Transkulturelle Perspektiven afrikanischer Kunst/Geschichte
Universitätsvorlesung
Kunsthistorisches Institut, Koserstraße 20, 14195 Berlin, HS B
Dienstags 18.00-20.00 Uhr
Die Etablierung der Kunstgeschichte als universitäre Disziplin und die
Institutionalisierung des Kunstmuseums erfolgten zeitgleich mit der
europäischen Okkupation des afrikanischen Kontinents. Die
Kunstproduktion Afrikas und der afrikanischen Diaspora wurde aus dem
kunsthistorischen Kanon ausgegrenzt, als das "Andere", "Primitive"
deklariert und mithin marginalisiert. Die Frage nach den Konsequenzen
dieser engen Verbindung von Fach- und Kolonialgeschichte und die
Tatsache, dass die Kunstproduktion afrikanischer Provenienz ein
wesentlicher Bestandteil des zeitgenössischen Kunstgeschehens ist,
motivieren diese Vorlesungsreihe. Es gilt, die Diskurse zu
hinterfragen, in denen sich eine kategoriale Vorstellung des
"Afrikanischen" gebildet und verfestigt hat und sie in eine
ideologiekritische Perspektive zu rücken. Dies setzt eine Analyse der
Wahrnehmung und Verhandlung kultureller Differenz voraus und stellt
weiterhin zur Diskussion, in welchen Relationen sich bestimmt, was
jeweils Kunst, ästhetisches Objekt oder ästhetische Erfahrung genannt
werden kann. Mit der Pluralität der Perspektiven vervielfältigen sich
die Kunst/Geschichten und leisten so dem Bewusstsein für "Multiple
Modernities" Vorschub.
Di, 22. April 2008 Christian Kravagna (Wien)
Travelling Africa: Das Motiv der Reise
in der afrikanischen Moderne
Di, 29. April 2008 Sylvester Okwunodu Ogbechie (Santa Barbara)
The Historical Life of Objects:
Ethnography, African Arts
and the Challenge of Contemporaneity
Di, 06. Mai 2008 Julien Enoka-Ayemba (Berlin)
"Nollywood", die Videofilmfabrik aus
Nigeria: Zwischen Autonomie, Empowerment und Kritik
Di, 13. Mai 2008 Robert Farris Thompson (New Haven)
Staccato Incandescence: The Shared
Aesthetic Organizing
Principles of Afro-Atlantic Music,
Dance and Art
Di, 20. Mai 2008 Yacouba Konaté (Abidjan)
Dakar Biennale: Stakes and Controversies
Di, 27. Mai 2008 Joseph Adandé (Cotonou)
Experiencing Art: The African Way
Di, 03. Juni 2008 Viktoria Schmidt-Linsenhoff (Trier)
"Negerkunst" in Deutschland. Hannah
Höch, Carl Einstein und Sigmar Polke
Di, 10. Juni 2008 Gabriele Genge (Düsseldorf)
Bild und Artefakt in der afrikanischen
Konzeptkunst
Di, 17. Juni 2008 Elizabeth Harney (Toronto)
Stories of Avant-gardism and
Contemporary Practice
Di, 24. Juni 2008 Chika Okeke-Agulu (University Park)
The Art Society and the Making of
Postcolonial Modernism in Nigeria
Di, 01. Juli 2008 Salah M. Hassan (Ithaca)
African Modernism: Global Modernities
and the Logic of Inseparability
Di, 08. Juli 2008 Lydia Haustein (Berlin)
Von "Africa Shox" zu "Windowlicker" und
die Stereotypisierung afrikanischer Kulturen
Di, 15. Juli 2008 Hans Ulrich Obrist (London)
A Protest against Forgetting
Drei Abende zum afrikanischen Film in Zusammenarbeit mit dem Kino
Arsenal: 21. Mai, 19.00 Uhr / 18. Juni, 21.00 Uhr / 16. Juli, 21.00 Uhr.
Programm: www.fdk-berlin.de/arsenal
Eine Veranstaltung des Kunsthistorischen Institutes der Freien
Universität Berlin in Kooperation mit der Professur für Postcolonial
Studies,
Akademie der bildenden Künste Wien
Quellennachweis:
ANN: Transkult. Perspekt. afrikanischer Kunst/Geschichte (FU Berlin). In: ArtHist.net, 01.04.2008. Letzter Zugriff 22.12.2024. <https://arthist.net/archive/30301>.