CONF 07.02.2007

Cube Hamburg (Hamburg 06 Feb 07)

Podiumsdiskussion zum Cube Hamburg mit Gregor Schneider

14. Februar um 19 Uhr vor dem Kupferstichkabinett
in der Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg
Eintritt frei

Teilnehmer: Gregor Schneider, Künstler
Prof. Dr. Hubertus Gaßner, Direktor der Hamburger Kunsthalle
Silke Müller, Stern
Ahmet Yazici, Bündnis der islamischen Gemeinden
Joachim Reinig, Architekt

Hamburg, 30. Januar 2007 - Zwei Tage nach Beginn der Bauarbeiten für
Gregor Schneiders schwarzen Kubus (14 x 13 x 13 m) lädt die Hamburger
Kunsthalle zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit dem Künstler ein.
Schneiders Cube Hamburg steht im Zusammenhang mit der Ausstellung Das
schwarze Quadrat. Hommage an Malewitsch, die am 22. März 2007 in der
Hamburger Kunsthalle eröffnet wird. Der Kubus wird auf dem Plateau
zwischen der Galerie der Gegenwart und dem Gründungsbau der Hamburger
Kunsthalle realisiert.

Gregor Schneider, geboren 1969 in Rheydt/Mönchengladbach, wurde durch
sein bereits vor über zwanzig Jahren begonnenes Projekt Haus u r
international bekannt. Dieses Interieur wurde 2001 in den Deutschen
Pavillon nach Venedig ,transplantiert', wo dem Künstler der Goldene Löwe
der Biennale verliehen wurde. 2005 wurde Schneider erneut eingeladen,
ein Projekt für die Biennale zu realisieren. Er schlug vor, einen
schwarzen Kubus auf dem Markusplatz aufzustellen. Die italienischen
Behörden untersagten jedoch die Realisierung, aus Sorge, der Kubus könne
aufgrund seiner Ähnlichkeit mit der Kaaba in Mekka religiöse Gefühle von
Muslimen verletzen.
Obwohl es von muslimischer Seite keinerlei Kritik an Schneiders Arbeit
gab, wurde das Verbot aufrechterhalten. Im Februar 2006 sollte der Kubus
vor dem Hamburger Bahnhof, dem Museum für Gegenwartskunst in Berlin,
realisiert werden. Doch auch dieses Vorhaben wurde kurzfristig abgesagt,
was zur weiteren Skandalisierung von Schneiders Arbeit beitrug.

Der Künstler will seine Arbeit jedoch nicht als eine Provokation
verstanden wissen, sondern - im Gegenteil - als Referenz an einen der
ältesten Gottesräume der Welt, die Kaaba. Obwohl Form, Format, Material
und Funktion nicht mit dem islamischen Heiligtum identisch sind, gab die
inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Bauwerk Schneider einen
wichtigen Impuls für seine Arbeit, die er auch als Appell zu einem
aktiveren Dialog zwischen den Religionen und Kulturen versteht.
Wenngleich der Bezug zur Kaaba kunsthistorisch gesehen nicht der
einzige, vielleicht nicht einmal der wichtigste Aspekt ist, wird er im
Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung stehen.

Ziel der Veranstaltung ist, möglichen Befürchtungen und Ängsten zu
begegnen und die mit dieser Arbeit verbundene Chance des Dialogs
weiterzuführen.

Für weitere Rückfragen:
Michaela Hille
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hamburger Kunsthalle
Tel.: ++49-(0)40 -428 131-204 Fax 428 54-29 78
E-Mail: hillehamburger-kunsthalle.de

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Quellennachweis:
CONF: Cube Hamburg (Hamburg 06 Feb 07). In: ArtHist.net, 07.02.2007. Letzter Zugriff 13.01.2025. <https://arthist.net/archive/28968>.

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