Die Altmark von 1300 bis 1600
Eine Kulturlandschaft zwischen Magdeburg, Lübeck und Berlin?
Wissenschaftliche Tagung vom 24.-27. September 2008
am Altmärkischen Museum Stendal
Die Altmark als zentrale Landschaft im nördlichen Deutschland vermittelt
zwischen Mitteldeutschland und dem küstennahen Hanseraum. Sie war im
Mittelalter Teil des Kurfürstentums Brandenburg, hatte aber als ?Alte
Mark? westlich der Elbe ein durchaus eigenes Gepräge, was auch durch die
Zugehörigkeit zu den "außermärkischen" Diözesen Verden und Halberstadt
gegeben ist. Engste Verbindungen bestanden zu den benachbarten Zentren
Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg und Lübeck. Doch die Altmark hatte als
eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete des Kurfürstentums
Brandenburg mit zahlreichen großen Städten wie Stendal und Salzwedel
auch für den Markgrafen große Bedeutung. So wurde die alte
Kaiserresidenz Tangermünde, die zu Zeiten Karls IV. das Machtzentrum der
Region war, auch von den Hohenzollernkurfürsten, die die Mark im 15.
Jahrhundert zu einem der führenden Territorien im Norden des Reiches
ausbauten, als bevorzugter Sitz neben Berlin genutzt. Im 15. und 16.
Jahrhundert erlebte die Altmark eine große Blüte, wovon die monumentalen
Kirchenbauten in Stendal mit ihrer reichen Ausstattung noch zeugen. Auf
der Tagung soll das kulturelle und künstlerische Spannungsfeld, in dem
sich die Altmark in dieser Zeit befand, genauer untersucht werden.
Mittwoch, 24. 9. 2008
13:00 Begrüßung der Gäste durch den Oberbürgermeister der Stadt Stendal,
Klaus Schmotz
Grußworte
Prof. Dr. Matthias Puhle (Museumsverband Sachsen-Anhalt)
Prof. Dr. Christian Lübke (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte
und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität in Leipzig)
Gabriele Bark/Frank Hoche (Museen des Landkreises Stendal)
Einführung: Dr. JiÅö Fajt (Berlin/Leipzig) und Peter Knüvener MA
(Berlin), Die Altmark in Spätmittelalter und früher Neuzeit
Moderation: Prof. Dr. Winfried Schich (Berlin)
14:00 Dr. Hartmut Kühne (Berlin), Spätmittelalterliche Pilger und ihre
Spuren zwischen Magdeburg und Werben
14:40 Dr. Joachim Stephan (Posen), Der ritterhofgesessene Adel in den
Vogteien Tangermünde und Stendal
15:20 Dr. Christian Popp (Göttingen), Kleriker als Stifter - Bemerkungen
zum spätmittelalterlichen Pfründenwesen in der Altmark
16:00 Rundgang durch die Stadt, Besichtigung der Marienkirche,
Vorstellung
des Geläutes mit den Glocken Gerhard van Wous aus Campen
Donnerstag, 25. 9. 2008
Sektion I: Die ?Altmärker? - kulturtragende Persönlichkeiten und ihr
Umfeld
Moderation: Prof. Dr. Michael Menzel (Berlin)
9:30 Dr. Jiri Fajt (Berlin/Leipzig) und Dr. Michael Lindner (Berlin),
Dietrich von Portitz, Stendaler Bürger, kaiserlicher Rat und Magdeburger
Erzbischof
10:50-11:10 Kaffeepause
11:10 Dr. Peter Neumeister (Leipzig), Johann von Buch, ein altmärkischer
Rechtsgelehrter im Dienste der Wittelsbacher
11:50 Dr. Christian Gahlbeck (Berlin), Die Arendseer Alma Fraternitas
von
1392/94 - ein mittelalterlicher Förderverein für das
Benediktinerinnenkloster Arendsee?
12:30 - 14:00 Mittagspause
Moderation: PD Dr. Frank Martin (Potsdam)
14:00 Dr. Eva Fitz (Potsdam), Eine Fensterstiftung von Bischof Stefan
Bodeker? Mittelalterliche Glasmalereien des Brandenburger Domes in neuem
Licht
14:40 Dr. Monika Böning (Potsdam), Spätgotische Glasmalereien um1500 in
der ehemaligen Zisterzienserinnenkirche Kloster Neuendorf
15:20 Anja Seliger (Berlin), Das Stendaler Chorgestühl und die Werkstatt
Hans Ostwalts
16:00-17:00 Kaffeepause und Rundgang in der Sammlung des Altmärkischen
Museums (mit Gabriele Bark und Torsten Buchholz)
Anke Dreyer (Dresden): Kunsttechnologische Befunde an der
Dreikönigsgruppe
aus der Stendaler Marienkirche
Sektion II: Die Altmark - eine Kulturlandschaft und ihre Denkmäler
Moderation: Prof. Dr. Andreas Köstler (Potsdam)
17:00 Dr. Elisabeth Rüber-Schütte (Halle), Anmerkungen zur sakralen
Wandmalerei in der Altmark
17:40 Tilo Schöfbeck MA (Schwerin), Havelberger Historismus, oder: Gibt
es
eine Hochgotik in der märkischen Spätgotik?
