StadtBild und Denkmalpflege
Konstruktion und Rezeption von Bildern der Stadt
Internationale Tagung
gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung
Technische Universität Dresden, 19./ 20. Januar 2007
Vorläufiges Tagungsprogramm
Freitag, 19. Januar 2007
9.00 Uhr: Begrüßung
9.15 Uhr: Einleitung in das Tagungsthema
Hans-Rudolf-Meier, Dresden
Sektion 1 Konstruktion und Wahrnehmung von Stadtbildern
9.45 Uhr: Einführung zur Sektion 1
Sigrid Brandt, Dresden
10.00 Uhr: Wie kommt die Stadt ins Bild?
Andreas Beyer, Basel
10.30 Uhr: Stadtbild und Stadtarchäologie
Matthias Untermann, Heidelberg
11.00 Uhr: Diskussion
11.20 Kaffeepause
11.40 Uhr: Die preußische Baubürokratie und das Bild von der
aufgeklärten, geordneten Stadt
Ulrich Reinisch, Berlin
12.10 Uhr: Die ausgestellte Stadt: Musealisierung als
Vermittlungsfunktion im städtischen Leben
Michael Müller, Bremen
12.40 Uhr: Diskussion
13.00 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr: Sexualisierung und Heterogenisierung. Städtebilder im
Konkurrenzkampf
Martina Löw, Darmstadt
15.00 Uhr: (Altstädte im Film; Titel ausstehend)
Hans-Georg Lippert, Dresden
15.30 Uhr: Diskussion
15.50 Uhr: Kaffeepause
16.10 Uhr: Düsterer Hintergrund und reizende Reste – zum Bild der alten
Stadt in den Projekten der Avantgarde
Thomas Will, Dresden
16.40 Uhr: Dienst am Bild oder Die Rückkehr des Verdrängten. Altstadt
zwischen Authentizitätsbehauptung und Sinnstiftung
Gerhard Vinken, Düsseldorf
17.10 Uhr: Bild und Realität der Stadt, oder: Der Flaneur auf der Flucht
Gerd De Bruyn, Stuttgart
17.40 Uhr: Diskussion
Sonnabend, 20. Januar 2007
Sektion 2: Stadtbilder in der Denkmalpflege und im zeitgenössischen
Städtebau
9.00 Uhr: Einführung in die Sektion 2
Gunther Wölfle, Dresden
9.15 Uhr: Stadtstruktur und Stadtbild in der Denkmalkunde – das Beispiel
Bamberg
Thomas Gunzelmann, München
9.45 Uhr: Stadtgestalt, Zeichentheorie, Architekturpsychologie - welchen
Stellenwert haben diese in denkmaltheoretischen Überlegungen?
Holger Brülls, Halle
10.15 Uhr: Diskussion
10.35 Uhr: Kaffeepause
11.00 Uhr: Substanz oder Bild? - Stadtbild und Denkmalbedeutung in der
praktischen Denkmalpflege
Frank Pieter Hesse, Hamburg
11.30 Uhr: Auseinandersetzung mit ästhetischen Kategorien in
Denkmalpflege und Heimatschutz um 1900 und um 1975 (Arbeitstitel)
Marion Wohlleben, Zürich
12.00 Uhr: Diskussion
12.20 Uhr: Mittagspause
14.00 Uhr:
Die Macht der Bilder - vom Virtuellen und Realen in der Architektur der
neuen Einkaufszentren
Martin Thumm, Hildesheim
14.30 Uhr: Stadtbilder und Denkmalpflege
Wilfried Lipp, Linz
15.00 Uhr: Diskussion
15.20 Uhr: Kaffeepause
15.40 Uhr: Die Paradoxie des neuen Historismus am Beispiel der
„kritischen Rekonstruktion“ in Berlin und Beirut
Katharina Brichetti, Berlin
16.10 Uhr: Stadtbilder der zeitgenössischen Peripherie: vom Befund zum
Entwurf
Vittorio Magnago Lampugnani, Zürich/Mailand
16.40 Uhr: „Virtuelle Stadt des Erinnerns“ als Herausforderung für die
Stadtentwicklung
Jürg Sulzer, Dresden
17.10 Uhr: Abschlussdiskussion
Tagungsbeitrag:
30 Euro; Studierende und FUMDuS-Mitglieder 10 Euro
zu überweisen auf Konto 85001522, Deutsche Bundesbank, Filiale Dresden
BLZ 850 000 00, Verwendungszweck: 701271/52
Aktuelle Informationen unter:
http://www.masterstudium-denkmalpflege.de
oder
http://www.arch.tu-dresden.de/ibad
Anmeldung:
Tagung StadtBild und Denkmalpflege
c/o Peggy Torau, Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und
Denkmalpflege IBAD
TU Dresden, 01062 Dresden
