CFP Apr 3, 2010

Kuenstlerzeitschriften, visuellen Strategien (Mainz, 10-11 Dec 10)

Antje Krause-Wahl

CFP: Künstlerzeitschriften und ihre visuellen Strategien
Artist's magazines and their visual strategies

Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
10.-11. Dezember 2010

Deadline: 15. Mai 2010

[Englisch Version below, please scroll down]

Künstlerzeitschriften sind ein zentrales Instrument zur Verbreitung der
Ideen der Avantgarden des 20ten Jahrhunderts. Mit Hilfe von Zeitschriften
formieren sich Künstlergruppen mit dem Ziel untereinander zu
kommunizieren, sich zu vernetzen und eine Öffentlichkeit für ihre
künstlerischen Belange zu schaffen. In der kunsthistorischen Forschung
dienen Künstlerzeitschriften oft als »Dokument« für bestimmte Künstler,
Künstlergruppen oder Strömungen ohne dass der ihnen eigene ästhetische
Wert und ihre Funktion untersucht werden.

Häufig in kleinen Auflagen erschienen oder nur sehr kurzlebig ist diesen
ephemeren Produkten erst in der letzten Zeit verstärkte Aufmerksamkeit
gewidmet worden. Nach wie vor liegt der Fokus jedoch auf den in den
Zeitschriften veröffentlichten Texten. Dabei hat bereits El Lissitzky
darauf hingewiesen, dass in Künstlerpublikation »Inhalt«
und »Erscheinungsbild« untrennbar miteinander verbunden sind.

Die Tagung »Künstlerzeitschriften und ihre visuellen Strategien« widmet
sich ausdrücklich der Ästhetik des Künstlermagazins. Wie sind
Künstlerzeitschriften an der Konturierung des »Image« der jeweiligen
Kunstströmung beteiligt? Wie werden die Ideen der Avantgarde auf den
Seiten visuell umgesetzt? Wie werden Fotografien, Illustrationen, Text,
Typografie im Layout kombiniert? Wird mit Brüchen gearbeitet oder ein
einheitliches Erscheinungsbild gesucht? Wie unterscheiden sich
Künstlermagazine von anderen Medien, wie zum Beispiel Künstlerbüchern? Wie
ist die Relation von gestalterischen Entscheidungen und den zur Verfügung
stehenden Technologien? Zeitschriften werden nicht nur gelesen, vielmehr
wird die Wahrnehmung auf spezifische Art und Weise gesteuert und die
Aufmerksamkeit des Betrachters gelenkt. Zeitschriften werden ferner durch
das Blättern physisch erfahrbar. Wie lässt sich das »Konsumieren« von
Zeitschriften theoretisieren, wenn die körperliche Geste der Wendung der
Seiten mit der Seherfahrung im Wettstreit steht?

Um den Stellenwert der Zeitschrift in den Avantgarden zu bestimmen, gilt
es die jeweiligen Nutzungs- und Rezeptionszusammenhänge sowie ihre
Distribution zu erfassen und die Verbindung von Zeitschrift und ihrer
Öffentlichkeit zu untersuchen. Wie beeinflussen Magazine die Art und
Weise, in der Kunst gesehen wird? Und umgekehrt: Was macht die Kunst aus
dem Medium Zeitschrift? Welchen Beitrag kann die Untersuchung von
Künstlerzeitschriften für eine Medientheorie der Zeitschrift - sonst ein
Stiefkind der Medienwissenschaft - leisten?

Es sind Beiträge gewünscht, die sich mit Zeitschriften ab ca. 1920
beschäftigen, einer Zeit, in der das Massenmedium Fotografie wesentlicher
Bestandteil der visuellen Kultur wird und damit einschneidende
Veränderungen für die Gestaltung von Zeitschriften einhergehen. Ein
weiterer Fokus soll auf den 1960er/1970er Jahren liegen, in denen Künstler
mit Zeitschriften an einem neuen Kunstbegriff arbeiten.

Gesucht werden Themenvorschläge, die sich auf theoretischer Ebene mit dem
Medium auseinandersetzen und/oder Visualisierungsstrategien an
exemplarischen Fällen diskutieren.
Die Tagung wird von der Universität Mainz finanziell unterstützt.
Reisekosten können übernommen werden.

Einsendeschluss für das Abstract (ca. 300 Wörter) für einen 20-25
minütigen Vortrag sowie einen kurzen Lebenslauf ist der 15. Mai 2010. (per
e-mail an: krausewauni-mainz.de)

Organisation:
Dr. Antje Krause-Wahl; Akademie für Bildende Künste der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz,
Am Taubertsberg 6, 55122 Mainz
Dr. Änne Söll
Institut für Künste und Medien, Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10,
14469 Potsdam

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CFP: Artist's magazines and their visual strategies
Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
10.-11. December 2010
Deadline for abstracts: 15th of May 2010

Artist's magazines are a central instrument for the dissemination of the
ideas of the avant-garde. With the help of magazines artists groups were
created using the magazine as a form of networking and creating publicity
for their ideas. So far artist's magazines have mainly served as documents
for individual artists work, artists groups or movements in art historical
research without recognizing and interrogating their own aesthetic value
and functions.

Only lately attention has been drawn to these ephemeral products, which
were often published in small numbers. So far the focus of research have
been the texts within the magazines, whereas El Lissitzky has already
pointed out that in magazines »content« and »look« are intrinsically
connected.

This workshop on artist's magazines and their visual strategies is thus
explicitly devoted to the aesthetics of theses magazines. How do artist's
magazines contribute to the image of different avant-gardes? How are the
ideas of these movements visually represented in artist's magazines? How
are photographs, illustrations, text and typography combined? Do the
artists work with breaks and dissonance or do they aim at a harmonious
layout? How do artist's magazines differ from other media such as artist's
books? What is the relationship between printing technologies and design?
Magazines are not just »read«, there is a specific way of steering readers
attention and perception. By »leafing through« a magazine, the medium's
reception is a physical one. How can one theorize this physical type of
reception, which is in contrast to visually perceiving the individual
page?

Do determine the importance of artist's magazines within the avant-garde,
their reception, usage and distribution has to be investigated. How do
magazines influence the way in which art is being seen by the (general)
public? What do artists make of the magazine as a medium? What can the
research of artist's magazine do for a theory of magazines as a whole?

We explicitly welcome papers, which deal with magazines starting from the
1920s, a time when photography entered visual culture on a broad level and
initiated great changes in the look of magazines. Another focus are the
1960s and 70s. It is at this time that artist use the magazine to work at
a new definition of the artwork as such. We welcome papers which
investigate artist's magazines on a general, theoretical level and/or look
at the visualizing strategies of specific magazines.

The conference is made possible by the University of Mainz, some travel
costs can be reimbursed.

Talks should be 20 to 25 minutes in length.
Please send your abstract of a maximum of 300 words and a short CV to
Antje Krause-Wahl: krausewauni-mainz.de

Deadline: 15th of May 2010.

Organization:
Dr. Antje Krause-Wahl; Akademie für Bildende Künste der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz,
Am Taubertsberg 6, 55122 Mainz
Dr. Änne Söll
Institut für Künste und Medien, Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10,
14469 Potsdam

Reference:
CFP: Kuenstlerzeitschriften, visuellen Strategien (Mainz, 10-11 Dec 10). In: ArtHist.net, Apr 3, 2010 (accessed Nov 19, 2025), <https://arthist.net/archive/32521>.

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