18:20 Christa-Maria Jeitner (Blumberg), Eine spätgotische Kasel mit
gesticktem Kreuz in der Stephanskirche zu Tangermünde. Überlegungen zur
Provenienz
19:00 Dipl. Rest. Werner Ziems (Berlin), Anmerkungen zu
Skulpturenfassungen des 14. Jh. in der Mark Brandenburg
Abendempfang im Stendaler Rathaus
Freitag, 26. 9. 2008
Sektion III: Austausch und künstlerisches Spannungsfeld der Altmark
Moderation: Dr. Jiri Fajt
9:00 Dipl. Rest. Ulf Frommhagen (Seethen), Warum stellten die
Halberstädter Bischöfe im frühen 14. Jahrhundert Anspruch auf Stadt und
Burg Gardelegen?
9:40 Dipl. Kunsthistorikerin Ute Bednarz (Potsdam), Die niederländischen
Glasmalereien in der Kirche St. Nikolai in Wilsnack
10:20 Peter Knüvener MA (Berlin), Das Hochaltarretabel der Salzwedeler
Marienkirche - Hauptwerk einer Braunschweiger Werkstatt? Zur
künstlerischen Situation in der westlichen Altmark um 1500
11:00-11:20 Kaffeepause
11:20 Prof. Dr. Ernst Badstübner (Berlin/Greifswald), Der Hochaltar der
Stendaler Marienkirche als Spiegel mitteleuropäischer Kunstströmungen
12:00 Benjamin Sommer MA (München), Zur Lichtregie in den Gemälden des
Stendaler Marienaltars und des Leipziger Paulineraltars
12:40-14:00 Mittagspause
Moderation: Prof. Dr. Uwe Albrecht (Kiel)
14:00 Dr. Bettina Seyderhelm (Magdeburg)/Prof. Dr. Erhard Brepohl (Bad
Doberan, angefragt), Bronzetaufen in der Altmark
14:40 Hansjörg Rümelin (Hannover), Geben und Nehmen - Architektonische
Wechselbezüge zwischen der Altmark und dem Lüneburgischen im 15. und 19.
Jahrhundert
15:20 Dirk Schumann MA (Berlin), Altmark und Mittelmark - Aspekte des
spätgotischen Backsteindekors
16:00 Damian Kaufmann MA (Kiel), Friesisch-groningsche Einflüsse in der
mittelelbischen Backsteinarchitektur im mittleren 13. Jh.?
16:40-17:00 Kaffeepause
Sektion IV: Das 16. Jahrhundert - Umbruch oder Kontinuität?
Moderation: Prof. Dr. Winfried Eberhard (Leipzig)
17:00 Dr. Michael Scholz (Genthin), Die altmärkischen Klöster im
Jahrhundert der Reformation
17:40 Dr. Ulrich Schöntube (Berlin), Die Passion an altmärkischen
Emporen. Bestand - literarische und nichtliterarische Quellen
18:20 Dr. Mechthild Modersohn (Hamburg), Die Karriere eines Stendaler
Altares - oder: Der Weg aus den Niederlanden nach Stendal und Wien
19:00 Schlusswort (Prof. Dr. Ernst Badstübner (Berlin/Greifswald)
20:15 Konzert in der Marienkirche
Samstag, 27. 9. 2008
Vormittag (9:30): Besichtigung der Stendaler Kirchen Dom, St. Jacobi,
St. Petri, St. Annen
Dipl. Rest. Karoline Danz (Halle), Bemerkungen zu konservatorischen
Maßnahmen an Kunstwerken in Stendal
Nachmittag (ca. 14:00): Exkursion nach Werben (danach Rückkehr nach
Stendal, Ende um 18:00)
Die Tagung wird ausgerichtet vom Altmärkischen Museum Stendal und dem
Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas
an der Universität in Leipzig mit Unterstützung des Kunsthistorischen
Seminars der Humboldt-Universität zu Berlin
Organisation vor Ort:
Gabriele Bark
Konzeption und wissenschaftliche Leitung:
Dr. Jiri Fajt und Peter Knüvener MA
mit Unterstützung von Dr. Christian Popp
Tagungsort ist das Altmärkische Museum bzw. die Katharinenkirche,
Schadewachten 48
39576 Stendal
Fax:+49-(0)3931-65 17 00
Telefon:+49-(0)3931-65 17 09
Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten.
Weitere Informationen zum Programm demnächst unter:
www.uni-leipzig.de/gwzo/ oder www.arthistory.hu-berlin.de
Kontakt: gwzoaltrz.uni-leipzig.de
oder: Dr. Jiriö Fajt
GWZO
Luppenstraße 1b
04177 Leipzig
Quellennachweis:
CONF: Die Altmark 1300-1600 (Stendal, 24-27 Sept 08). In: ArtHist.net, 04.09.2008. Letzter Zugriff 18.06.2025. <https://arthist.net/archive/30741>.