Wahlverwandtschaften
Zwischen kunsthistorischer Bestimmung und künstlerischer Strategie
Öffentliches Kolloquium des Kunsthistorischen Instituts der
Philipps-Universität Marburg
Wahlverwandtschaften in den Künsten werden von der Hoffnung bestimmt, dass
auch dort 'chemische' Gesetze gelten mögen, nach denen das
Aufeinandertreffen reaktionsfreudiger Komponenten faszinierende Kräfte
freisetzt, wodurch etwas Neues entsteht. Diese neuen Formationen wiederum
ziehen eine Vielzahl von Beziehungen und Entsprechungen nach sich, welche
selbst die Bedingungen ihrer Entstehung verwandeln und diversifizieren.
Deshalb bildet die Kunstgeschichte permanent Verwandtschaftsmodelle, indem
sie Bezüge und Vergleiche herstellt oder Ursprünge und Filiationen sucht.
Aber auch Künstler und Künstlerinnen wählen sich seit Jahrhunderten
Bezugsgrößen und Referenzpunkte, zu denen sie sich ins Verhältnis setzen.
Wahlverwandtschaften betreffen also gleichermaßen produktions- wie
rezeptionsästhetische Aspekte und lenken so die Aufmerksamkeit auf den
Vorgang der Objektwahl selbst.
Das Kolloquium geht den wissenschaftlichen Funktionsweisen von Affinitäten
in historischer wie aktueller Perspektive nach und untersucht zugleich den
Aufbau und die Pflege von Beziehungen als eine künstlerische Strategie.
Programm
Mittwoch, 18. Juni 2008
Hörsaal des Ernst von Hülsen-Hauses, Biegenstraße 11, Marburg
14.15 Uhr Begrüßung: Eva-Bettina Krems, Einführung: Dietmar Rübel
14.30 Uhr Moderation: Christian Berger
Annika Höppner
Die Morgenröte des neuen Adels.
Auroradarstellungen in venezianischen Villen und Palästen
Anastasia Dittmann
"Imitation is the means, not the end, of art."
Peter Paul Rubens und Sir Joshua Reynolds über die Grammatik antiker
Skulptur
16.00 Uhr Kaffee
16.30 Uhr Moderation: Angela Matyssek
Christian Berger
Zwei Akademiker auf Abwegen: Degas und "Monsieur Ingres"
Dietmar Rübel
"What are the Wild Waves Saying?"
Künstler auf der Suche nach dem Wunderbaren
18.00 Uhr Pause
18.30 Uhr Abendvortrag, Moderation: Hubert Locher
Werner Busch (Freie Universität Berlin)
Claude Lorrain in England. Constables und Turners Reaktion
Anschließend Umtrunk im Garten des Ernst von Hülsen-Hauses
Organisiert von Christian Berger, Annika Höppner und Dietmar Rübel
Philipps-Universität Marburg
Kunstgeschichtliches Institut
Biegenstraße 11
35037 Marburg
Tel.: 06421 28 24322
Fax: 06421 28 28951
E-Mail: heimelfotomarburg.de
http://www.uni-marburg.de/fb09/khi
Unterstützt durch den Ursula Kuhlmann-Fonds
Das Programm finden Sie online unter:
http://www.uni-marburg.de/fb09/khi/aktuelles/wahl
Reference:
CONF: Wahlverwandtschaften (Marburg, 18 Jun 08). In: ArtHist.net, May 28, 2008 (accessed Jul 4, 2025), <https://arthist.net/archive/30517>.