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Die Flut 1966, Online Ausstellung
04.11.2006 - 31.03.2007
http://expo.khi.fi.it/ <http://expo.khi.fi.it/>

Ein Projekt der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz
Leitung Dr. Ute Dercks
Projektkoordination: Dr. Brigitte Reineke

Projektpräsentation: 30. Oktober, 18 Uhr, Vortragssaal, Kunsthistorisches
Institut in Florenz

Die Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz präsentiert aus
Anlass des 40. Jahrestages der Hochwasserkatastrophe von Florenz die
Online-Ausstellung 'Die Flut 1966'. Die meisten der rund 80 gezeigten
Fotos entstammen dem Fondo Bazzechi des KHI, d.h. sie wurden von dem
Fotografen Ivo Bazzechi direkt in den dramatischen Tagen der Flut vom 4.
November 1966 gemacht. Die vorgestellte Auswahl ist nur ein Teil des
umfangreichen Bestandes zu diesem Thema, der in der Präsenzsammlung der
Photothek des KHI eingesehen werden kann.

Seit dem 25. Oktober 1966 hatte es in Florenz und Umgebung ununterbrochen
geregnet und ab dem 3. November ergossen sich starke Wolkenbrüche über die
Stadt. Die Kanalisation versagte, der Arno teilte sich oberhalb von
Florenz in zwei Arme und ergoss sich auf die linksseitigen Stadtviertel
mit einem Hochwasserstand von 4 Metern. Wenig später in der Nacht zum 4.
November wurde der Brückenkopf des Ponte Vecchio überflutet und das Wasser
strömte in die Viertel von Santo Spirito und San Frediano. Die rechte
Flussseite traf es einige Sunden später. Vor der Biblioteca Nazionale
durchbrach der Arno in den frühen Morgenstunden des 4. November die
Brüstungsmauer und drang in die Magazine der Bibliothek und in das Viertel
Santa Croce ein. Man geht davon aus, dass sich etwa 45 bis 50 Millionen
Kubikmeter Wasser über die Stadt ergossen hatten. 121 Menschen starben
während der Flut, die in der Nacht vom 4. auf den 5. November wieder
zurückging und einen mit Heizöl, Trümmern und Unrat durchsetzten Schlamm
in der Stadt zurückließ.

Die Online-Ausstellung des KHI dokumentiert die unmittelbaren Auswirkungen
der Flut auf die Stadt und ihre Kunstschätze.

Eine erste Serie zeigt die Beschädigungen und Zerstörungen von
Kunstwerken. Das beeindruckende Bemühen um die Rettung des fast
vollständig zerstörten Kruzifixes von Cimabue wird hier ebenso
festgehalten wie die überfluteten und schlammverdreckten Innenräume der
Kirchen von Santa Croce und Ss. Apostoli.

Ein zweiter Komplex fixiert die verheerenden Zerstörungen und Verwüstungen
in der Stadt, den Straßenzügen, Gassen, Plätzen und Häusern. Die
Ladenzeile des berühmten Ponte Vecchio ist vollständig eingerissen, die
Ufer sind überspült, Brückengeländer verschwunden und die Straßen voller
Unrat und öligem Schlamm. Zu den gezeigten Fotosequenzen gibt es
erläuternde Texte, die insbesondere die kunstgeschichtliche Bedeutung der
betroffenen Objekte hervorheben.

Florenz war auf Grund seiner geographischen Lage oft schon ein Opfer von
Überschwemmungen. Aus jüngerer Zeit ist insbesondere die Flut des Jahres
1844 in Erinnerung geblieben, deren Hochwassermarke jedoch deutlich unter
der des 4. November 1966 blieb.

Die Fotografien, deren Aufnahme zum Teil unter dramatischen Umständen
gelang, dienen heute als stumme, aber eindrückliche Zeugen der Geschichte
von Florenz. Die erschütternden Schäden am berühmten Ponte Vecchio
verdeutlichen das Ausmaß der Hochwasserkatastrophe, ebenso die überspülten
Ufer und zerstörten Arno-Brücken. Unzählige Straßen und Plätze des
Stadtzentrums lagen unter Bergen von Schlamm, Unrat und Trümmern, die in
anschließenden wochenlangen Aufräumarbeiten beseitigt werden mussten.

Gar nicht hoch genug kann man die immense Leistung der Helfer bewerten,
die aus aller Welt sofort nach der Hochwasserkatastrophe in die Arno-Stadt
kamen: Soldaten, aber auch Freiwillige, bewundernd und dankbar 'Angeli del
fango - Engel des Schlamms' genannt, halfen die Kunstschätze zu retten.
Florenz und seine Kunstwerke sind aufgrund dieses einmaligen Einsatzes in
jenen Tage und Wochen gerettet worden.

Presseinformation:
Dr. Andrea Bambi
Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut
Forschungskoordination und Öffentlichkeitsarbeit
Via Giuseppe Giusti 44
50121 Firenze
Italia
Tel. 0039 055 2491190
Fax 0039 055 2491166
Email: KHI-Pressekhi.fi.it <mailto:KHI-Pressekhi.fi.it>
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