Stadtkultur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit in
Ostmitteleuropa und ihre Renaissance im 19. Jahrhundert
18. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und
Denkmalpfleger
Nürnberg 23.-26. September 2010
Veranstaltet vom Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, und dem
Bundesinstitut für Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa,
Oldenburg.
Die Vielfalt der ostmitteleuropäischen Regionen, ihre gegenseitigen
kulturellen Einflüsse und künstlerischen Wechselwirkungen manifestieren sich
vor allem in den Städten, die die Funktion von Metropolen mit überregionaler
Bedeutung übernehmen konnten. Ausgehend von einem Metropolenbegriff, der
eine spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Großstadt als politischen und
administrativen Mittelpunkt, zentralen Ort für Patrizier, Adel und Kirche,
wirtschaftliches Handels- und Verkehrszentrum und nicht zuletzt als
kulturellen Schmelztiegel begreift, soll Stadtkultur im Spannungsfeld
zwischen künstlerischer Tradition und Innovation betrachtet werden. Diese
spezifische Stadtkultur erfuhr im 19. Jahrhundert eine patriotische
Wiederentdeckung. Historische Metropolen wie Krakau oder Nürnberg und ihre
Kunstdenkmäler wurden als "Schatzkammern nationaler Denkwürdigkeiten"
verstanden. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung liegt daher auf der
Gegenüberstellung der Geschehensgeschichte mit der Verstehensgeschichte:
Welche Prozesse der Historisierung und Musealisierung der Stadtgeschichte
und -kultur begleiteten die Herausbildung zeitgenössischer
Identitätskonzepte? Der regionale Fokus der Tagung liegt entsprechend der
Zusammensetzung des Arbeitskreises auf dem Gebiet des gemeinsamen
kulturellen Erbes von Polen und Deutschen. Aufgrund der engen kulturellen
Vernetzung Ostmitteleuropas ist eine vergleichende Betrachtung zu anderen
Regionen notwendig und erwünscht.
Im Sinne einer komparatistischen Untersuchung sollen die Paradigmen, die
sich etablierten und durchsetzten, herausgearbeitet und ihre Impuls gebende
Bedeutung für die Kunst- und Kulturgeschichte diskutiert werden.
Folgende Themenschwerpunkte sind geplant:
- Ostmitteleuropäische Städte als Orte künstlerischen Austauschs
- Städtisches Mäzenatentum: Säkulare und sakrale Repräsentation
- Die Renaissance der Stadtkultur im 19. Jahrhundert
Ein Konferenztag wird dem Objektstudium im GNM und in Nürnberg gewidmet
sein.
Neben thematischen Vorträgen (Redezeit max. 20 Min.) bietet die
Informationsbörse des Arbeitskreises ein Forum zur Vorstellung aktuell
laufender, individueller oder institutioneller Forschungsprojekte zur
Kunstgeschichte und Denkmalpflege (Kurzreferate, max. 10 Min.) im Bereich
des gemeinsamen kulturellen Erbes von Polen und Deutschen.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.
Bitte senden Sie ein Exposé Ihres (unveröffentlichten) Beitrags (etwa eine
halbe Seite DIN-A 4, 2.400 Zeichen), einen kurzen Lebenslauf sowie Angaben
zu Ihrer derzeitigen Tätigkeit bis zum 31. Januar 2010 an:
Dr. Marco Bogade
Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a
D- 26127 Oldenburg
marco.bogadeuni-oldenburg.de
Quellennachweis:
CFP: Stadtkultur, spaetes Mittelalter & fruehe Neuzeit (Nuernberg, 23-26 Sep 10). In: ArtHist.net, 28.11.2009. Letzter Zugriff 20.11.2025. <https://arthist.net/archive/32033>.