ANN Mar 30, 2010

Um-, Fehl- & Neudeutung der antiken Mythologie (Studienkurs)

Iris Wenderholm

Studienkurs des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg

20. bis 25. September 2010

Das Kunstgeschichtliche Seminar der Universität Hamburg veranstaltet vom
20. September (Anreisetag) bis 25. September 2010 im Warburg-Haus einen
Studienkurs zum Thema

Nachleben und Eigenleben.
Die Um-, Fehl- und Neudeutung der antiken Mythologie in der Kunst der
Neuzeit

Die Wiederentdeckung der antiken Mythologie und die Ausbildung einer am
antiken Formenschatz orientierten Bildsprache in der Renaissance ist eine
der Kernerzählungen der europäischen Kunstgeschichte. Im
Warburg-Studienkurs 2010 soll entgegen dieses üblichen Modells vom
"Nachleben der Antike" das kreative Potential in das Zentrum gerückt
werden, das die antike Mythologie in der Neuzeit entfalten konnte. In
diesem Sinne soll gerade die moderne Transformation der Götterbilder,
nicht deren antiquarische Rekonstruktion betrachtet werden. Weniger das
Nachleben, wie es von Warburg und seinem Kreis beschrieben wurde, als das
Eigenleben der Götter und mythologischen Figuren in den
unterschiedlichsten Bildmedien wird zu diskutieren sein, erweist sich die
antike Mythologie doch gerade vom 15. bis 17. Jahrhundert als ein
Experimentierfeld, auf dem verstärkt neue Bildsprachen und Bildkonzepte
erprobt werden. Zudem boten sich in der Naturkunde und den Wissenschaften,
der politischen Repräsentation, der privaten Ikonographie und dem
Portrait, der Emblematik etc. ganz unterschiedliche Möglichkeiten der
Funktionalisierung von mythologischen Bildern. Die Frage nach Brüchen und
Kontinuitäten steht im Mittelpunkt der Beschäftigung mit exemplarischen
Positionen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Im Rahmen des
Sommerkurses soll dieses Spektrum in Fallstudien und
methodisch-konzeptionellen Ausblicken diskutert werden, wozu auch
Gastvorträge ausgewiesener Forscherpersönlichkeiten vorgesehen sind.

Eine verbindliche Themenliste wird im April auf der Homepage des
Kunsthistorischen Seminars zugänglich gemacht; eigene Vorschläge aus dem
Bereich des Magister- oder Dissertationsprojekts sind willkommen.

Zur Bewerbung eingeladen sind Studentinnen und Studenten der
Kunstgeschichte, die im thematischen Bereich des Studienkurses eine
Magister- oder Doktorarbeit begonnen oder kürzlich abgeschlossen haben.
Auch fortgeschrittene Studierende im Hauptstudium sind eingeladen, sich zu
bewerben.

Die Zahl der Teilnehmer ist auf zwölf Personen beschränkt. Die Hamburger
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius übernimmt die Kosten von Fahrt und
Unterbringung. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen, einer
Projektskizze des Arbeitsvorhabens sowie mit der Empfehlung durch eine
Hochschullehrerin oder einen Hochschullehrer sind bis zum 31.05.2010 zu
richten an:

Jun.-Prof. Dr. Iris Wenderholm, Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches
Seminar, Edmund-Siemers-Allee 1, D-20146 Hamburg. Die Bewerber werden im
Juni benachrichtigt.

Reference:
ANN: Um-, Fehl- & Neudeutung der antiken Mythologie (Studienkurs). In: ArtHist.net, Mar 30, 2010 (accessed Nov 19, 2025), <https://arthist.net/archive/32443>.

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