CONF 15.05.2021

Der Architekt Peter Grund & die Tradition in der Moderne (online, 18-19 Jun 21)

online / Philipps-Universität Marburg, Kunstgeschichtliches Institut, 18.–19.06.2021
Anmeldeschluss: 14.06.2021

Christian Klusemann

anschlussfähig zeitgemäß
Der Architekt Peter Grund und die Tradition in der Moderne

Philipps-Universität Marburg, Kunstgeschichtliches Institut,
Digitaler Workshop am 18. und 19.06.2021 im Zuge des DFG-Projekts „Peter Grund“, geleitet von Prof. Dr. Renate Kastorff-Viehmann (FH Dortmund), Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund), Prof. Dr. Jörg Stabenow (Philipps-Universität Marburg)
Organisation des Workshops:
Prof. Dr. Jörg Stabenow, Christian Klusemann, M.A.
(Philipps-Universität Marburg, Kunstgeschichtliches Institut)

Als Architekt und Städtebauer repräsentiert Peter Grund zentrale Phasen deutscher Geschichte und Kultur an drei Standorten. Gebürtig in Pfungstadt bei Darmstadt, fand er sein erstes Wirkungsfeld ab 1923 in der expandierenden Ruhrmetropole Dortmund, wo er sich in Bürogemeinschaft mit Karl Pinno um 1930 als erfolgreicher Wettbewerbsarchitekt profilierte. Eine zweite Phase begann 1934, als er im Rahmen der nationalsozialistischen ‚Gleichschaltung‘ die Stelle des Direktors der Kunstakademie Düsseldorf erhielt. Aus dieser Position heraus fungierte er 1937 als künstlerischer Leiter der Ausstellung ‚Schaffendes Volk‘. Zu seinem dritten Wirkungsgebiet wurde Darmstadt, wo er 1947 – nach einer schnellen Entnazifizierung – das Amt des Oberbaudirektors übernahm und bis 1959 für den Wiederaufbau und die Neugestaltung des Stadtzentrums verantwortlich war.
Grund begleitete die Debatten der Zeit zumeist aus der zweiten Reihe und kann gerade deshalb als typischer Vertreter einer vielseitig anschlussfähigen Architekturströmung gelten, die jenseits politischer Zäsuren in Deutschland wirksam war. Das DFG-geförderte Forschungsprojekt „Peter Grund (1892–1966) – Dortmund, Düsseldorf, Darmstadt. Ein deutscher Architekt unter drei politischen Systemen“ möchte über den schon für sich genommen aussagekräftigen Einzelfall hinaus Einsichten über prägende Kontinuitätslinien in Architektur und Städtebau der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnen.
Im Rahmen des Workshops sollen Ergebnisse des DFG-Projekts zur Diskussion gestellt und mit wesentlichen Themenfeldern der zeitgenössischen Architekturgeschichte konfrontiert werden.
Zu fragen ist nach den für Grund relevanten Prägungen, Kontakten und Netzwerken, nach seinen wechselnden Positionsbestimmungen zwischen Tradition und Moderne wie auch nach den Koordinaten seiner städtebaulichen Arbeit.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist per Videokonferenz möglich (BigBlueButton). Wir bitten um eine Anmeldung bei Frau Annika Hüther unter huetherastudents.uni-marburg.de bis zum 14.06.2021.

Programm

Fr., 18. Juni 2021

9.30 Uhr Begrüßung und Einführung

Prägungen und Netzwerke

10.00 Uhr Stephan Gudewer: Bausteine einer Architektenbiographie
10.20 Uhr Renate Kastorff-Viehmann: Peter Grund – ein Architekt der Moderne: Herkunft, Prägung, Kooperationen, näherungsweise Definition seiner Haltung in der Moderne
10.40 Uhr Diskussion
11.10 Uhr Pause
11.20 Uhr Sigrid Hofer: Tradition als Neubeginn. Deutsche Architekturdiskurse nach 1900
11.40 Uhr Regina Stephan: „...nichts Gezwungenes zu finden“ – Friedrich Pützer und die Rolle des Städtebaus
12.00 Uhr Diskussion und anschließende Pause

Zwischen Tradition und Innovation

14.30 Uhr Dagmar Spielmann-Deisenroth: Kontinuitätslinien im Werk Peter Grunds
14.50 Uhr Hans-Georg Lippert: Die andere Seite der Medaille. Gedanken zum Verhältnis von Traditionalismus und Modernität in der Architektur
15.10 Uhr Diskussion
15.40 Uhr Pause
15.50 Uhr Christian Welzbacher: Stilistischer Ausdruck oder politischer Gehalt. Repräsentative Architektur in Deutschland um 1933
16.10 Uhr Christian Klusemann: Ausnahmsweise avantgardistisch? Positionsbestimmungen der Moderne im Werk Grunds
16.30 Uhr Diskussion

Sa., 19. Juni 2021

09.45 Uhr Warm-up und Begrüßung

Aufgabenfelder

10.00 Uhr Sandra Wagner-Conzelmann: Tendenzen im evangelischen Kirchenbau in der Weimarer Republik und in der jungen Bundesrepublik
10.20 Uhr Jörg Stabenow: Kontinuitäten im Wandel. Sakralbauentwürfe Peter Grunds
10.40 Uhr Diskussion
11.10 Uhr Bärbel Herbig: Peter Grund und das Darmstädter Meisterbauprojekt
11.30 Uhr Diskussion
12.00 Uhr Pause

Zum städtebaulichen Werk

14.00 Uhr Ute Reuschenberg: Peter Grund – städtebauliche Entwürfe und Projekte aus sechs Jahrzehnten
14.20 Uhr Jörn Düwel: Friedrich Tamms und die überzeitlichen Gesetze der Baukunst
14.40 Uhr Wolfgang Sonne: Grunds Manuskript zu einem Städtebaubuch im Kontext der Städtebauhandbücher
15.00 Uhr Abschlussdiskussion

Quellennachweis:
CONF: Der Architekt Peter Grund & die Tradition in der Moderne (online, 18-19 Jun 21). In: ArtHist.net, 15.05.2021. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/34109>.

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