie berufsständische Interessen wahrnahmen, sich für wirtschaftliche Belange einsetzten, regionale und internationale Netzwerke knüpften und als Ausstellungsorganisatoren auftraten. Andererseits lag den Zusammenschlüssen nicht selten eine politische oder kunstpolitische Agenda zugrunde, für die man in der Öffentlichkeit eintrat.
Mit Gründung der Weimarer Republik trat die Geschichte der Künstlerverbände in Deutschland in ein neues Stadium ein. 1921 wurde in Weimar mit dem Reichswirtschaftsverband bildender Künstler ein überregionaler Interessenverband gegründet, um die wirtschaftlichen Belange der bestehenden und nach 1919 neu gegründeten Künstlerverbände und -vereine zu bündeln. Vor dem Hintergrund der zunehmend prekären wirtschaftlichen Lage, wurden Dinge wie Künstlersozialversicherung und Urheberrecht, die bis heute die wirtschaftliche Existenz von Künstlerinnen und Künstlern sichern, zu bestimmenden Themen. Zugleich erfasste das Klima der sozialdemokratischen Kulturpolitik und mit ihr das Bemühen, allen Schichten der Bevölkerung Zugänge zur zeitgenössischen Kunst zu schaffen, die Arbeit vieler lokaler Verbände. Die Geschichte der Künstlerverbände wirft ein exemplarisches Licht auf die sozialgeschichtlichen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen der Weimarer Moderne, ebenso aber auch auf die Bedeutung von Selbstvermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Künstlerinnen und Künstler im 20. Jahrhundert. Der gemeinsame Studientag der Technischen Universität Dortmund und der Universität Siegen stellt diese Geschichte an Fallbeispielen zur Diskussion.

Ablauf und Programm

9.45 Uhr
Joseph Imorde und Andreas Zeising
Begrüßung

10.00 Uhr
Andreas Zeising
Einführung

10.30 Uhr
Kristina Kratz-Kessemeier
Zwischen Künstlerunterstützung und Entwicklung einer freien Moderne. Zur Relevanz von Künstlervereinigungen für die staatliche Kunstpolitik der Weimarer Republik

11.30 Uhr
Conny Dietrich
»… im Trachten nach Gerechtigkeit«. Der Wirtschaftliche Verband bildender Künstler Leipzigs und die Juryfreie Kunstausstellung Leipzig 1927

13.30 Uhr
Christian Drobe:
Revolutionäre Montage? Ungarische Künstler in der ASSO und in Berlin

14.30 Uhr
Johanna Weiler
»Inzwischen sind die Dinge hier in Berlin schnell in Fluss gekommen. Die Neuordnung vollzieht sich bereits.« Die STURM-Galerie im Winter 1918/19

16.00 Uhr
Lilia Sokolova
The Blue Four: Voyage to America and Incorporeal Presence in the Interwar Avant-Garde

17.00 Uhr
Ingo Schultze-Schnabl
Kunst in der Region – Zur Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstlerinnen und Künstler (ASK) in Siegen

Der Studientag findet ausschließlich online statt. Eine Teilnahme als Gast ist via Zoom-Link möglich. Wir erbitten dazu eine Anmeldung bis zum 25. Juni per Email an andreas.zeisingtu-dortmund.de.

Kontakt:
PD. Dr. Andreas Zeising
Technische Universität Dortmund
Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
44227 Dortmund

Prof. Dr. Joseph Imorde
Universität Siegen
Fakultät II, Department Kunst und Musik
57068 Siegen

Quellennachweis:
CONF: Künstlerverbände zur Zeit der Weimarer Republik (online, 29 Jun 21). In: ArtHist.net, 11.06.2021. Letzter Zugriff 30.12.2024. <https://arthist.net/archive/34343>.

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