ANN Sep 8, 2008

NPhG Dresden Veranstaltungen September 2008 bis Juni 2009

NPhG in Sachsen e.V.

Neue Photographische Gesellschaft in Sachsen e.V.

Veranstaltungsprogramm September 2008 bis Juni 2009

Interessierte sind zur kostenlosen Teilnahme an den Veranstaltungen
eingeladen.

Freitag, 26. September 2008

Verleihung des Hermann-Krone-Preises der Neuen Photographischen
Gesellschaft
in Sachsen e.V. an die Lichtdruckwerkstatt Leipzig.

Institut für Angewandte Photophysik, Beyer-Bau, George-Bähr-Str. 2,
Hörsaal,
18:00 Uhr

Die Jury aus dem Vorstand der Neuen Photographischen Gesellschaft in
Sachsen e.V. sowie den Direktoren des Kupferstich-Kabinetts und des
Instituts für Angewandte Photophysik hat den Hermann-Krone-Preis 2008
der Leipziger Lichtdruckwerkstatt zuerkannt: Die Lichtdruckwerkstatt
Leipzig übt dieses faszinierende photomechanische Druckverfahren in
hoher Qualität aus, sie ist in Deutschland die einzige und weltweit eine
von drei aktiven Lichtdruckereien und sorgt mit der Einweisung einer
Auszubildenden durch erfahrene Drucker für das Fortbestehen der
kunsthandwerklichen Tradition. Schließlich und nicht zuletzt hat der
Namenspatron des Preises den Lichtdruck 1870 in Sachsen eingeführt -
auch hieran möchte die Jury mit ihrer Zuerkennung erinnern. Die
Verleihung wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
unterstützt.

Sonnabend, 25. Oktober 2008

Wolfgang Hesse: Die Eroberung der beobachtenden Maschinen.
"Arbeiterfotografie" am Beginn der Medienmoderne.

Technische Sammlungen. Dresden, Junghansstr. 1-3, 15:00 Uhr.

Die Entwicklung des Internet hat Amateuren die Möglichkeit gegeben,
nicht nur als Bildkonsumenten sondern auch als Bildproduzenten jederzeit
und an jedem Ort präsent zu sein. Diese Tatsache wirkt auch auf die
Betrachtung historischer Phänomene zurück. So erhält die Praxis der
"Arbeiterfotografen" im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts neue
mediengeschichtliche Dimensionen im Spagat privaten Knipsertums und der
Hoffnung auf größtmögliche politische Wirkung ihrer Aufnahmen in
Illustrierten wie der "Arbeiter Illustrierten-Zeitung" (KPD) oder von
"Volk und Zeit" (SPD). Zudem wirft das mit der Kamera als Aufzeichnungs-
und Wahrnehmungs-Prothese gestützte Sehenlernen gleichermaßen
ästhetische wie kulturpolitische Fragestellungen für den Zusammenhang
von "Auge und Apparat" auf.

Sonnabend, 29. November 2008

Dr. Andreas Krase, Dr. Helmut Lindner: Führung im Ernemann-Schaudepot
und
Konzeption der Technischen Sammlungen als Medienmuseum - Stand und
Perspektiven.

Technische Sammlungen Dresden, Junghansstr. 1-3, 15:00 Uhr.

Im Zusammenhang mit ihrer neuen Dauerausstellung und der Tagung "Bilder
| Maschinen" vom Sommer 2007 konnten die Technischen Sammlungen Dresden
Anfang 2008 von Peter Göllner (Düren) dessen bedeutende Sammlung mit
Kameras und Druckschriften der Firma Heinrich Ernemann erwerben. In
einer Schaudepot-Präsentation zeigt das Museum den nun bemerkenswert
umfangreichen und vollständigen Bestand. Zu sehen sind im Original ein
Großteil der Objekte, die auch der im Herbst erscheinende Katalog
"Heinrich Ernemann: Kameraindustrie und Bilderwelten" vorstellt.
Anschließend an die Führung erläutert die Leitung des Museums den Stand
der konzeptionellen Überlegungen für die Weiterentwicklung der
Technischen Sammlungen zu einem Medienmuseum mit Apparaturen für das
Schreiben, Lesen, Sehen und Hören als wesentlichen Elementen einer
Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und stellt diese zur
Diskussion.

Sonnabend, 31. Januar 2009

Friedrich Tietjen (HGB Leipzig): Wahr und Ware: Zur
Wirtschaftsgeschichte
der Photographie im 19. Jahrhundert.

Technische Sammlungen. Dresden, Junghansstr. 1-3, 15:00 Uhr.

