80 Jahre Weltwirtschaftskrise 1929 - ihre Folgen
für die (Bau-) Kultur in Hamburg
Datum: 4. September 2009
Ort: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg
Kontakt: infodrjoergschilling.de
Teilnehmergebühr: 10 Euro, Studenten kostenlos
Konzept und Organisation: Dr. Jörg Schilling / Forschungs- und
Vermittlungsprojekt zur Kultur der 1920er Jahre in Hamburg /
Interdisziplinärer Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs
(www.fgkhh.uni-hamburg.de)
Das Symposium wird unterstützt durch den Ulmer Verein / Verband für Kunst-
und Kulturwissenschaften e.V. und die Aby-Warburg-Stiftung.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2009
www.architektursommer.de
Am 25. Oktober 1929 kam es zum New Yorker Börsencrash. Allgemein läutete
dieses Ereignis die Weltwirtschaftskrise mit ihren gerade für Deutschland
katastrophalen wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen und auch
kulturellen Folgen ein: das Baugeschehen kam zum Erliegen, öffentliche
Gelder versiegten, Kulturarbeit war nur noch rudimentär möglich;
Architekten wurden arbeitslos, Künstler kämpften um ihre berufliche
Existenz. Nach der Hausse der Goldenen Zwanziger bedeutete dieser Schnitt
auch eine Wende für den künstlerischen Habitus. In Städtebau und
Architektur traten - parallel zu gesellschaftlichen und kulturellen
Entwicklungen? - zunehmend traditionelle Bezüge und Monumentalisierungen
in den Vordergrund. Die sozial-progressiven und funktionalistischen
Ansätze hatten das Nachsehen. Insofern war es von geradezu symbolischer
Bedeutung, dass vom 24. bis 26. Oktober 1929 in Frankfurt am Main der 2.
CIAM-Kongreß (Congrés Internationaux d'Architecture Moderne) mit dem Thema
"Die Wohnung für das Existenzminimum" tagte.
Welche Wirkungen entfaltete der "Schwarze Freitag" in Hamburg? Wie
reagierten die Architektur und ihre verwandten Künste auf dieses Ereignis?
In einem Symposium sollen diese Fragen als Teilaspekt des von der Hermann
F. Reemtsma-Stiftung unterstützten und im Rahmen des Forschungsverbundes
zur Kulturgeschichte Hamburgs agierenden Forschungs- und
Vermittlungsprojektes zur Kultur der 1920er Jahre in Hamburg aufgegriffen
werden.
Programm
Beginn 10 Uhr
Jörg Schilling (Hamburg): Einführung
Korinna Schönhärl (Duisburg-Essen): Edgar Salin und der Basler
Arbeitsrappen
Hubertus Adam (Zürich): Im Schatten der Krise. CIAM II in Frankfurt 1929
und die Diskussion über die «Wohnung für das Existenzminimum»
Kaffeepause
Ulrike May (Frankfurt): Schwarzer Freitag im Neuen Frankfurt. Westhausen,
Goldstein und das Ende der Ära Ernst Mays in Frankfurt
Petra Röthlisberger (Zürich): Unaufgeregt und selbstverständlich. Die
Einfamilienhäuser des Schweizer Tessenow Schülers Franz Scheibler
(1898-1960) während der großen Depression
Burcu Dogramaci (München): Bauen im Zeichen der Krise. Gustav Oelsner und
das Ende vom "Neuen Altona"
Mittagspause 13:30 -14:30
Isabella Woldt (Hamburg): Aby M. Warburg, die K.B.W. und die
Weltwirtschaftskrise 1929
Andreas Stuhlmann (Hamburg): Ein Klassiker für die Zeiten der Krise: der
Hamburger Lessingpreis und die Kulturpolitik Ende der zwanziger Jahre
Friederike Weimar (Hamburg): Hamburger Künstlerbiografien im Fokus der
Weltwirtschaftskrise
Kaffeepause
Jan Lubitz (Hamburg): Hamburger Architektenbiografien während der
Weltwirtschaftskrise
Sielke Salomon / Susanne Lohmeyer (Hamburg): Privates Gewinnstreben und
gemeinwirtschaftliche Arbeitsbeschaffung: eine Lokstedter Siedlung im
"Bauhausstil" aus dem Krisenjahr 1931
Jörg Schilling (Hamburg): Die bauen konnten. Beispiele Hamburger
Architektur um 1930: die Villa Reemtsma und das Hochhaus des
Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes
Diskussion 18:00
Reference:
CONF: Weltwirtschaftskrise 1929. Folgen fuer die (Bau-) Kultur (Hamburg, 4 Sep 09). In: ArtHist.net, Aug 30, 2009 (accessed Apr 29, 2025), <https://arthist.net/archive/31753>.