CONF 12.09.2006

Celle - Residenzen im Hl. Roem. Reich (Celle 6-8 Oct 06)

Heiko

Tagungsankündigung

Celle und die Residenzen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.
Hof und Medien im Spannungsfeld von dynastischer Tradition und
politischer Innovation zwischen 1648 und 1714
6. - 8. Oktober 2006, Celle, Residenzschloss

Anmeldeschluss: 17. September 2006

Gemeinsame Tagung von
Bomann-Museum Celle - Residenzmuseum im Celler Schloss
Rudolstädter Arbeitskreis zur Residenzkultur e.V.

In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg waren Hofkultur und
Selbstverständnis der Fürsten im Alten Reich durch ein in dieser
Intensität vorher nicht gekanntes Spannungsverhältnis zwischen Tradition
und Innovation geprägt.
Seinen Beginn fand dieser Prozess der Neubestimmung mit dem
Westfälischen Frieden, der die Souveränität der deutschen Fürsten
begründet. Ein Wettbewerb wurde in Bewegung gesetzt, der von den
Kurfürsten über die Fürsten im Laufe der Zeit auch Grafen und Herren
erfasste. Am Beginn der Entwicklung stand das dynastische Herkommen im
Vordergrund, am Ende der Entwicklung die tatsächliche Macht des Staates.
Höfischer Aufwand bestimmte nicht mehr die außenpolitische Stellung,
sondern manifestierte nur noch den dynastischen Rang. Vor dem
Hintergrund fallweiser realer Machtverluste wurde es nun immer
wichtiger, das Ansehen der Dynastie zu wahren. Ein vorläufiger Abschluss
war kurz nach 1700 erreicht. Das Gefüge innerhalb des Reiches war nun
austariert und hatte für nahezu 50 Jahre Bestand. Die Entwicklungen
hatten sich soweit verfestigt, dass es zu einer Kodifizierung kam.
Gefragt werden soll auf der Tagung nach Beispielen für die
Modernisierung und Erneuerung in der Tradition einer Dynastie. Ebenso
wichtig ist aber auch der bewusste Rückgriff auf Traditionen. Diese darf
nicht als Anachronismus missverstanden werden, sondern als unabdingbare
Anknüpfung an Herkommen und Rang. Beides manifestiert sich in der
Gestaltung des höfischen Raums.

Freitag, 06.10.2006

Ab 13.30 Uhr Anmeldung Tagungsbüro Schloss 1. Etage

14:00 Uhr Begrüßung und Einführung:
Dr. Jochen Meiners, Direktor des Bomann-Museums Celle
Prof. Dr. Peter-Michael Hahn, Vorsitzender des Rudolstädter
Arbeitskreises zur Residenzkultur e.V.
Juliane Schmieglitz-Otten: Tagungsorganisation
Dr. Heiko Laß: Einführung

14:45 Uhr Dr. Stephanie Hahn (Giessen): Residenz und Stadt - Distinktion
und Projektion
Im Anschluss Diskussion

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr PD Dr. Michael Sikora (Münster): Souveräne ihrer selbst? Das
Problem fürstlicher Missheiraten am Beispiel Herzog Georg Wilhelms
16:30 Uhr Dr. Andreas Flick (Celle): "Der Hof von Celle ist ganz
verfranzt!". Hugenotten und Katholiken am Hof Herzog Georg Wilhelms von
Braunschweig-Lüneburg
17:00 Uhr Diskussion (bis 17:30 Uhr)

19:30 Uhr
Grußwort der Stadt Celle, Dr. Udo Hörstmann, 2. Bürgermeister der Stadt
Celle

anschließend öffentlicher Festvortrag
Dr. Brigitte Streich (Wiesbaden): Cie Geschichte Celles als Residenz vom
15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts

Sonnabend, 07.10.2006

9:00 Uhr Dr. Heiko Laß (Rudolstadt): Die landesherrlichen Appartements
im Celler Residenzschloss und der zeremonielle Wandel im Alten Reich in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
9.30 Uhr Dr. Martin Eberle (Braunschweig): Zur Innenausstattung
deutscher Residenzen: Die Reaktion auf Versailles
10.00 Uhr Martin Pozsgai M.A. (Berlin): Das Audienzzimmer im
Residenzschloss. Ausstattung und Funktion im Wandel
10.30 Uhr Diskussion

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Juliane Schmieglitz-Otten (Celle): Die Residenz im Museum.
Vorstellung des Konzeptes Residenzmuseum in Celle. Anschließend Führung
durch das Celler Schloss und die Museumsräume

13:00 Uhr Mittagsessen im Schloss (mit Anmeldung)

14.00 Uhr Exkursion zur Stechinelli-Kapelle in Wieckenberg
Prof. Dr. Ralf Busch (Hamburg): Francesco Maria Capellini, genannt
Stechinelli - Die Entmythologisierung einer Legende

16.30 Uhr Kaffeepause

17:00 Uhr Norbert Steinau (Celle): Die Hofjagd im Fürstentum Lüneburg
1648-1714

17:30 Uhr Disskussion

18:00 Aufführung der Kreativen Ballettschule Ilona Harf: "Szenen aus dem
Leben der Celler Herzöge und ihrer Familien" mit einer Einführung von
Ilona Harf (Celle)

Sonntag, 08.10.2006

9:00 Uhr Anne-Simone Knöfel M.A.(Dresden): Die Selbstinszenierung der
Wettiner am Dresdner Hof von 1656 bis 1719
9:30 Uhr PD Dr. Ulrike Seeger (Stuttgart): Im Spannungsfeld zwischen
reichsfürstlichem Territorium und Kaiserhof - Das markgräfliche
Residenzschloss Rastatt
10:00 Uhr Diskussion (inkl. Kaffeepause)

10:30 Uhr Sabine Maehnert (Celle): Trauerzeremoniell am Celler Hof am
Beispiel von drei fürstlichen Beisetzungen in Celle vom 17. Jahrhundert
bis zum Ende der Residenz
11.00 Uhr Inga Brinkmann M.A. (Berlin): Prunksarkophage als Medium der
herrschaftlichen Repräsentation um 1700. Die Beispiele Celle, Berlin und
Wien
11.30 Uhr Führung durch die Stadtkirche und Besichtigung der Fürstengruft

12:30 Uhr Abschlussdiskussion (Ende ca. 13:00 Uhr

Kontakt und Anmeldung:
Christien Heine
Stadt Celle, Stab 3, Kulturangelegenheiten
(05141) 12 367
christien.heinecelle.de

Quellennachweis:
CONF: Celle - Residenzen im Hl. Roem. Reich (Celle 6-8 Oct 06). In: ArtHist.net, 12.09.2006. Letzter Zugriff 15.01.2025. <https://arthist.net/archive/28476>.

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