Podiumsdiskussionen (8. und 22. Mai 2008)
im Rahmen der Ausstellung
"100 Jahre Deutscher Werkbund ? Lebensräume im Wandel"

im Kunstverein "Talstrasse" e.V. in Halle an der Saale
vom 24.04.-01.06.2008

Projektbeschreibung:

1907 wurde der Deutsche Werkbund in München gegründet, die bedeutendste
kulturelle Organisation avantgardistischer Architekten, Künstler,
Kunsthandwerker und Unternehmer. Ziel dieses Zusammenschlusses von
Künstlern und Betrieben war es, Deutschland aus seiner rückständigen
Position im Bereich des Industrie-Designs gegenüber führenden
Industrieländern wie England herauszuführen.

Seit 1910 trat der deutsche Werkbund in erster Linie durch Ausstellungen
hervor, die durch ihre Themen, Präsentation und die Auswahl der Exponate
ein Spiegelbild der progressiven Gedanken der Zeit darstellten, z.B. 1914
durch die Werkbundausstellung in Köln, 1924 in Berlin durch die
Ausstellung »Form ohne Ornament«. Die Auswirkungen des Werkbundes waren
so bedeutend, dass es auch in anderen Staaten zu Werkbund-gründungen kam.

Seit einigen Jahren, seit neben anderen Faktoren vor allem die
demographische Entwicklung nahezu sämtlicher Industriestaaten ein Ende des
Wachstums, jedenfalls die Schrumpfung ganzer Städteregionen,
wahrscheinlich werden lässt, beschäftigen sich Städteplaner, Künstler
und Architekten mit Stadtreparatur, Stadtrück- und -umbau. Erneut plant
vor diesem Hintergrund der Deutsche eine Modellsiedlung im Norden Münchens
mit 400 Wohnungen. Diese Werkbundsiedlung »Wiesenfeld«, stellt ein
hoch-verdichtetes Viertel von freistehenden Türmen dar, kombiniert mit
Häusern, umgeben von Privatgärten, Plätzen, Wegen, dessen Mitte ein
Kindergarten mit Schwimmbad einnimmt. Das favorisierte Lösungsmodell setzt
eine der heutigen Vorstellungen vom neuen Wohnen in der Stadt um.

Angesichts einer Neuorientierung des Städte- und Wohnungsbaus zu Beginn
des 21. Jahrhunderts wird neben den zwei für das Bauen des 20.
Jahrhunderts maßgeblichen Werkbundsiedlungen Dresden-Hellerau und der
Weißenhofsiedlung in Stuttgart auch die geplante Siedlung Wiesenfeld aus-
und zur Diskussion gestellt. Ein gezielter Überblick wird anhand von
Modellen, Möbeln, Animationen und Accessoires gegeben. In Ergänzung
präsentiert die Landesarchitektenkammer Sachsen-Anhalt die Ergebnisse des
Architekturpreises des Landes in der STUDIO-Galerie des Vereins.

Die Schau wird durch einen Vortrag und zwei Podiumsdiskussionen ergänzt.

Ablauf Podiumsdiskussionen:

1. Donnerstag, 8. Mai 2008, 19 Uhr
Thema: »Der Deutsche Werkbund & Reformbewegung zu Beginn des 20.
Jahrhunderts und heute«

19:00 Uhr
Begrüßung

19:15 Uhr
Podiumsdiskussion, Moderation Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Paderborn)

Es diskutieren:
Prof. Dr. Ing. Fritz Neumeyer (Berlin), Fachgebiet
Architekturtheorie der TU Berlin

Prof. em. Dr. Jürgen Paul (Dresden), Philosophische Fakultät der TU
Dresden

Bernd Sikora (Leipzig), Vorsitzender des Deutschen Werkbunds

20:00 Uhr

Publikumsfragen, Moderation Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Paderborn)

2. Donnerstag, 22. Mai 2008, 19 Uhr
Thema: »Lebensraum im 21. Jahrhundert – Herausforderungen im
Angesicht schrumpfender und wachsender Städte in Deutschland«

19:00 Uhr
Begrüßung

19:15 Uhr
Podiumsdiskussion, Moderation Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Paderborn)

Es diskutieren:

Prof. Dipl.-Ing. Ralf Niebergall (Magdeburg), Präsident der
Architektenkammer Sachsen-Anhalt

Prof. Dr. Omar Akbar (Dessau), Direktor Stiftung Bauhaus Dessau

Dr. Thomas Pohlack (Halle), Beigeordneter im Geschäftsbereich Planen,
Bauen u. Straßenver-kehr der Stadt Halle (Saale)

Dr. Hans-Joachim Gottschalk (Magdeburg), Staatssekretär des Ministeriums
für Landesentwicklung u. Verkehr in Sachsen-Anhalt

20:00 Uhr

Publikumsfragen, Moderation Prof. Dr. Eva-Maria Seng (Paderborn)

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Um Anmeldung wird gebeten.

Kunstverein "Talstrasse" e.V.
Talstraße 23
06120 Halle (Saale)

Weitere Informationen: http://www.kunstverein-talstrasse.de/