ANN 12.09.2008

Initiative auf Abschaffung der Kuenstlersozialkasse

Pressestelle des BfK

[Anm. der Redaktion: Wir dokumentieren eine Presseerklärung des
Bundesverbandes freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) e.V.]

Auf die Initiative der Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg,
Bremen, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein
hin, die Künstlersozialkasse (KSK) abzuschaffen (siehe: Bundesdrucksache
558/1/08 vom 08.09.2008), sieht sich der Bundesverband freiberuflicher
Kulturwissenschaftler (BfK) e.V. zu der nachfolgenden Presseerklärung
verpflichtet:

Pressemitteilung

Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) e.V.
Vorstand
Geschäftsstelle: Adenauerallee 10, 53113 Bonn, vorstandb-f-k.de
Kontakt: Stefan Nies, Vorsitzender, Tel.. 0160-2254210

BfK: Künstlersozialkasse nicht abschaffen, sondern ausbauen!
Selbstständige Kulturschaffende durch soziale Absicherung stärken und so
die Qualität des kulturellen Angebots sichern

Die Initiative einiger Bundesländer, die Künstlersozialkasse
abzuschaffen, beruht auf Unkenntnis der kulturellen Berufswelt.
Angesichts der zunehmend wichtigen Rolle, die freischaffende Künstler,
Publizistinnen und Kulturwissenschaftler für das Kulturangebot in
Deutschland haben, sollte eher über den Ausbau der
Künstlersozialversicherung nachgedacht werden, als über ihre Abschaffung.

Für die abgabepflichtigen Kultureinrichtungen und Unternehmen wird sich
die Abschaffung auf Dauer sogar als nachteilig herausstellen. Denn mit
der vergleichsweise geringen Künstlersozialabgabe, die zusammen mit
einem staatlichen Zuschuss die Künstlersozialversicherung ermöglicht,
tragen sie zu einem dauerhaften, zuverlässigen und breiten Angebot
selbstständiger Kulturschaffender bei, auf deren Arbeit sie angewiesen
sind.

In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Anreize zur Existenzgründung
und zur Stärkung der Selbstständigkeit geschaffen worden. Forderungen
zur Abschaffung der Künstlersozialversicherung jedoch weisen in die
entgegen gesetzte Richtung: Ohne ausreichende soziale Absicherung sind
viele freie Kulturschaffende bei einem durchschnittlichen
Monatseinkommen von unter 1.100 Euro nicht mehr in der Lage, ihren Beruf
auszuüben.

Unter den Kulturwissenschaftlern und Kulturwissenschaftlerinnen, die für
Museen, Archive, Verlage, Medien und im Tourismus arbeiten, steigt der
Anteil der Selbstständigen stetig. Sie erbringen Leistungen hoher
Qualität im Bereich der Kultur, werden aber von der Künstlersozialkasse
oft nicht anerkannt. Nur wenige Selbstständige unter ihnen sind
angemessen sozial abgesichert. Der Bundesverband freiberuflicher
Kulturwissenschaftler (BfK) setzt sich für ihre unbürokratische
Einbeziehung in die Künstlersozialversicherung ein. Deren Zukunft sollte
ihre Ausweitung und Verbesserung sein, nicht ihre Abschaffung.

--
Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) e.V.
- Pressestelle -
presseb-f-k.de
www.b-f-k.de

Direkter Kontakt:
Thomas Hammacher
Kurfürstenstrasse 8-10
45138 Essen
Fon 0201 87 58 456
Fax 0201 87 58 457

Quellennachweis:
ANN: Initiative auf Abschaffung der Kuenstlersozialkasse. In: ArtHist.net, 12.09.2008. Letzter Zugriff 16.10.2025. <https://arthist.net/archive/30692>.

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