JOB Feb 6, 2010

eikones NFS, Modul: Bild u. Sozialitaet: 1 Forschungsstelle f. DoktorandIn/Postdoc (Basel)

Helen Dunkel

Modul: Bild und Sozialitaet

1 Forschungsstelle (100%) fuer DoktorandIn oder Postdoc

Der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) eikones "Bildkritik. Macht und
Bedeutung der Bilder" ist 2005 vom Schweizerischen Nationalfonds und der
Universitaet Basel begruendet worden. Das interdisziplinaer angelegte
Forschungsprogramm hat im Oktober 2009 seine zweite 4-Jahresphase mit neu
definierten Modulen/Forschungsbereichen gestartet.

Im Modul Bild und Sozialitaet wird die sozialitaetsstiftende Funktion von
Bildern aus sozialtheoretischer Perspektive untersucht. Es steht unter der
Leitung von Prof. Dr. Cornelia Bohn, Soziologisches Seminar der Universitaet
Luzern.

Interessierte NachwuchswissenschaftlerInnen - Doktorierende und Postdocs -,
welche ihre Qualifikationsarbeit in diesem Themenbereich planen, sind
eingeladen sich mit Forschungsprojekten im Rahmen des Modulthemas zu
bewerben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf folgendem Thema:

Sichtbares und unsichtbares Geld. Geldtheorie trifft Bildtheorie

Ziesetzung des Projektes ist es, den spezifischen Beitrag von Bildern fuer
die Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Sinnhorizonte am Beispiel der
Oekonomie zu untersuchen. Ein Vergleich mit anderen Sinnhorizonten (Politik,
Aesthetik, Wissenschaft) ist vorgesehen. Damit ist eine in der Soziologie
kaum beachtete Forschungsluecke benannt, die unter dem Vorzeichen einer
gesellschaftstheoretischen Einbettung des Bildlichen/Visuellen geschlossen
werden soll. Die soziologische Reflexion auf das Bildliche des Geldes wird
von der Annahme geleitet, dass die Produktion von Sichtbarkeit anonymer und
abstrakter Geldfluesse unverzichtbare Operationsbasis von gesellschaftlich
ausdifferenzierter Zahlungskommunikation ist. Als Medium ist Geld
unsichtbar, im sozialen Gebrauch fungiert Geld aber nur gleichzeitig als
Sichtbares und Unsichtbares. Das Projekt untersucht den Zusammenhang der
Sinnkomplexe Bild und Geld zunaechst in diachroner Perspektive. Von
Interesse sind gesellschaftshistorische Umbruchssituationen, die am
Geldsymbol entlang seiner wechselnden Darstellungsmodi und
bildlich/semantischen Repertoires nachvollzogen werden sollen. Es gilt die
These zu erproben, dass die Relation von Sichtbarem und Unsichtbarem nicht
beliebig ist. Ferner geht es um die Analyse konkreter visueller
Darstellungsformate, die als ein Medienverbund aus Schrift, Bild und Zahl
und auftreten, die auf ein Kontinuum bei der Genese sozialen Sinns bzw. auf
ihre Selbstbezueglichekeit hin untersucht werden. Das Ikonische kann dabei
als eine Differenz zur Sprache begriffen werden und nicht notwendig als
etwas, das sich der Sprache entzieht. Es sollen unter einer
weltgesellschaftstheoretischen Perspektive schließlich Bildpraktiken des
Geldsymbols als kulturelle Sets eines visuellen Esperantos untersucht
werden, das konstitutiv fuer die Koordination des globalen Geldverkehrs ist.
Boersenkurven, Tabellen, Geldnoten, Kreditbriefe, Bildschirmzahlen u.a.
verweisen immer auch auf die Globalitaet der oekonomischen Sinnsphaere, die
in ihren bildlichen Repraesentationen daher stets miterzeugt wird.

Spezifische Voraussetzungen fuer dieses Projekt
-Bewerbungen aus dem Fachbereich Soziologie und Sozialwissenschaften
-Vertrautheit mit soziologischen Theorien, Historischer Semantik, Analysen
der Weltgesellschaft, Kommunikationstheorien, Medientheorien, visueller
Soziologie, qualitativen und quantitativen Methoden

Doktorierende
- Master/Lizentiat/Diplom/Magister, nicht laenger als 3 Jahre zurueckliegend
- nicht aelter als 30 Jahre (begruendete Ausnahmen sind moeglich)

Postdocs
- Promotion, nicht laenger als 5 Jahre zurueckliegend
- Forschungsarbeiten im ausgeschriebenen Bereich
- nicht aelter als 35 Jahre (begruendete Ausnahmen sind moeglich)

Allgemein/Sprachen
- Englisch: sehr gute aktive Kenntnisse
- Deutsch (fuer Fremdsprachige): sehr gute passive Kenntnisse
- Franzoesisch: mindestens passive Kenntnisse
- weitere Sprachkompetenzen sind erwuenscht
- Bereitschaft sich in neue Wissensgebiete und Konzepte einzuarbeiten,
interdisziplinaeres Engagement
Die Stelle wird - bei positiver Zwischenevaluation - fuer die Dauer von 3
Jahren vergeben.

Der Arbeitsort befindet sich an der Universitaet Luzern. Es wird eine
regelmaessige Teilnahme an den Veranstaltungen im Leading House an der
Universitaet Basel erwartet.

Stellenantritt: per sofort oder nach Vereinbarung

Bewerbungsunterlagen
- Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien
- Projektskizze (ca. 3-5 Seiten)
- Textprobe (z.B. Kapitel aus der Masterarbeit bzw. Dissertation; maximal
(!)
20 Seiten)
- Angabe von 2 Personen, bei welchen Empfehlungsschreiben eingeholt werden
koennen
- Unterlagen bitte per Post einreichen: in doppelter Ausfuehrung, ungeheftet
(keine Heftklammern etc.), keine Originale.
- Die Unterlagen werden nach abgeschlossenem Verfahren ordnungsgemaess
vernichtet und nicht zurueckgesandt!

Bewerbungsfrist: 1. Maerz 2010 (Poststempel)

Adresse:
eikones
Bewerbungen Phase 2
Universitaet Basel
Rheinsprung 11
CH 4051Basel

Auskuenfte:
Helen Dunkel (helen.dunkelunibas.ch)
Tel. ++41 61 267 18 03 (Mo - Do 10 - 12 Uhr)

Reference:
JOB: eikones NFS, Modul: Bild u. Sozialitaet: 1 Forschungsstelle f. DoktorandIn/Postdoc (Basel). In: ArtHist.net, Feb 6, 2010 (accessed Jul 6, 2025), <https://arthist.net/archive/32315>.

^