ÜBER WASSER / UNTER STROM
Die Elbe in Wissenschaft, Film und Literatur
Begleitprogramm zur Ausstellung "ALLES IM FLUSS. Ein Panorama der
Elbe"
Teil II: April bis Juni 2007
Donnerstags, 19 Uhr, Forum des Altonaer Museums
Eintritt: 4,- EUR, erm. 2,- EUR
[redaktionelle Auswahl H-ArtHist; das vollständige Programm finden Sie auf
www.altonaermuseum.de]
Donnerstag, 12. April 2007, 19 Uhr
Vortrag
Prof. Dr. Hartmut Böhme: Stadt Land Fluss. Zur Kulturgeschichte
Hamburgs und der Elbe.
Wasser prägt Kulturen: man unterscheidet Fluss-, binnenmeerische
und ozeanische Kulturtypen. Hamburg und der Fluss Elbe sind
untrennbar. Er öffnete auch den meerischen und ozeanischen
Horizont, der den Stolz der Stadt ausmacht. Es wird dargestellt, in
welcher Weise die geschichtliche Entwicklung Hamburgs vom fluidalen
Element bestimmt wurde. Beispiele aus der Literatur und der
Kunstgeschichte veranschaulichen auch auf der symbolischen Ebene
die unauflösliche Symbiose von Strom, Geld und Stadt.
Hartmut Böhme ist Professor für Kulturtheorie an der Humboldt-
Universität zu Berlin. Seit den achtziger Jahren beschäftigt er
sich mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur und hat zahlreiche
Veröffentlichungen vorgelegt, u. a. zur Kulturgeschichte des
Wassers (1988) und zu den Elementen Feuer, Wasser Erde Luft (1996).
Donnerstag, 10. Mai 2007
Vortrag
Dr. Stephan Oettermann: Blick im Fluss. Wie in den "Moving
Panoramas" das moderne Sehen gelernt wurde
Die Idee der möglichst authentischen Nachahmung einer Schiffsreise
war die Grundlage für das "Pleorama", das 1831 in Berlin entstand.
Neben Panorama und Diorama sollte es eine der wichtigsten
Bildmaschinen werden, mittels derer das 19. Jahrhundert das moderne
Sehen lernte. In Amerika zeigten "Moving Panoramas" Schiffsreisen
auf dem Mississippi, dem Ohio oder dem Rhein. Auf den viel
kleineren "Längenpanoramen" waren auch Hamburger Themen zu sehen.
Am bekanntesten ist vielleicht "Das Panorama einer Reise von
Hamburg nach Altona" der Brüder Suhr.
Stephan Oettermann ist Stadtarchivar von Gerolzhofen in
Unterfranken. Als Kulturhistoriker interessiert er sich für die
Geschichte der öffentlichen Vergnügungen. Eines seiner Bücher hat
das Thema "Panorama. Geschichte eines Massenmediums".
Donnerstag, 14. Juni 2007, 19 Uhr
Gespräch
Dirck Möllmann & Barbara Engelschall: Beuys I. Das Spülfeld-Projekt
als "Soziale Plastik" und ökologische Pflanzung
Joseph Beuys plante auf dem stark vergifteten Spülfeld in
Altenwerder 1983 eine Pflanzung mit über 800.000 Setzlingen zur
Renaturierung des Geländes. Woher bezog Beuys seine botanischen
Inspirationen und welche Entwicklung hat das Gelände nach dem
Verbot seiner Pläne genommen? Im Sinne seiner Vision einer
"Sozialen Plastik" sollte dieses Vorhaben Impulse geben für eine
neue ökologische Ausrichtung der Politik in der Hansestadt. Welche
Rolle spielt dabei das Konzept der Nachhaltigkeit, das heute
unverzichtbar geworden ist? Fragen zu Kunst und Ökologie werden am
Beispiel des Spülfeld-Projekts in einem offenen Gespräch erörtert.
Dirck Möllmann, Kunsthistoriker, kuratierte den Beuys-Raum in der
Elbe-Ausstellung. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter
freiberuflich unter anderem für die Hamburger Kunsthalle und
organisiert Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst.
Barbara Engelschall, Diplom-Biologin, ist als Gutachterin und
Umweltpädagogin in Hamburg tätig. In Exkursionen und Ausstellungen
thematisiert sie die Verbindung von Natur und Kulturgeschichte.
Ausstellung "ALLES IM FLUSS. Ein Panorama der Elbe"
bis 15. November 2007
Altonaer Museum
für Kunst und Kulturgeschichte
Museumstraße 23
22765 Hamburg
Tel. 040 42811 3582
infoaltonaermuseum.de
www.altonaermuseum.de
Quellennachweis:
ANN: Begleitprogramm zur Ausstellung "Alles im Fluss" (Hamburg). In: ArtHist.net, 08.03.2007. Letzter Zugriff 27.12.2024. <https://arthist.net/archive/29132>.