Zwischen Architektur und Imagination
21.-23. Februar 2009
Eikones, NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH-4051 Basel
Inwiefern ist die literarische Imagination architektural? Inwiefern ist
die Architektur imaginär? Die Tagung "Zwischen Architektur und
Imagination" möchte die Spannung, die in diesen beiden Fragen angelegt
ist, im interdisziplinären Dialog zwischen Architekturtheorie und
Literaturwissenschaft erkunden.
Die Literatur kennt in allen ihren Genres und Diskursen imaginative
Entwürfe des Architektonischen, beginnend bei kleinen Räumen (Hütte,
Höhle, Klause) bis hin zu gross angelegten Raumbewegungen wie zum
Beispiel Hölderlins Alpenarchitekturen. Analog kann sich diese
Geistesbeschäftigung in der planerischen Tätigkeit des Architekten
niederschlagen: als Zeichnung und Bild, als dreidimensionales Modell,
als sprachliche Beschreibung (entwerfende Ekphrasis). Sind Literatur und
architektonischer Entwurf demnach vergleichbar? Hinsichtlich der
Literatur stellt sich dabei die Frage, ob die poetische Imagination
stets eine Form des Architektonischen braucht. Stärker als nur
metaphorisch lässt sich von den semantischen Bauplänen und Architekturen
der Textualität sprechen. Die Architektur hat im Gegenzug immer eine
imaginative Dimension, in der sie die Ebene einer alltäglichen
Orientierung, eines Wohnens, das sich bereits eingerichtet hat,
überschreiten und punktuell in Frage stellen kann.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung von Modul 2, "Bild, Architektur und
Wort" und Modul 5, "Der poetische Text als Bildkritik" des NFS
Bildkritik.
Konzeption und Organisation:
Andreas Beyer, Ralf Simon, Martino Stierli.
Donnerstag, 21.2.2009
16.15
Begrüssung
Andreas Beyer / Ralf Simon / Martino Stierli
16.30
Einleitung
Andreas Beyer / Ralf Simon
Arno Schmidts "Kosmas oder vom Berge des Nordens"
17.30
Matteo Burioni
Satz/Bild. Die traumwandlerischen Architekturen der Hyperotomachia
Poliphili
18.30
Pause
19.00
Günter Oesterle
Limotrophie des Architektonischen
20.00
Apéro riche
Freitag, 22.2.2009
09.30
Melanie Beschel
Kegelbau und Textualität. Thomas Bernhards "Korrektur"
10.00
Nina Herres
Kammerspiel und Raumangst. Labyrinthe des Vergessens im Film noir
11.00
Pause
11.30
Michael Mönninger
Die Imagination des Realen. Die Erlösung von Stadt und Architektur in
Sprache. Zum Werk des Schriftstellers Martin Mosebach
12.30
Mittagspause
Mittagessen Hotel Krafft
15.00
Matthias Noell
"Ich aber bin entstellt vor Ähnlichkeit mit allem, was hier um mich
ist." Architektur als Selbstporträt und Persönlichkeitskonstruktion
16.00
Martino Stierli
Der Architekt als Ghostwriter. Zu Rem Koolhaas' "Delirious New York"
(1978)
16.30
Csongor Lörincz
Die Schwere der Architektur (Leo Popper)
17.00
Pause
17.30
Hans-Georg von Arburg
Gefrorene oder stumme Musik? Zu einem Denkbild für Architektur bei
Goethe, Nietzsche und Valéry
18.30
Pause
19.00
Winfried Nerdinger
Vom Bauen imaginärer Architektur
20.00
Apéro riche
Samstag, 23.2.2009
09.30
Johannes Grave
Architektur ohne Raum und Grund. Zu Caspar David Friedrichs Visionen
10.15
Harald Tausch
Architektur und Bild in Goethes Wanderjahren (1821)
11.15
Pause
11.45
Sonja Böni
Hütte oder Höhle? Transgressionen des Architekturalen bei Jean Paul
12.45
Imbiss
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstaltungsort:
Eikones, NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH-4051 Basel
www.eikones.ch
Reference:
CONF: Zwischen Architektur und Imagination (Basel, 21-23 Feb 09). In: ArtHist.net, Jan 29, 2009 (accessed May 10, 2025), <https://arthist.net/archive/31178>.