CFP 05.02.2008

Antisemitischer Film (Laupheim, 29-30 May 08)

PD Dr.

C a l l f o r P a p e r s

9. Laupheimer Gespräche
zum Thema:

"ANTISEMITISCHER FILM"

Donnerstag, 29. Mai 2008, 14 Uhr, bis Freitag, 30. Mai 2008, 13 Uhr

Kulturhaus Schloss Großlaupheim -
Museum zur Geschichte von Christen und Juden
Claus-Graf-Stauffenberg-Straße 15
88471 Laupheim

Wie kaum ein vergleichbares Medium setzte Joseph Goebbels den Film als
massenwirksames Propagandamittel gegen die jüdische Bevölkerung ein.
Dem Propagandaminister war bewusst, dass nur die rigorose
Instrumentalisierung modernster Medien zur gewünschten Steigerung des
Hasses gegen Juden führen konnte - und der Film war das ideale Mittel
hierfür. Goebbels' Strategie ging auf, denn die karikierende
Verzerrung und perfide Verteufelung jüdischer Menschen in Filmen wie
"Robert und Bertram", "Die Rothschilds", "Der ewige Jude" oder "Jud
Süß" fielen auf fruchtbaren Boden: Die Propagandafilme förderten die
Deportationen und unterstützten die Vernichtung der europäischen Juden.
Die 9. Laupheimer Gespräche am 29. und 30. Mai 2008 zum Thema
"Antisemitischer Film" wollen daher die Fragen nach Ursachen,
Geschichte und Auswirkungen der antisemitischen Filmproduktion stellen
sowie die Hintergründe ihrer Entstehung, ihrer Mechanismen aber auch
ihr Nachleben und ihre Faszination, die bis heute anhält, beleuchten.
Als Themenfelder der Tagung, die vom Haus der Geschichte Baden-
Württemberg und dem Kulturamt der Stadt Großlaupheim organisiert wird,
könnten - neben Einzelanalysen von Fallbeispielen - folgende Fragen
fokussiert werden:

- Was ist Antisemitismus im Film ? oder
- Was ist ein "antisemitischer Film"?
- Welche Vorgeschichte hatte der antisemitische Film vor 1933?
- Wo beginnt filmischer Antisemitismus?
- In welchem Kontext entstanden im Einzelnen diese Filmproduktionen?
- Wie funktionierte die politische Kontrolle des filmischen
Antisemitismus?
- Wie wirkte sich der Antisemitismus im Film nach 1945 aus?
- Wie zeigt er sich bis heute?

Der Call for Papers richtet sich insbesondere an jüngere
Wissenschaftler wie Historiker, Kunsthistoriker, Theater- und
Medienwissenschaftler oder Politologen, die jüngst über das Themenfeld
gearbeitet haben. Erbeten werden

bis zum 29. Februar 2008

jeweils Exposés im Umfang von maximal einer halben bis einer ganzen
Seite für dreißigminütige Beiträge an

seidlhdgbw.de

Die Referenten erhalten die Reise-, Übernachtungs- und
Verpflegungskosten erstattet sowie ein Honorar von 250 Euro. Da ein
Tagungsband zum Thema geplant ist, werden die Referenten gebeten, im
Anschluss an die Tagung bis Ende des Jahres 2008 ein druckfertiges
Manuskript zu erstellen, weshalb die Beiträge bisher unveröffentlicht
sein sollten.

Konzept und Organisation:
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
PD Dr. Ernst Seidl
Urbansplatz 2
70182 Stuttgart
Tel.: 0711 212 3996
seidlhdgbw.de

in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Laupheim

Quellennachweis:
CFP: Antisemitischer Film (Laupheim, 29-30 May 08). In: ArtHist.net, 05.02.2008. Letzter Zugriff 10.05.2025. <https://arthist.net/archive/30084>.

^