CONF Oct 31, 2010

Was bleibt von der Grazer Schule? (Graz, 12-13 Nov)

Ana Jeinic

WAS BLEIBT VON DER GRAZER SCHULE?

Internationales Symposion 12. - 13. November 2010
IAKK Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften
Technische Universität Graz, Rechbauerstr. 12, 8010 Graz, Hörsaal 2

Anfänglich ein Geheimtipp, dann ein international beachteter Hype und
schließlich geschmäht, zählt die so genannte „Grazer Schule“ bis heute
zu den bekanntesten Phänomenen der österreichischen Architektur des
20. Jahrhunderts.
„So genannt“ deshalb, weil die „Grazer Schule“ weder eine zentrale
Lehrerfigur noch ein gemeinsames Programm noch stilistische
Gemeinsamkeiten besitzt - allerdings hat sich dieses Etikett
eingebürgert und treffendere Bezeichnungen konnten sich bislang nicht
durchsetzen; als Vereinbarungsbegriff wird man es daher dabei belassen
müssen. Der kleinste gemeinsame Nenner besteht lediglich darin, dass
die Mitglieder der „Grazer Schule“ an der Architekturfakultät der TH
bzw. TU Graz studiert haben - und insofern besitzt der Gruppenname
eine gewisse Berechtigung. Auch zeitlich ist eine Abgrenzung nicht
einfach; sie reicht von den 60er-Jahren über den internationalen
Durchbruch in den 70er- und 80er-Jahren bis zu den Ausläufern gegen
Ende des vergangenen Jahrhunderts.
Es hat sich eingebürgert, die aktuelle Architekturproduktion der
mittleren und jüngeren Grazer ArchitektInnengeneration, die sich z.T.
dezidiert von der älteren Generation abgrenzt, nicht mehr zur „Grazer
Schule“ zu rechnen, insofern handelt es sich um eine historisch
abgeschlossene Phase. Aus der heutigen zeitlichen Distanz scheint es
daher angebracht, dass sich die Grazer Architekturfakultät wieder mit
ihrer eigenen Geschichte befasst, die bis heute zu ihrer
internationalen Reputation beiträgt. Dabei soll es nicht um eine bloß
historiografische Aufarbeitung um ihrer selbst willen gehen, sondern
um die zentrale - und wohl sehr kontrovers zu diskutierende - Frage,
welche Programme, Ideen und Konzepte, die mit der „Grazer Schule“ in
Verbindung gebracht werden, heute noch Relevanz besitzen (und welche
obsolet geworden sind).
Es geht also um die Frage: Was bleibt von der „Grazer Schule“?

Eröffnung
Freitag, 12. November, 09.30-10.00 Uhr
Begrüßung: Franz Stelzer (Vizerektor der TU Graz)
Einführung: Anselm Wagner (IAKK, TU Graz)

Panels:

Freitag, 12. November, 10.00-13.00 Uhr
1) DIE „ZEICHENSAALREVOLUTION“ UND STUDENTISCHES SELBSTSTUDIUM

Vorträge:

Simone Hain (Institut für Stadt- und Baugeschichte, TU Graz)
Freiheit, welche Freiheit? Zum Architektur​begriff und politischen
Selbstverständnis der „Grazer Schule“

Gabu Heindl (GABU Heindl Architektur, Wien)
Was bleibt, ist Arbeitsnorm - Vom Zeichensaal zur Kreativlounge

Volker Giencke (Giencke & Company, Graz/Institut für Experimentelle
Architektur, Universität Innsbruck)
Studium als Revolution

Christoph Wiesmayer (Linz)
Inspiration Zeichensaal

Roundtable mit StudentInnen europäischer Architekturfakultäten

Diskussionsleitung: Ana Jeinić (IAKK, TU Graz)

Freitag, 12. November, 15.00-18.00 Uhr
2) ARCHITEKTURUTOPIEN - VERGANGEN ODER GEGENWÄRTIG?

Vorträge:

Konrad Frey (Graz)
Sozial und funktional: Utopien aus Graz um 1970

Andri Gerber (Ecole Spéciale d`Architecture, Paris)
Was ist die Rolle der Utopie im zeitgenössischen Architekturdiskurs
(wenn es überhaupt eine gibt)?

Eilfried Huth (Graz)
Die Gegenwart der Utopie

Kommentar: Ingrid Böck (IAKK, TU Graz)

Diskussionsleitung: Daniel Gethmann (IAKK, TU Graz)

Samstag, 13. November, 10.00-13.00 Uhr
3) STRUKTURFRAGEN, STILFRAGEN

Vorträge:

Eugen Gross (Graz)
Worin bestand der Einfluss des Strukturalismus auf die „Grazer Schule“?

Tomáš Valena (Fakultät für Architektur, Hochschule München)
Strukturalismus Reloaded?

Dörte Kuhlmann (Institut für Architekturtheorie, TU Wien)
Alter und neuer Organizismus - vom skulpturalen Design bis CAAD

Sir Peter Cook (London)
Biomorphic Design Today - and Its Graz Roots (Videoeinspielung)

Kommentar: Manfred Wolff-Plottegg (Institut für Architektur und
Entwerfen, TU Wien)

Diskussionsleitung: Ingrid Böck (IAKK, TU Graz)

Samstag, 13. November, 15.00-16.30 Uhr
4) FORSCHUNGSPROJEKTE ZUR „GRAZER SCHULE“

Vorträge:

Daniel Gethmann/Winfried Ranz (IAKK, TU Graz)
Ferdinand Schuster: Architektur Denken

Claudia Wrumnig (IAKK, TU Graz)
RaumZeitArchitektur - Der strukturelle Ansatz von Bernhard Hafner

Diskussionsleitung: Antje Senarclens de Grancy (IAKK, TU Graz)

Samstag, 13. November, 17.00-19.00 Uhr
5) WOHNBAU - POLITIK

Vorträge:

Karin Tschavgova-Wondra (Graz)
Die Wohnbaureform und das „Modell Steiermark“

Peter Blundell Jones (University of Sheffield, School of Architecture)
The Role of Styria in the International Discourse of Participation

Bettina Götz (ARTEC Architekten Wien/UdK Berlin)
Die Organeisten

Kommentar: Wolfdieter Dreibholz (Coop Himmelb(l)au, Wien)

Diskussionsleitung: Anselm Wagner (IAKK, TU Graz)

Sonntag, 14. November, 09.45-13.00 Uhr
POST CONFERENCE TOUR

Eine Bustour mit Karin Tschavgova-Wondra zu ausgewählten Beispielen
der „Grazer Schule“.
Treffpunkt: Sonntag, 14. November, 9.45 Uhr vor der TU, Rechbauerstr.
12, 8010 Graz.
Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, Anmeldung bis 9. November unter
+43(0)316/873-6276 oder ​christine.leitgebtugraz.at. Unkostenbeitrag:
€ 15,-

Reference:
CONF: Was bleibt von der Grazer Schule? (Graz, 12-13 Nov). In: ArtHist.net, Oct 31, 2010 (accessed Nov 5, 2025), <https://arthist.net/archive/33120>.

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