ANN Jan 16, 2009

Vortragsreihe KunstBewusst Programm (Köln)

Museumsfreunde

Vortragsreihe KunstBewusst der Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des
Museums Ludwig in Köln
Programm d. 1. Quartals 2009:

Von der Liebe zur Kunst
Barbara Schaefer
Donnerstag 22.01.2009, 19.00 Uhr

Vortrag anlässlich der Ausstellung „Künstlerpaare – Liebe, Kunst und
Leidenschaft“. Gemeinsam veranstaltet mit der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Stiftersaal im Wallraf

Eine umfassende Ausstellung, die die Arbeits- und Beziehungsmuster
bedeutender Künstlerpaare beleuchtet, stand bis heute noch aus.
„Künstlerpaare“ blickt hierzu auf das Leben, die Liebe und das Werk von
13 berühmten Künstlerpaaren. Über hundert Exponate erzählen vom Einfluss
der Liebe auf die Kunst – und umgekehrt. Der Vortrag bietet einen Blick
hinter die Kulissen dieses faszinierenden Themas und führt dabei durch
verschiedene Epochen der Kunstgeschichte. Beginnend mit dem Paar Claudel
& Rodin, spannt sich der Bogen über den Expressionismus und die
Künstlergemeinschaft Der Blaue Reiter, über den russischen Primitivismus
und Rayonismus, über Dadaismus und Orphismus bis hin zum amerikanischen
Realismus und zum Action Painting.

Barbara Schaefer ist Kuratorin am Wallraf und konzipierte die
Ausstellung „Künstlerpaare“.

HIGHLIGHT

Calming The Snake
Kim Gordon und Jutta Koether
Samstag! 31.01.2009, 19.00 Uhr

Gespräch (engl.) anlässlich der Ausstellung „Gerhard Richter –
Abstrakte Bilder“. Gemeinsam veranstaltet mit der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Kino im Museum Ludwig (Vortragssaal), 1. Etage

Kim Gordon und Jutta Koether sind besonders daran interessiert, die
Zusammenhänge zwischen Kritik und Freundschaft, Kritik und
Kunstproduktion zu thematisieren. Hier nun insbesondere auch die
Benjamin H.D. Buchloh-Gerhard Richter-Beziehung als im weitesten Sinne
ongoing, komplexe Kollaboration mit Extensions in verschiedenste
Richtungen und der Inklusion produktiver Missverständnisse.

Zudem befassen sich die beiden Künstlerinnen damit, wie ein Interesse an
einer solchen Formation in der Kunst sich auf die eigene/kollaborative
Praxis auswirken kann.

Kim Gordon ist Musikerin (Sonic Youth), Künstlerin und Kunstkritikerin
aus New York. Jutta Koether ist eine in New York lebende Künstlerin mit
Kölner Wurzeln.

Only One Earth
William T. Wiley und Kasper König
Dienstag 03.02.2009, 19.00 Uhr

Gespräch (engl.) anlässlich der Ausstellung „Looking For Mushrooms“.
Gemeinsam veranstaltet mit der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Kino im Museum Ludwig (Vortragssaal), 1. Etage

Die 60er … man sagt, wenn du dich an die 60er erinnerst, warst du nicht
dabei. William T. Wiley glaubt das nicht. Für ihn war es eine lebhafte
und dynamische Periode der Kunst – aller Künste.

Für soziales Handeln, Reaktionen, Bewusstsein. Bürgerrechte …
Lohngerechtigkeit … Krieg … Menschenrechte, die Umwelt, GAIA. Die Idee
der Nachhaltigkeit … Pop Art, Op Art und Plop Art … maximal minimal ...
mehr oder weniger … konzeptuell, Performance Kunst … Politische Kunst.

Mit diesem Gespräch … werden wir versuchen dieses Feld in Bild,
Geschichte, Gedicht und Song zu durchqueren …Über diese Zeit damals, die
natürlich Jetzt ist … also sehen wir rückblickend nach vorne … um zu
sehen … ob wir uns fremd sind … und falls dem so ist … ob das nur uns
betrifft?

William T. Wiley’s Einfluß auf die Kunstszene von San Francisco war
enorm. Seine Ernsthaftigheit und gleichzeitige Offenheit führte zu
Kollaborationen mit u.a. Ron Davis, Robert Nelson und Steve Reich.

Der Lochner-Code – Teil 2
Dr: Roland Krischel
Donnerstag 12.02.2009, 19.00 Uhr

Vortrag anlässlich der Neupräsentation der Mittelalter-Abteilung des
Wallraf. Gemeinsam veranstaltet mit der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Stiftersaal im Wallraf

Als Fortsetzung seiner Recherchen zur „Muttergottes in der Rosenlaube“
befasste sich Roland Krischel jetzt mit den /Altarbildern/ von Stefan
Lochner und dessen Malerkollegen. Dabei stellte sich heraus, dass einige
der wichtigsten erhaltenen Kölner Altarbilder inhaltliche und formale
Lücken aufweisen. Sie beziehen sich auf das einst davor aufgestellte
Altarkreuz.

Für die Interpretation der Altarbilder, für die Rekonstruktion ihres
einstigen Gebrauchs wie auch für die Einschätzung der
spätmittelalterlichen Kölner Kunst hat diese Einsicht erhebliche Folgen.
Die Neupräsentation der Mittelalterabteilung im Wallraf berücksichtigt
die neuen Forschungsergebnisse durch dreidimensionale Einbauten vor
ausgewählten Altarbildern.

Dr. Roland Krischel ist Vizedirektor und Leiter der Mittelalterabteilung
im Wallraf.