Tel. 0351-463 395 00, Fax. -463 395 01, E-Mail: Peggy.Torautu-dresden.de
Das Thema:
In den letzten Jahren ist ein markanter Anstieg an Forschungsaktivitäten
zum Thema »Stadtbilder« zu konstatieren, wobei sich hauptsächlich
Historiker und Sozialwissenschaftler mit Bildern und Repräsentationen
von Städten zu befassen scheinen. Jene Disziplinen, die sich mit der
materiellen Stadt beschäftigen und dabei sowohl in ihren
Planungsprozessen als auch der Vermittlung ganz wesentlich auf
Bildmedien abstützen – also Architektur, Denkmalpflege und Stadtplanung
– sind bislang in dieser Debatte auffällig wenig präsent. Offensichtlich
stehen in diesen Fachrichtungen die Auseinandersetzungen mit ikonischen
Erkenntnismodellen erst am Anfang. So hat kürzlich auch Thomes Sieverts
zu Recht moniert, dass bisher »die Stadt- und Regionalplanung (…) die
Wahrnehmungsfrage systematisch aus ihrer Arbeit« ausgeklammert habe. Das
gilt weitgehend auch für die Denkmalpflege, die erst jüngst und
zögerlich begonnen hat, sich mit der Leistung und Bedeutung ikonischer
Erkenntnis- und Vermittlungsprozesse zu befassen.
Diese Reflexionen sollen an der Tagung im Gespräch über die Disziplinen
hinweg vertieft werden. Zu fragen ist unter anderem nach der Genese,
Produktion und Medialität von Stadtbildern, ihrer Funktion und
Verführungskraft sowie den dadurch generierten oder artikulierten
Wünschen. Gerade weil Denkmalpflege und Stadtplanung in ihrer Tradition
und Aufgabenbeschreibung von materieller Substanz und haptischen
Strukturen ausgehen, hat man sich in diesen Disziplinen mit
bildgenerierten und bildorientierten Argumentations- und Denkweisen zu
beschäftigen und diese zu erforschen. Erst in der Auseinandersetzung mit
den Stadtbildern liegen die Voraussetzungen, um die Differenz zu den
nicht ersetzbaren räumlich-sinnlichen Erfahrungen zu vermitteln.
Zugleich dürfte es von Gewinn sein, den nicht auf Zweidimensionalität
beschränkten Bildbegriff für die hier relevanten Aspekte, d. h. für
mentale und virtuelle sowie körperlich erfahr- und begehbare Bilder, zu
reflektieren.
Erfahrungen anderer Projekte, die sich mit den Möglichkeiten und Grenzen
bildlicher Erkenntnismodelle beschäftigen, sollen ebenso mit in die
Diskussionen einfließen, wie Erfahrungen aus der Praxis von Stadtplanung
und städtebaulicher Denkmalpflege. Vertreten sind demnach die
Disziplinen Kunstwissenschaft, Denkmalpflege, Architektur,
Stadtbaugeschichte, Stadtplanung sowie Geographie, Soziologie und
Archäologie.
Dabei haben wir unsere Fragen an Wissenschaftler gerichtet, die sich in
jüngster Zeit durch ihre theoretischen Arbeiten und/oder praktischen
Tätigkeiten für die Debatte zum »Bild der Stadt« besonders
qualifizierten und dabei durchaus höchst konträre Positionen vertraten.
Dresden erscheint als Ort einer Diskussion über Konstruktion und
Rezeption von Bildern der Stadt im Kontext von Stadtentwicklung und
Denkmalpflege prädestiniert, weil hier in Debatten um Gestalt und
Entwicklung der Stadt und ihrer Denkmale besonders gern und intensiv auf
gemalte und erinnerte Bilder zurückgegriffen wird. Dieser lokale Aspekt
soll freilich eher den Rahmen als den Inhalt der Vorträge und
Diskussionen bilden, die den Horizont wesentlich weiter fassen.
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Quellennachweis:
CONF: StadtBild und Denkmalpflege (Dresden 19-20 Jan 07). In: ArtHist.net, 04.12.2006. Letzter Zugriff 27.12.2024. <https://arthist.net/archive/28847>.