Die Geschichte der Photographie ist auch die ihrer Ökonomie - mit
einigem Recht lässt sich behaupten, dass die Photographie überhaupt erst
mit ihrem Eintritt in die Sphären der Wirtschaft beginnt. Vor einem
solchen Hintergrund verliert sich der Eindruck, dass ihre weitere
Entwicklung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine Abfolge von
Fortschritten hin zu immer besseren Bildern gewesen sei - in der Tat
handelt es sich um ihre Anpassung an die industrielle Produktion, mit
der dann der Massenmarkt der Knipserinnen und Knipser und der Zeitungen
erschlossen werden konnte. Anhand von einzelnen Stationen wird der
Vortrag versuchen, einige der Verknüpfungen von Photographie- und
Wirtschaftgeschichte nachzuzeichnen.

Sonnabend, 28. Februar 2009

Anja Nadine Werner: Zwischen Selbstbefragung und Kommerzialisierung -
Selbstbildnisse angewandt arbeitender Photographen.

Kupferstich-Kabinett, Studiensaal, Residenzschloss 3. Stock (Eingang
Sophienstr.), 15:00 Uhr.

Die Modephotographie, die als kommerzielle Gebrauchskunst lange kaum
Beachtung erfuhr, ist heute als eigenständige Kunstform anerkannt. Vor
diesem Hintergrund analysiert die Dissertation der Referentin, wie sich
das Selbstverständnis angewandt arbeitender Photographen gewandelt hat.
Gegenstand der Untersuchung sind Selbstinszenierungen Erwin Blumenfelds
(1897-1969), Helmut Newtons (1920-2004) und Wolfgang Tillmans (*1968).
Den Schwerpunkt bilden die Trennung von privat und öffentlich, der
Stellenwert der kommerziellen Arbeiten sowie die Einbeziehung des
Selbstbildnisses in Auftragsarbeiten als eine Form der
Selbstreferentialität vor dem Hintergrund massenmedialer
Bildkonventionen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein
der Freunde des Kupferstich-Kabinetts statt.

Sonnabend, 28. März 2009

Dipl. Ing. Kristof Seidl: Pentacon Six Objektive - optische Aschenbecher
oder Hochleistungsobjektive?

Technische Sammlungen. Dresden, Junghansstr. 1-3, 15:00 Uhr.

Bis 1990 wurden von Carl Zeiss Jena und dem VEB Feinoptisches Werk
Görlitz (vormals Meyer Optik) Aufnahmeobjektive für die
Mittelformatkamera "Pentacon Six" in einem Brennweitenbereich von 50 mm
bis 1000 mm produziert. Die "Pentacon Six" ist bis heute ein
preisgünstiger Einstieg ins Mittelformat. So wie über die Kamera gehen
die Meinungen auch bei den Objektiven weit auseinander - in
Internetforen ist zwischen "Scherben" und "unglaublicher"
Abbildungsleistung alles zu finden. Nun wurden erneut Brennweite,
Bildfeldwölbung, Vignettierung, relative Öffnung, spektrale Transmission
und Verzeichnung bestimmt. Außerdem konnte der Kontrast in Abhängigkeit
von drei Ortsfrequenzen und von der Bildhöhe gemessen werden. Damit
wurde es möglich, die für moderne Objektive üblicherweise
veröffentlichte Modulationstransferfunktion (MTF) auch für die "Pentacon
Six"-Objektive anzugeben. Anhand von Beispielbildern wird versucht, die
Messergebnisse zu interpretieren, Abbildungsfehlern zuzuordnen und diese
in der eigenen photographischen Praxis positiv zu verwenden.

Sonnabend, 18. April 2009

Ernst Hirsch: Dresden von oben. Luftaufnahmen mit Werner Hahns Kamera.

Technische Sammlungen Dresden, Junghansstr. 1-3, 15:00 Uhr.

Der Kameramann, Film- und Photosammler Ernst Hirsch besitzt aus dem
Nachlass des Fotografen Walter Hahn (1889 - 1969) dessen Luftbildkamera,
ein Produkt der Ernemann-AG aus dem Jahr 1914. Hiermit hatte Hahn seit
den 1920er Jahren auch zahlreiche Ansichten Dresdens von oben
aufgenommen. 1934 in die NSDAP eingetreten, konnte Hahn bis weit in den
Krieg hinein diese Tätigkeit fortsetzen, und auch seine Farbdias von den
Leichenverbrennungen nach dem Luftangriff vom 13./14. Februar 1945
verdanken sich nicht zuletzt dieser Tatsache. Während diese Diapositive
im Stadtarchiv Dresden aufbewahrt sind, besitzt die Deutsche Fotothek
etwa 15.000 seiner Glasnegative. Nun, über 60 Jahre später, haben der
Flieger und Fotograf Peter Schubert und Ernst Hirsch eine neue
Befliegung begonnen, um auf Planfilm im Format 13 x 18 den heutigen
Zustand der Stadt aus den historischen Perspektiven zu dokumentieren und
zum Vergleich einzuladen.