Rationalität der Künste vs. Marktrationalität – Zur experimentellen
Wiederbelebung des Kölner Orakels im Dionysoshof

Prof. Bazon Brock
Dienstag 17.02.2009, 19.00 Uhr

Vortrag in der Reihe „Neue Perspektiven“. Gemeinsam veranstaltet mit der
Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Kino im Museum Ludwig (Vortragssaal), 1. Etage

Bisher galt in den entfalteten Industriegesellschaften der Markt als
/ultima ratio/ auch für die Künste und Wissenschaften. Nachdem nun die
Vernunft des Marktes, gar der sozialen Marktwirtschaft, durch das
Desaster des Investmentbankings außer Kraft gesetzt worden ist, stellt
sich die Frage, welche anderen Modelle für Letztbegründungen in unserer
Gesellschaft zur Verfügung stehen. Es stellt sich die Frage, ob nicht in
den Künsten und Wissenschaften nach Abkopplung vom Markt entsprechende
Formen der Rationalität entwickelt worden sind, an die es zu erinnern
gilt. Dazu gibt es Vorschläge wie den, in einer Form experimenteller
Archäologie das Kölner Dionysos-Orakel wieder zu eröffnen, um an die
Rationalitätsmuster alttestamentarischer wie anderer antiker Traditionen
anzuknüpfen.

Bazon Brock ist Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der
Bergischen Universität Wuppertal.

Das neue Museum Folkwang
Dr. Hartwig Fischer
Donnerstag 05.03.2009, 19.00 Uhr

Vortrag in der Reihe „Museum und Sammlung“. Gemeinsam veranstaltet mit
der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Stiftersaal im Wallraf

Das Museum Folkwang steht vor großen Veränderungen: Im August 2006 gab
Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzender der Alfried
Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, bekannt, dass die Stiftung als
alleinige Förderin die Mittel für den Neubau des Museum Folkwang zur
Verfügung stellt. Aus einem von der Stadt Essen ausgelobten
internationalen Architekturwettbewerb ging im März 2007 David
Chipperfield Architects als Sieger hervor.

Der Vortrag stellt das Neubauprojekt unter historischen,
architektonischen und konzeptionellen Gesichtspunkten vor.

Hartwig Fischer ist Direktor des Museum Folkwang.

Woher kommen wir? Albertus Magnus und die Ursprünge der Moderne im
Denken des Mittelalters

Prof. Ludger Honnefelder
Donnerstag 12.03.2009, 19.00 Uhr

Vortrag in der Reihe „Aktuelle Forschung“. Gemeinsam veranstaltet mit
der Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Stiftersaal im Wallraf

Die landläufige Meinung hält das Mittelalter für ein Museum vergangener
Lebensformen - eine Zwischenzeit, gegen deren Widerstand die Neuzeit
Humanismus und Aufklärung allererst durchsetzen musste.

Der genaue Blick der Forschung zeigt, dass gerade auf dem Höhepunkt des
Mittelalters der „Ursprung der Moderne“ liegt. Es ist das 12./13.
Jahrhundert, das die Neuzeit heraufführt: die Entscheidung für eine alle
Weltdeutungen erfassende wissenschaftliche Weltsicht, die Entwicklung
einer in der Idee des Individuums zentrierten neuen Form des bewussten
Lebens und die Entdeckung der Natur als einer Dimension eigenen Sinns.

Professor Dr. Dr. h.c. Ludger Honnefelder ist Philosoph an der
Universität Bonn/Albertus-Magnus-Institut

HIGHLIGHT

Schwierigkeiten beim Begreifen und Darstellen des Vorstellens – dreißig
Jahre nach Maria Lassnigs Untersuchungen zum Entstehen eines
Bewußtseinsbildes

Oswald Wiener
Dienstag 24.03.2009, 19.00 Uhr

Vortrag anlässlich der Ausstellung „Maria Lassnig. Im
Möglichkeitsspiegel“ im Museum Ludwig. Gemeinsam veranstaltet mit der
Fritz Thyssen Stiftung.
Ort: Kino im Museum Ludwig (Vortragssaal), 1. Etage

Warum glauben viele Menschen zu /sehen/, was sie träumen oder sich
vorstellen? Ist das Wahrnehmen "ein traumähnlicher Zustand, der von den
Sinnesorganen gesteuert wird"? Träumt, wer sich etwas vorstellt? Ist das
"Bewußtseinsbild" eines Objekts dessen kognitive Repräsentation? Welche
Funktionen haben diese Quasi-Bilder? Wie hängen sie mit "Bewußtsein"
zusammen? Gibt es heute plausible Vorstellungen von den
/unbewußten/ Mechanismen des Verstehens? Welche Rolle spielt die Sprache
für "das Innere Modell der Außenwelt" in einem menschlichen Kopf? Was
leistet "das Auge des Malers"? Könnte man Synästhesien zu Methoden für
die Mitteilung von "Erlebnissen" normieren? Ist nicht vielleicht doch
die Sprache das Beste der dafür zur Verfügung stehenden Mittel?

Oswald Wiener ist österreichischer Schriftsteller, Sprachtheoretiker und
Kybernetiker.

Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und des Museums Ludwig e.V.
Geschäftsstelle im Wallraf-Richartz-Museum
Martinstraße 39
50667 Köln
Telefon: 0221-25743-24
Fax: 0221-25743-76
E-Mail: streichert-freundet-online.de
<mailto:streichert-freundet-online.de>

Reference:
ANN: Vortragsreihe KunstBewusst Programm (Köln). In: ArtHist.net, Jan 16, 2009 (accessed Nov 7, 2025), <https://arthist.net/archive/31207>.

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