CFP 13.10.2010

Räume bilden (Siegen, 1-2 Juli 2010)

Andreas Zeising

Call for Papers

Räume bilden - im Wechselspiel zwischen Architektur/Städtebau, Kunst/Musik,
Pädagogik/Psychologie
Internationale Fachtagung der Universität Siegen
01./02. Juli 2011

Seit einigen Jahren greifen die ehemals isolierten Fachgebiete
Architektur/Städtebau,Pädagogik/Psychologie, Kunst/Musik und Soziale Arbeit
zunehmend ineinander und inspirieren sich wechselseitig. Im Vordergrund steht
dabei die Erkenntnis, dass Bildung, Erziehung und Lernen nicht nur in
vielfältiger Weise durch architektonische oder städtebauliche Kontexte
beeinflusst werden, sondern dass umgekehrt auch die ästhetische Wahrnehmung
baulicher Zusammenhänge an komplexe kognitive und
erkenntnistheoretische Voraussetzungen gekoppelt ist.

Auf zahlreichen Schnittfeldern von Pädagogik und Architektur – zu nennen
wären etwa Neu- und Umbauten von Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen
und Heimen, aber auch der stark im Wandel begriffene Bereich der
Museums-Szenografie – sind heute konzeptionelle und theoretische Neuansätze
zu verzeichnen, die darauf abzielen, Beziehungen zwischen Raum, Körper und
Wahrnehmung zu reflektieren. Auch in den Bereichen Städtebau und Soziales
gibt es Konzepte – wie z. B. die Quartiersplanung –, die im öffentlichen Raum
als gesellschaftliches und kreatives Handeln aufgefasst werden. Dabei wird
nicht zuletzt die bildende Kunst, auch aufgrund ihrer angestammten Nähe zur
Pädagogik, als aktiver kreativer Faktor in Prozessen der Stadtentwicklung
erkannt.

Die skizzierte Lebendigkeit an den Schnittflächen von Pädagogik, Kunst und
Architektur hat an der Universität Siegen zu einer völlig neuartigen
Zusammenführung von Fachbereichen geführt: Aus Anlass der Fusionierung der
bisherigen Fachbereiche „Erziehungswissenschaft und Psychologie“, „Kunst- und
Musikpädagogik“ und „Architektur und Städtebau“ zu einer Fakultät (mit dem
vorläufigen Titel „Bauen,Künste, Bildung, Soziales“) wird ein Initiativkreis
aus den drei Fachbereichen im Juli 2011 den genannten Zusammenhängen eine
internationale Tagung widmen, die auch der Analyse regionaler Problemlagen
und Potenziale sowie konkreten Entwicklungsprojekten einen hohen Stellenwert
einräumt. Neben aktuellen Entwicklungen soll dabei auch die historische
Dimension eines Zusammenwirkens zwischen Pädagogik, Architektur, Künsten und
Gesellschaft sowie psychologische und ästhetische Grundfragen
von‚Bildungsräumen’ beleuchtet werden. Insbesondere sollen folgende
Themenbereiche angesprochen
werden:

- historische und aktuelle Beispiele von einzelnen Bildungsbauten
(Hochschulen, Volkshochschulen,Bibliotheken, Mehrgenerationenhäuser, Heime
etc.) sowie von Siedlungen/Quartieren mit Bildungsinfrastruktur (aktuell:
‚Bildungslandschaften‘)
- historische und aktuelle Beispiele von didaktisch-methodischen Ansätzen in
Unterricht/Lehre auf den Schnittfeldern von Architektur, Städtebau und Künste
(aktuell: im ‚Bologna-Prozess’)
- theoretische Fragestellungen und empirische Forschungen an den
Schnittfeldern zwischen den beteiligten Fachgebieten

Im zeitlichen Umfeld der Tagung wird die Ausstellung „Lebens- und Lernraum
Schule“ der Montag Stiftungen (Bonn) präsentiert.

Die Tagung findet am 01./02. Juli 2011 an der Universität Siegen statt.
Willkommen sind praxis- oder forschungsbezogene Beiträge von Wissenschaftlern
und Wissenschaftlerinnen der genannten Fachrichtungen sowie Vertretern der
künstlerischen Praxis. Bitte senden Sie eine Vortragsskizze (max. 3.000
Zeichen) mit kurzen Angaben zum Werdegang bis 31. Oktober 2010 an
janina.deckerstudent.uni-siegen.de

Für den Initiativkreis:
Prof. Dr. Thomas Coelen (Jugendforschung/-bildung)
Prof. Dr.-Ing. Hildegard Schröteler-von Brandt (Städtebau)
Dr. Andreas Zeising (Kunstgeschichte)

Quellennachweis:
CFP: Räume bilden (Siegen, 1-2 Juli 2010). In: ArtHist.net, 13.10.2010. Letzter Zugriff 17.09.2025. <https://arthist.net/archive/33051>.

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