Freitag/Sonnabend, 24./25. April 2009

Tagung

Produktion und Reproduktion: Arbeit und Fotografie. Westsächsisches
Textilmuseum Crimmitschau.

Ausgangsinteresse der vom Westsächsischen Textilmuseum Crimmitschau und
dem Dresdner Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
veranstalteten Tagung ist es, zum Verstehen von Photographien aus dem
Themenkreis der Industriearbeit als Quellen einer kulturhistorisch
orientierten Museumsarbeit beizutragen. Ob als Arbeiter- oder als
Werksphotographie entstanden, ob als private Erinnerung oder als
Werbematerial genutzt, ob in Alben aufbewahrt oder in Bildbänden
gedruckt, ob Selbstbild der Unternehmen oder Selbstentwurf der Arbeiter:
die Photographien dokumentieren nicht allein Sachverhalte, sie sind
mentalitätsgeschichtlich komplexe Sinnstiftungen. Solche
Betrachtungsweise erweitert die den Objekten der Museen und den
Dokumenten der Archive zu entnehmenden Informationen um Symbole gelebten
Lebens in einem "Museum der Blicke", das im Spannungsfeld von
emphatischer Nähe und kognitiver Distanz auf ganz eigene Art und Weise
zwischen historischen Sachverhalten und den Medienerfahrungen heutiger
Betrachter vermittelt. Anmeldung bei Westsächsisches Textilmuseum,
Leipziger Str. 125, 08451 Crimmitschau, Tel. +49-3762-931939,
crimmitschausaechsisches-industriemuseum.de,
www.saechsisches-industriemuseum.de

Sonnabend, 30. Mai 2009

Rüdiger Kröger: Die Photobestände im Unitäts-Archiv der Herrnhuter
Brüdergemeine (Exkursion; Beginn in Herrnhut 13:00 Uhr).

Das Unitätsarchiv ist das Archiv der Evangelischen Brüder-Unität -
Herrnhuter Brüdergemeine, einer weltweit tätigen evangelischen
Freikirche. Die Photosammlung des Unitätsarchivs entstand seit dem
ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Sammlung von ca. 100.000 Objekten setzt
sich im wesentlichen aus drei Teilen zusammen: kleineren Fotosammlungen
aus Institutionen, vor allem Portraits von Lehrern und Schülern,
Aufnahmen der Missionare aus den Missionsgebieten seit ca. 1860 sowie
Photographien aus privaten Nachlässen, die häufig von Photographen aus
Brüdergemeinorten stammen - in dieser Teilsammlung befinden sich die
meisten der ältesten Photographien, darunter ca. 50 Daguerreotypien und
Ambrotypien.

Sonnabend, 27. Juni 2009

Dr. Agnes Matthias: "... mustergültig und von künstlerischer Bedeutung".
Der Bestandskatalog der Photographien bis 1945 des Dresdner
Kupferstich-Kabinetts.

Kupferstich-Kabinett, Studiensaal, Residenzschloss 3. Stock (Eingang
Sophienstr.), 15:00 Uhr.

Im Rahmen einer Reihe von kommentierten Bestandskatalogen des
Kupferstich-Kabinetts wird im Sommer 2008 von Agnes Matthias und
Hans-Ulrich Lehmann mit der Bearbeitung des Bestands der bis 1945
entstandenen Photographien begonnen. Dieser beinhaltet circa 2.500
Aufnahmen unterschiedlichster Techniken aus einem Zeitraum von rund 100
Jahren. Im Fokus des Kataloges wird die 1899 von Max Lehrs begonnene
Sammlung mit dem Schwerpunkt auf der Kunstphotographie um 1900 stehen.
Die Ergebnisse des Projektes sollen in eine im Zusammenhang des
450-jährigen Jubiläums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden geplante
Ausstellung im Jahr 2010 einfließen. Die Veranstaltung findet in
Kooperation mit dem Verein der Freunde des Kupferstich-Kabinetts statt.

Unsere Aufnahmeunterlagen senden wir Ihnen gern zu.

Neue Photographische Gesellschaft in Sachsen e.V.
c/o Dr. Hans-Ulrich Lehmann
Barbarossaplatz 3
01309 Dresden
Tel. 0351-3119634
NPhG_Sachsenweb.de

Reference:
ANN: NPhG Dresden Veranstaltungen September 2008 bis Juni 2009. In: ArtHist.net, Sep 8, 2008 (accessed May 12, 2025), <https://arthist.net/archive/30792>.

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