CFP Oct 13, 2009

August Endell (Berlin, 23-24 Apr 10)

Christiane Salge

Call for Papers

August Endell. Die Berliner Jahre von 1901 bis 1918

Internationale Tagung des Kunsthistorischen Instituts der Freien
Universität Berlin
23./24. April 2010

Konzeption und Organisation:
Priv.-Doz. Dr. Gisela Moeller, Prof. Dr. Christiane Salge

Ziel der Tagung ist, das bislang von der Forschung noch kaum
zusammenhängend bearbeitete Werk des Architekten, Designers,
Kunsttheoretikers und Kunstlehrers August Endell (1871-1925) in Berlin
in den Mittelpunkt zu stellen.
Endell wurde in Berlin geboren, studierte in Tübingen und München
Philosophie, Psychologie und Ästhetik, bevor er 1896 beschloss, sich
als Autodidakt der Bildenden Kunst zuzuwenden. Neben Hermann Obrist,
Richard Riemerschmid, Peter Behrens und Bruno Paul gehörte er zu den
Gründern des Jugendstils in München. So wird er in der Literatur
beinahe ausschließlich als Künstler des Münchener Jugendstils
angesehen. Daran hat sein Fotoatelier Elvira (1896/97) entscheidenden
Anteil, das schon mehrfach Gegenstand von Ausstellungen und
Monographien war.
Gegenüber der bislang fokussierend behandelten Münchener Zeit von nur
fünf Jahren und dem Breslauer Spätwerk von 1918 bis 1925 macht jedoch
die Schaffensphase in Berlin den größten Anteil des Gesamtwerkes von
Endell aus. Aber gerade die Berliner Jahre wurden bislang von der
Forschung unterbewertet und waren nur vereinzelt Gegenstand von
Untersuchungen. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass ein
Großteil der Berliner Arbeiten heute nicht mehr zu fassen ist oder nur
noch teilweise existiert. Dabei zählten Endells Berliner Bauten und
Ausstattungsensembles durchaus zum Besten, was die Moderne in Berlin
und darüber hinaus im Deutschen Reich hervorgebracht hat.
Der Bogen der Arbeiten Endells in Berlin spannt sich über das
expressive Bunte Theater von Ernst von Wolzogen (1901), die Hackeschen
Höfe mit den Neumannschen Festsälen (1906/07), das Hotel am Steinplatz
(1906/07), die Salamander-Geschäfte, die Miets- und Landhäuser u.a. in
Berlin-Westend und Potsdam bis etwa zur Trabrennbahn in Mariendorf
(1911/13).
Neben den architektonischen Arbeiten sollen auf der Tagung aber auch
Endells kunstgewerbliches Werk, etwa seine Möbel- und Textilentwürfe,
sowie Endells kunstphilosophisches Werk, etwa seine theoretischen
Visionen von der neuen Stadt, berücksichtigt werden. Ebenso wird
Endells Anteil an der Reform des Kunstunterrichts um 1900
interessieren. Seine zwischen 1904 und 1914 existierende "Schule für
Formkunst" und seine Mitgliedschaft in der 1902 gegründeten Berliner
Künstlervereinigung "Werkring" spielten eine wichtige Rolle innerhalb
der Berliner Architektur- und Kunstgewerbereform.
Die Tagung setzt sich ebenso zum Ziel (neben dem Schwerpunkt auf
dessen Architektur), Endells Rolle und Position innerhalb der Berliner
Architektur- und Designgeschichte am Anfang des 20. Jahrhunderts
herauszuarbeiten. Wünschenswert wären einzelne Beiträge zu den
Berliner Zeitgenossen Endells, etwa zu Alfred Grenander, Bruno Paul,
Hermann Muthesius etc.

Es ist beabsichtigt, die Tagungsbeiträge in Zusammenhang mit einer auf
den neuesten Stand gebrachten umfangreichen Werkmonographie zu August
Endell zu veröffentlichen.

Themenvorschläge für Vorträge von maximal 30 Minuten in Form einer
kurzen Zusammenfassung (20 Zeilen) werden erbeten bis zum 30. Oktober
2009 an:

Priv.-Doz. Dr. Gisela Moeller
Freie Universität Berlin
Kunsthistorisches Institut
Koserstr. 20
14195 Berlin
Email: gmoellerzedat.fu-berlin.de

oder

Prof. Dr. Christiane Salge
Freie Universität Berlin
Kunsthistorisches Institut
Koserstr. 20
14195 Berlin
Email: csalgezedat.fu-berlin.de

Reference:
CFP: August Endell (Berlin, 23-24 Apr 10). In: ArtHist.net, Oct 13, 2009 (accessed Apr 28, 2025), <https://arthist.net/archive/31860>.

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