Tagung:
Nachbilder. Sichtbarkeiten des Augenlichts
10. und 11. Oktober 2008,
Akademie der Künste, Clubraum, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten

Nachbilder machen die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung und
ihre ephemere Bildproduktion sichtbar. Das Auge wird nicht länger als
neutrale Linse, sondern als persönlicher Erzeuger von Lichtphänomenen
erfahren. Wie Goethes Farbenlehre prominent formuliert, bricht die
Differenz von innerer und äußerer Sensation zusammen.
Was impliziert dieser Zusammenbruch für die künstlerische wie
wissenschaftliche Erfassung der Natur? Wie verändern die Effekte des
Augenlichts das Bild von der Wirklichkeit?
Die Tagung befragt die bildgeschichtliche Relevanz der Eigenaktivität
des Auges nicht zuletzt anlässlich der Wiederkehr des Nachbilds in der
neueren Kunst.

Programm
Freitag, 10. Oktober 2008

14 Uhr Werner Busch/Carolin Meister, Einführung
14.30 Uhr Horst Bredekamp, Augenschmerzen. Über das Risiko der frühen
Sonnenforschung
15.30 Uhr Ulrike Boskamp, Nachbilder, nicht komplementär
17 Uhr Peter Bexte, Ewige Nachbilder. Die Augenlider des Regulus
18 Uhr Rundgang durch die Ausstellung "Notation" mit Angela Lammert

Samstag, 11. Oktober 2008

10 Uhr Jürgen Daiber, Romantische Selbstexperimente: Die optischen
Versuche Johann Wilhelm Ritters
11 Uhr Erna Fiorentini, Gedächtnis des Gesichtssinnes. Jan Evangelista
Purkyne( und das Sehen als imaginativer Raum
12.30 Uhr John Gage, Flying Colours. Goethe and the Look of Paintings
14.30 Uhr Michael Zimmermann, Nach-denk-bilder: Farbkreisen bei Delaunay
und Duchamp
15.30 Uhr Hans-Christian von Herrmann, "The Charge of the Light
Brigade". Zur ästhetischen Adressierung des Auges bei Bela Julesz und
James Turrell
17 Uhr Dario Gamboni, Flowers or Phosphenes? Gauguin and the Mental Image

Eine Veranstaltung des Sfb 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der
Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin (www.sfb626.de).
Konzeption: Werner Busch, Carolin Meister
Die Teilnahme ist kostenlos.
Kontakt: carolinmeisterngi.de