Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung
"die stadt von morgen". Beiträge zu einer Archäologie des Hansaviertels
Berlin
Tagung 5.-7.7.07
Akademie der Künste am Hanseatenweg
Berlin
Konzept: Annette Maechtel und Kathrin Peters,
in Projektpartnerschaft mit dem werkunbundarchiv - museum der dinge,
Berlin, und mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Preußische
Seehandlung.
1957 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Berlin errichtet, galt
das Hansaviertel als Modell einer modernen Stadt: grün,
nachbarschaftlich und funktional. Was heute ein Baudenkmal ist, sollte
damals ein Neuanfang werden. Es ging um nichts weniger als um ein
Programm ästhetischer (Um-)Erziehung, das sich bis hin zu Konzepten von
Familie und Gemeinschaft, Arbeit und Freizeit, Technologie und Konsum
erstreckte. Die Tagung fragt daher nach den Verflechtungen von Politik
und Ästhetik im Westdeutschland der ausgehenden 1950er Jahre. Wie sind
Räume und Dinge kulturell wirksam geworden? Welche Bilder, Träume und
Ausblendungen sind dem Wiederaufbau eingelagert? Und was sollte es
eigentlich heißen, ein 'modernes Leben' zu führen?
Er werden sowohl neue Forschungsarbeiten zur Geschichte der Interbau und
des Hansaviertels als auch Untersuchungen zum breiteren Kontext der
Nachkriegsmoderne präsentiert. Die architekturhistorischen,kultur- und
kunstwissenschaftlichen Beiträge werden durch künstlerische
Präsentationen, ein Kurzfilmprogramm und eine Literaturprogramm ergänzt.
Nähere Informationen: http://www.diestadtvonmorgen.de
Do, 5.7.
17.00 (Eingangsfoyer) Begrüßung: Robert Kudielka (Akademie der Künste,
Berlin, Direktor der Sektion Bildende Kunst)
anschließend Ausstellungsrundgang mit den Kuratorinnen Christine
Heidemann/Annette Maechtel (beide Berlin)
18.30 (Clubraum) Einführung: Kathrin Peters (HGB Leipzig/Berlin)
19.00 Auftaktvortrag: Christoph Asendorf (Europa-Universität Viadrina,
Frankfurt/Oder): "One World" oder "Verlust der Mitte"? Kunst,
Konsumkultur und Kulturkritik in den 1950er Jahren
Fr, 6.7.
10.00-13.00 SEKTION 1: Interbau 57 und die Politik der Repräsentation
Moderation: Friedrich von Borries (raumtaktik, Berlin)
Sandra Wagner-Conzelmann (TH Darmstadt): Die Sonderausstellung "die
stadt von morgen" als Programmatik von gestern
Steffen de Rudder (Bauhaus-Universität Weimar): Missionsgedanke und
Moderne: Die Berliner Kongresshalle im Kalten Krieg. Zur politischen
Programmierung eines Westberliner Wahrzeichens
Stephanie Warnke (ETH Zürich/Berlin): Kalter Krieg, heiße Medien. Berlin
in der Architekturkritik
14.00-17.30 SEKTION 2: "Stunde Null" als ästhetisches Projekt
Moderation: Knut Ebeling (Berlin):
Kathrin Peters (HGB Leipzig/Berlin): Fußgängerzone. Bilder von
"aufgelockerten", "autogerechten" und "gemordeten" Städten um 1960
Susanne Leb (FU Berlin): Zeitlos schön, ewig modern. Gibt es eine Kunst
des Posthistoire?
Hanne Loreck (HfbK Hamburg): Räumliche Phantasien und Phantasmen der
ausgehenden 1950er Jahre
17.30 Ein GPS Rundgang zwischen Kultur und Architektur des Hansaviertels
- das Projekt "stadtfinden_moderne" von Tido von Oppeln/Matthias Ott
(Berlin)
20.00 (Studio) KURZFILMPROGRAMM: Stadt von Heute:Verkehrslösung und
Utopieverlust. Kuratiert und eingeleitet von Florian Wüst (Berlin)
Samstag, 7.7.
10.00-13.00 SEKTION 3: Ordnung und Gemeinschaft
Moderation: Annette Maechtel (Berlin)
Johanna Hartmann (Berlin): "Aber wenn die Frau aus ihren Grenzen tritt,
ist es für sie noch viel gefährlicher". Geschlechtermodelle für die
Stadt von morgen
Schamma Schahadat (Universität Tübingen): Vom Gemeinschaftsentwurf zum
Familienentwurf? Wohnraum in Theorie und Praxis zwischen 1920 und 1970
Jesko Fezer (Berlin): Über das Hansaviertel hinaus. Selbstkritik als
planerisches Projekt
14.00-17.00 SEKTION 4: "Wir wohnen gern modern"
Moderation: Tido von Oppeln (Berlin)
Renate Flagmeier/Nicola von Albrecht (werkbundarchiv - museum der dinge,
Berlin): Sich einrichten. Die Wohnberatung des Werkbundes
Irene Nierhaus (Universität Bremen): Pastor/ale: Wohnlandschaft als
Re-Territorialisierung der Nachkriegsgesellschaft
Oliver Elser (Wien): Learning from. Ein Münchner Remake des
Aalto-Gebäudes und der Versuch einer
Blockrandschließung
17.00 FILM: "Zurück in die Stadt von morgen" (D 2005, 23 Min.) von
Michaela Schweiger (Burg Giebichenstein Halle/Berlin), in Anwesenheit
der Künstlerin
18.00 Abschlussdiskussion
Moderation: Angela Lammert (Akademie der Künste, Berlin)
20.00 (Studiofoyer) LITERATURPROGRAMM: "Das soll nun eine neue Stadt
sein". Jonas-Philip Dallmann, Claudius Hagemeister und Harald
Martenstein lesen neue Texte zum Wiederaufbau. Vorgestellt und
eingeleitet von Sebastian Orlac. Im Anschluss Musik
Während der Tagung zeigt die KünstlerInnengruppe Stadt im Regal:
"Bungalow im Sesselclub" (Dokumentation der Arbeit Bungalow 2000).
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Tagung: Eintritt frei
Filmprogramm: Eintritt Euro 5 / 3 ermäßigt
Literaturprogramm: Eintritt 5 / 4 ermäßigt
Kartenreservierung: Tel. (030) 20057-2000
Im Rahmen von "die stadt von morgen",ein Projekt von Annette Maechtel,
Christine Heidemann und Kathrin Peters in Kooperation mit der Akademie
der Künste und ermöglicht mit Mitteln des Haupstadtkulturfonds.
Reference:
CONF: "stadt von morgen" (Berlin, 5.-7.7.07). In: ArtHist.net, Jun 20, 2007 (accessed Apr 25, 2025), <https://arthist.net/archive/29383>.